Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spur

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nicole.boening
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Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spur

#1 Beitrag von nicole.boening »

Nachtrag - Zusammengefasste Erkenntnisse in diesem Beitrag:
Funktion, Ein- und Ausbau: http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... 750#p25216
Tipps für den Einbau: http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... =10#p25324
Nadel-Nullpunkt richtig einstellen: http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... =20#p25388. Weiteres: ZZ-Welle mit dem Schraubenzieher drehen bis die Nadel 2 mal hintereinander sauber auf derselben Stelle (Transporteur aus) wieder einsticht (Pappentest). Dann Schräubchen am ZZ-Einstellknopf in der Position 0 fixieren.

Jetzt wo sie fertig ist - noch ein paar Bilder:
20170317_203224.jpg
mehr gibt es hinten ... http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... 634#p25634

Der ursprüngliche Text:
Ich habe ja in den anderen Posts schon viel darüber gelernt, wie sich altes Fett bei den Pfaffen verfestigt und nach Jahren der Nichtbenutzung die Automatik blockiert. Den ZZ-Mechanismuss habe ich wohl auch dauerhaft frei bekommen. Den Rest hatte ich auch so weit frei geföhnt und mit WD40 bearbeitet, dass sie immerhin gestern mal vorübergehend lief: Darf ich vorstellen: Frankenpfaff (abgewandelt von Frankenstein, kam mir passend vor - kleines Monster halt) mit Deko =>
20170314_084955[1].jpg
Nur leider kann sich das kleine Monster heute und generell ohne Wärmeeinwirkung überhaupt nicht mehr dran erinnern, wie das mit der Bewegung überhaupt funktioniert. Der Schablonen-Block dreht sich einfach nicht mehr mit, wenn die Maschine läuft - obwohl er definitiv aktiviert ist. Und ich hab mich echt bemüht:
20170314_084610[1].jpg
Grundsätzlich - der Steuerscheibensatz (p) lässt sich von Hand mehr oder weniger leicht drehen (auch wenn es davon Blasen gibt wie oben auf dem Foto zu sehen). Die Feder vom Schaltgriff zur Wahl der Steuerscheiben ist recht stramm, der Block lässt sich aber bewegen. Irgendwo muss die Übersetzung zum Bewegen der beiden Teile fest sitzen. Vielleicht habt ihr konkrete Tipps für mich, wo ich suchen kann. Vielleicht gibt es neben effektiven Föhn- und WD-Benetzungsstellen und nachfolgenden Lagermöglichkeiten der Maschine, um das alte Fett möglichst effektiv und nachhaltig zu lösen und abfließen zu lassen ja auch noch andere Ideen. Hier der Aufbau der Maschine aus den Serviceunterlagen, der mir aber erst einmal nicht unbedingt weiter geholfen hat:
Seiten aus SM_PFAFF 230+332 Service-Buch Vollversion-3.jpg
Seiten aus SM_PFAFF 230+332 Service-Buch Vollversion.jpg
... und damit ich vermeide, dass das Fett die elektrischen Teile trifft:
Seiten aus SM_PFAFF 230+332 Service-Buch Vollversion-2.jpg
Leider erschließt sich mir auch mit den Bildern nicht so richtig, woher die Drehbewegung des Steuerscheibensatzes kommt. Vielleicht habt ihr ja Ideen? Ich würde die Automatic gerne mal von unten sehen, um mir ein besseres Bild machen zu können. Hat jemand von euch die vielleicht ausgebaut?
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Zuletzt geändert von nicole.boening am Freitag 17. März 2017, 21:27, insgesamt 5-mal geändert.
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Kathse
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#2 Beitrag von Kathse »

