Um senkrecht-mittig die Bohrung für das Verstiften des hinteren Lagers anzusetzten, bliebe laut Zeichnung also nur der Ausbau der Welle.
Zunächst habe ich das Greiferlager samt Hülse (zwischen dem Getrieberad vorn durch das vordere Lager mit Holzstäbchen) herausgelöst.
Was auffällt, dass die Maschine wohl 20 Jahr lang rumstand, aber an Stellen damals geölt wurde, wo sich für gewöhnlich nur ein Handwerker rantraut, und sich auch mit solchen Stellen auskennt. Dennoch ist zur damaligen Zeit Öl verwendet worden, was sich mit der Zeit verharzt.
24 Stunden das Lager samt Hülse in Multifunktionsöl (Verdünner hat' ich nicht zur Hand) baden lassen: Hat sich nichts gelöst.
Dann 2 Stunden das Ölbad samt Lager/Hülse erhitzt (E-Herd Stufe 1-2: Fön wär ja auch eine Option): Hat sich nichts gelöst.
Dann mit einem Armbanduhrbodenöffner versucht, mechanisch mit Nachdruck weiterzukommen: Ging
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Sah dann so aus:
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Dann 2 Stunden in Cola (ist wie Natron auch ein Reiniger) einweichen lassen:
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Und gewienert:
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Hab dann mit einer Rundholzstange (herausnehmbare Querstrebe vom Kinderbett) Hülse/Lager ins Greifergehäuse gesetzt. Aber so, dass es sehr fest sitzt, und etwas tiefer, aber so, dass alles frei läuft (zum Getriebezahnrad), und der Umlaufgreifer hatte null Spiel (naja, vllt. 0,1mm), und lief auch frei und rund.
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Bei meiner anderen Maschine im Vergleich (hat auch ein unverstiftetes Greifergehäuse, ist aber alles i.O.) ist der Originalzustand zu sehen, wo das Lager/Hülsenteil so in der Position aussieht:
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So werde ich erst mal die Sache belassen, und erst dann weiter reagieren, bis sich Weiteres und Anderes ergibt, um der Verstiftung nachzukommen.
Wie gesehen, muss geschaut werden, wie oft die Maschine im Einsatz ist. Ist die Maschine ständig in Bewegung, so kann das hintere Greiferlager sicherlich fest verstiftet werden, sei's durch nieten oder kleben. Denn, die Hülse wird sich nicht mit dem Lager "verschmelzen".
Ansonsten ist die Madenschraubenverstiftung eine Option, um besser so einen wiederauftauchenden Eventualfall eines Wandergreiferlagers besser begegnen zu können, wenn der Maschineneinsatz doch eher temporär gering ausfällt. Denn der Punkt könnte eine nicht freilaufende Hülse sein, die dann nur zusammen mit dem Lager aus dem Greifergehäuse geholt werden kann. Und das Lager wird bei geringer Anwendung sicher nicht so schnell wandern und kann dann aber neu justiert festgesellt werden.
Wobei, wie an anderer Stelle erwähnt, ist W40 (Nigrin hat auch so etwas, u.a. mehr) kein Öl, was verharzt. Aber es geht darum, wie es in 20 und mehr Jahren aussieht. Denn, wie eingangs erwähnt, werden damals die Fachkundigen auch niemals zum Verharzen neigendes Öl eingesetzt haben. Aber irgendwie sind solche Fälle, wie bei mir hier, keine Einzellfälle: und ich sehe komplett in der ganzen Maschine Ansätze von Verharzung.
Oder kommt es durch Verbindung/Vermischung in der Raumluft mit Tabackqualm/Heizungsluft(Kohle/offene Feuerstelle/Kamin)/Kerzenqalm, dass Öl zum verharzen angeregt wurde? Wobei ich nicht sagen kann, wie die Standbedingungen meiner Maschine der letzte Jahrzente waren, und ob eins von den Sachen überhaupt zuträfe.
VG Uwe
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