Nähmaschinentechnik-Forum

Liebe Expertenrunde,
die Phönix 283 ist ge-WD40t und geölt und an sich scheint die Mechanik jetzt recht leichtgängig.
Allerdings habe ich ein Problem mit dem Auslöseknopf - hatte ihn abgeschraubt, den kleinen Ring (der sicher einen Namen hat) entfernt, alles saubergemacht und wieder zusammengesetzt. Danach rastete der Auslöseknopf nicht mehr ein, ich habe gelesen, dass man den Ring wohl in zwei Richtungen einsetzen kann und wenn der Knopf nicht mehr einrastet, ihn einfach noch einmal entfernen und den Ring in die andere Position bringen soll. Tja, an Entfernen ist aber leider nicht zu denken, der Knopf sitzt bombenfest. Weder ziehen noch vorsichtiges Hebeln konnte ihn auch nur ansatzweise aus dem Handrad rausbewegen. Hat jemand einen Vorschlag, woran das liegen kann und wie ich das Problem (wörtlich) wieder löse?
Ich hänge mal ein Bildchen an, falls ich schlecht erklärt habe...
Vielen Dank!
Julia

diese Auslösemechanik ist keine Rastkupplung, sondern eine Quetsch-Kupplung

bei deiner Maschine ist das Ähnlich wie auf den Bildern

Hallo Dieter,
vielen Dank!
Ob Quetsch- oder Rastkupplung kann ich natürlich nicht beurteilen, aber auf jeden Fall ist die Kupplung zuvor bei Drehung eingerastet und nur dann bewegt sich das Handrad gemeinsam mit der Kupplung.
Das wirkliche Problem ist aber, dass ich auch nach Entfernen der Arretierschraube sozusagen den "Deckel" nicht abnehmen kann um an die Kupplungsscheibe zu kommen! Der sitzt bombenfest. Und was auch immer da schiefgegangen ist, im Moment rastet die Kupplung eben nicht ein und Handrad und Kupplung lassen sich nur separat bewegen. Und solange ich den Deckel der Kupplung nicht abbekomme, kann ich nicht checken, was mit der Kupplungsscheibe los ist... ich hoffe, das klingt jetzt sinnvoll
Was mich irritiert - selbst wenn ich die Kupplungsscheibe beim ersten Mal falsch herum eingelegt hätte, klingt es in den Anleitungen eigentlich so, als sollte das kein dramatischer Fehler sein (der Tenor war ja - einfach nochmal entfernen und neu einlegen). Könnte sich die Kupplungsscheibe denn wirklich so dermaßen verhakt haben, dass ein Entfernen des Auslöseschraube unmöglich geworden ist...?
Viele Grüße,
Julia

Ich habe das grade mal bei meiner Pfaff 360 praktisch durchgespielt. Bei Pfaff nennt sich der Ring "Lösering".

Der Lösering kann beim Einsetzen um 180 Grad auf der Achse (also in Richtung der Drehbewegung) gedreht werden. Das macht bei meiner Maschine keinen Unterschied.

Im Gegensatz zu den Fotos von Dieter sind die beiden Erhöhungen (wohl die Innenzapfen) auf dem Lösering allerdings bei meiner Pfaff zur Maschine hin gerichtet.

Wenn die Phönix nach dem gleichen Prinzip funktioniert und bei dir die beiden Innenzapfen von der Maschine weg in Richtung der Auslöseschraube zeigen, kommen die scharfkantigen Innenzapfen beim Festziehen mit der Auslöseschraube in Kontakt und können sich etwas einfräsen. Dann wird die Auslöseschraube wie von dir beschrieben sehr fest sitzen. Dann bekommst du die Auslöseschraube nur mit Gewalt wieder los, da WD40 oder Öl dort nicht mehr hinkommen.

Hallo,
ich habe es gerade mal bei meiner 282 durchgespielt: Das Auslöserad funktioniert genauso wie bei der Pfaff. Die Form ist anders und die Nasenscheibe darunter auch etwas anders, aber das Prinzip ist gleich.
Wenn das Halteschräubchen entfernt wurde würde ich mal vorsichtig (Holz- oder Gummihammer) auf das Handrad und das Auslöserad klopfen und es dann nochmals probieren, das Auslöserad herauszudrehen. Ein Spritzer Sprühöl oder auch Wärme können auch nicht schaden, um die Blockade zu lösen.

Viel Erfolg
Detlef

MrMurphy hat geschrieben: ↑Samstag 19. Februar 2022, 11:17 Ich habe das grade mal bei meiner Pfaff 360 praktisch durchgespielt. Bei Pfaff nennt sich der Ring "Lösering".

Der Lösering kann beim Einsetzen um 180 Grad auf der Achse (also in Richtung der Drehbewegung) gedreht werden. Das macht bei meiner Maschine keinen Unterschied.

Im Gegensatz zu den Fotos von Dieter sind die beiden Erhöhungen (wohl die Innenzapfen) auf dem Lösering allerdings bei meiner Pfaff zur Maschine hin gerichtet.

Wenn die Phönix nach dem gleichen Prinzip funktioniert und bei dir die beiden Innenzapfen von der Maschine weg in Richtung der Auslöseschraube zeigen, kommen die scharfkantigen Innenzapfen beim Festziehen mit der Auslöseschraube in Kontakt und können sich etwas einfräsen. Dann wird die Auslöseschraube wie von dir beschrieben sehr fest sitzen. Dann bekommst du die Auslöseschraube nur mit Gewalt wieder los, da WD40 oder Öl dort nicht mehr hinkommen.

das ist jedenfalls nicht richtig

Danke für eure Vorschläge und Rückmeldungen! Ich habe es nun in brachial aufsteigender Reigenfolge (ölen, fönen, klopfen, ziehen, reißen) probiert, aber es lässt sich nichts machen, auch mein Mann hat es nicht geschafft.
Jetzt muss ich mir wohl einfach überlegen, ob ich noch versuche, sie hier irgendwo anschauen zu lassen oder was ich jetzt damit mache...
Viele Grüße,
Julia

Hallo Nopi,
Nein, ich fürchte, das geht wirklich auf meine Kappe. Die Maschine lief (etwas schwergängig) als sie hier ankam und stand seitdem nur. Noch dazu montiert im Schrank, also sehr stabil…
Die Blockade besteht esst, seit ich das Handrad abgenommen hatte.
Ich schicke trotzdem mal Bilder - danke!

klapp vorne bei der Beleuchtung mal auf
blockiere die Mechanik mit einem Schraubendreher
und drehe im Handrad diesen Knebel gegen den Uhrzeigerrichtung auf

du hast anscheinend diesen Lösering vergessen und dann die Auslöseschraube "festgewürgt"

Hurra, das war die Lösung! Mit Blockieren vorne ging es dann ganz leicht auf. Jetzt ist der Lösering richtig eingelegt und alles dreht wieder, wie es soll.
Vielen Dank für die Hilfe!!!