PFAFF creative 1467
PFAFF creative 1467
Die PFAFF creative 1467 war mal ein Topmodell von PFAFF und wird auch heute noch in der Bucht hoch gehandelt. Lt. Stempel im Gussteil ist sie von 1981 (zumindest das Gussteil). Es lohnt sich eigentlich immer, sie zu reparieren, wenn der Reparaturpreis ca. 250,- EUR nicht übersteigt.
Im Fußanlasser ist nur ein 20 kOhm-Poti (beschichtetes Pertinax mit externem Schleifer). Der Schleifer war verbogen, das im Loch des Schleiferblechs eigentlich vorhandene Graphit- oder Metall"knöpfchen", das an der Widerstandsschicht anliegt, war verschwunden. Das war mit einer eingesetzten M2-Messingschraube + Mutter (sog. "Radioschraube", ich weiß nicht, woher der Name stammt) ins Loch des Schleiferblechs zu reparieren. Die Kontaktstelle zur Pertinaxscheibe an der Schraube muss natürlich gut abgerundet und geglättet werden. Wenn der Fußanlasser mal den Geist aufgibt, könnte man jeden Fußanlasser mit 2-poligem 3,5mm-Klinkenstecker und 20 kOhm Poti im Inneren benutzen, das ist völlig unkritisch. Ich glaube, von einer SINGER gibt es so etwas.
Der zweite Fehler betraf die Hauptplatine. Auch mit repariertem Fußanlasser "zuckte" sie nur mal kurz - und war dann wieder tot. Ich habe dann alle ELKO's auf der Hauptplatine ausgetauscht, denn nach ca. 40 Jahren waren die ziemlich sicher ausgetrocknet. Danach funktionierte die Maschine wieder einwandfrei.
Die Platinen gibt es angeblich noch im Austausch für ca. 230,- Öcken. Ich denke mal, der "Reparateur" macht auch nichts anderes als die ELKO's auszutauschen, evtl. noch die 4 Chips der Schrittmotortreiber und den 5-Volt Regler IC. Niemand, der nicht mit dem Klammerbeutel gepudert ist, lötet die 40 Pins der Mikroprozessoren aus einer mehrlagigen Platine aus (es sind zwei Mikroprozessoren auf der Platine, Typ MAB8051 und MAB8031)
Der Ausbau der Platinen (auch des Displays) ist ziemlich einfach. Das Display ist nur mit 4 Blechschrauben im Inneren der Maschine gehalten. Löst man die, kann man diese Baugruppe einfach nach vorne herausziehen. Vorsicht bei dem grünen, 12-poligen Kabelband, das von der Hauptplatine zum Display führt. Es handelt sich dabei nicht um Litzen, sondern um starre Drähte und die brechen gerne. Und aufpassen beim Abschrauben der Displayplatine, vier der Tasten sind mit kleinen Federchen hinterlegt, die wegspringen und natürlich bevorzugt in die Maschine fallen. Viele Grüße, Gerd
An dieser Maschine war zum Einen der Fußanlasser defekt. Leider ist er - obwohl PFAFF draufsteht - ein billiges Mistding. Man hat die Herstellkosten für eine Aufwickelmechanik fürs Kabel verbraten, anstatt sie für ein hochwertiges Poti anzulegen. Schade.Im Fußanlasser ist nur ein 20 kOhm-Poti (beschichtetes Pertinax mit externem Schleifer). Der Schleifer war verbogen, das im Loch des Schleiferblechs eigentlich vorhandene Graphit- oder Metall"knöpfchen", das an der Widerstandsschicht anliegt, war verschwunden. Das war mit einer eingesetzten M2-Messingschraube + Mutter (sog. "Radioschraube", ich weiß nicht, woher der Name stammt) ins Loch des Schleiferblechs zu reparieren. Die Kontaktstelle zur Pertinaxscheibe an der Schraube muss natürlich gut abgerundet und geglättet werden. Wenn der Fußanlasser mal den Geist aufgibt, könnte man jeden Fußanlasser mit 2-poligem 3,5mm-Klinkenstecker und 20 kOhm Poti im Inneren benutzen, das ist völlig unkritisch. Ich glaube, von einer SINGER gibt es so etwas.
Der zweite Fehler betraf die Hauptplatine. Auch mit repariertem Fußanlasser "zuckte" sie nur mal kurz - und war dann wieder tot. Ich habe dann alle ELKO's auf der Hauptplatine ausgetauscht, denn nach ca. 40 Jahren waren die ziemlich sicher ausgetrocknet. Danach funktionierte die Maschine wieder einwandfrei.
Die Platinen gibt es angeblich noch im Austausch für ca. 230,- Öcken. Ich denke mal, der "Reparateur" macht auch nichts anderes als die ELKO's auszutauschen, evtl. noch die 4 Chips der Schrittmotortreiber und den 5-Volt Regler IC. Niemand, der nicht mit dem Klammerbeutel gepudert ist, lötet die 40 Pins der Mikroprozessoren aus einer mehrlagigen Platine aus (es sind zwei Mikroprozessoren auf der Platine, Typ MAB8051 und MAB8031)
Der Ausbau der Platinen (auch des Displays) ist ziemlich einfach. Das Display ist nur mit 4 Blechschrauben im Inneren der Maschine gehalten. Löst man die, kann man diese Baugruppe einfach nach vorne herausziehen. Vorsicht bei dem grünen, 12-poligen Kabelband, das von der Hauptplatine zum Display führt. Es handelt sich dabei nicht um Litzen, sondern um starre Drähte und die brechen gerne. Und aufpassen beim Abschrauben der Displayplatine, vier der Tasten sind mit kleinen Federchen hinterlegt, die wegspringen und natürlich bevorzugt in die Maschine fallen. Viele Grüße, Gerd
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Re: PFAFF creative 1467
Noch ein paar Bilder:
Viele Grüße, GerdDu hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
- Museumsfritze
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Re: PFAFF creative 1467
Hallo Gerd,
klasse, wieder mal ausgezeichnet dokumentiert! Vielen Dank.
klasse, wieder mal ausgezeichnet dokumentiert! Vielen Dank.
www.naehmaschinenverzeichnis.de
Das virtuelle Nähmaschinenmuseum
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Re: PFAFF creative 1467
Museumsfritze hat geschrieben:Hallo Gerd,
klasse, wieder mal ausgezeichnet dokumentiert! Vielen Dank.
Re: PFAFF creative 1467
Sehr informativ. Danke.
MfG, Memst.
MfG, Memst.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.(C)
Re: PFAFF creative 1467
WOW, danke !
Re: PFAFF creative 1467
Noch ein Nachtrag: Ich habe mir viele Anregungen von diesem Webseiten-Autor geholt, der die Restauration einer PFAFF 1469 beschreibt und dessen Beschreibungen ich mit ziemlichem Respekt gelesen habe. Die 1469 ist höchstens ähnlich, aber nicht baugleich zur 1467. Trotzdem war es hilfreich.
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/ ... f1469.html
Viele Grüße, Gerd
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/ ... f1469.html
Viele Grüße, Gerd
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Re: PFAFF creative 1467
Das ist eine tolle Seite. Über diesen Link bekommt man einen schönen Überblick (auch einige weitere Nähmaschinenreparaturanleitungen):
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/ ... tml#Marke2
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/ ... tml#Marke2
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Das virtuelle Nähmaschinenmuseum
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Re: PFAFF creative 1467
Ja, das stimmt. Der Betreiber ist ein Herr Rüdiger Frenck. Er schreibt spannend und humorvoll, gut zu lesen. Ich habe ihm auf seiner Gästeseite gedankt und ihn eingeladen, doch mal bei uns vorbeizuschauen.Museumsfritze hat geschrieben:Das ist eine tolle Seite. Über diesen Link bekommt man einen schönen Überblick (auch einige weitere Nähmaschinenreparaturanleitungen):
http://www.toydokk.de/chapter/rep/doks/ ... tml#Marke2
Viele Grüße, Gerd
Re: PFAFF creative 1467
Möchte mich hir herzlich bedanken Ich habe auch alle ELKO's auf der Hauptplatine ausgetausch wie in dem Beitrag und sie läuft wieder