Die Automatik hängt nur an den drei großen Schlitzschrauben in den Ecken. Die hat wohl auch schon mal jemand komplett in WD40 eingelegt, um sie wieder gangbar zu machen.
LG
Kai
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det
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#3 Beitrag von det »

nicole.boening hat geschrieben:Leider erschließt sich mir auch mit den Bildern nicht so richtig, woher die Drehbewegung des Steuerscheibensatzes kommt. Vielleicht habt ihr ja Ideen? Ich würde die Automatic gerne mal von unten sehen, um mir ein besseres Bild machen zu können. Hat jemand von euch die vielleicht ausgebaut?
Der markierte Nocken ist auf jeden Fall wichtig für die Bewegung der Automatik:
332.jpg
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#4 Beitrag von dieter kohl »

serv

richtig

dieser Nocken schubst die antriebs-Stange, deren länge mit dem Hebel "E" variiert wird, weiter, eine Feder zieht sie wieder zurück
durch die Rollen Kupplungen auf der Oberseite unter dem Kurven Block und auf der Unterseite unter dem Deckel "schreitet" der antrieb voran

einlegen in Verdünnung und Bewegung oder ersatzweise mit WD40 und Bewegung löst die alten Schmiermittel und man/frau kann den Schmodder ausspülen
gruß dieter
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#5 Beitrag von Hummelbrummel »

Hallo Nicole,

wie Kathse schreibt: 3 (-4) Schrauben lösen, Automatic baden. (vorher Kunststoffteile entfernen.)

Ich habe eine 260, bei der die Automatic auch trotz WD nur punktuell mal wollte. Da habe ich die ganze Automatik in Nitroverdünnung eingelegt, später geölt. Jetzt geht alles wieder.

Ich kenne die 332 nicht, aber an der von dir orange markierten Stelle ist bei meiner 260 der Exzenter, der für die Musterlänge der einzelnen Zierstiche zuständig ist.

Leider schaffe ich es nicht, auf meinen damaligen Thread zu verweisen.
Das war der Titel: Pfaff 260: Musterautomatic geht nicht und anderes. Vielleicht hilft Dir die Lektüre weiter.

LG Hummelbrummel

Edit: Jetzt war Dieter schneller -der kennt sich viel besser aus als ich.
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#6 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Nicole,
Leider erschließt sich mir auch mit den Bildern nicht so richtig, woher die Drehbewegung des Steuerscheibensatzes kommt.
der Camstack wird durch einen Hebel mit einer kleinen Stahlrolle angetrieben, die auf der konischen Nocke auf der Armwelle abläuft. Je nach Stellung des Hebels auf dem Maschinendeckel auf kleinerem oder größerem Umfang dieser konischen Nocke.

Hebel mit Stahlrolle:
Seiten aus SM_PFAFF 230+332 Service-Buch Vollversion.jpg
Nocke:
DSCN2727.jpg
Möglicherweise ist das Schrittschaltwerk, das von diesem Hebel angetrieben wird, völlig verharzt.

An Deiner Stelle würde ich den kompletten Automaticblock ausbauen und in Petroleum einweichen.
Das erleichtert auch die Reinigungsarbeit und das Gängigmachen von ZZ- und Stichlagenmechanismus ungemein. Am besten in einem Kunstoff-Einfrierbehälter mit Deckel und dann auf den Heizkörper damit.

Das Federpaket abschrauben (zwei Schrauben).
Federn nicht vertauschen!
DSCN2788.jpg
Dann die vier Schrauben der Automaticeinheit rausschrauben, die Schaltstangen senkrecht stellen und die Automatic rausnehmen. Die Schaltstangen am besten NICHT demontieren, sonst musst Du die Exzenter neu einstellen.

Diese kleine Blechlasche nicht verlieren, die ist unter dem Automaticblock mitgeschraubt (rechts vorne):
DSCN2780.jpg
DSCN2782.jpg
Dann alle bew. Teile der Automatic gut ölen. Einbau in umgekehrter Reihenfolge.
Dazu zuerst die Armwelle drehen, daß die konische Nocke in dieser Stellung ist:
DSCN2784.jpg
Dann ist beim Einbau weniger Federdruck am Antriebshebel der Autom. zu überwinden.

lG Helmut

Edit:
Während ich das geschrieben habe, haben Kai, Detlef , Dieter und Hummelbrummel auch gepostet.
Bitte um Nachsicht, wenn ich etwas wiederholt habe.
H.
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Zuletzt geändert von Hosenkürzer am Dienstag 14. März 2017, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.

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nicole.boening
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#7 Beitrag von nicole.boening »

heiliges Blechle ... ,
ich habe den ganzen Zirkus mit WD40 und Föhn im zusammengebauten Zustand ja nur veranstaltet, weil es immer hieß: "Um Gottes Willen, bloß nicht auseinander bauen." Aber das habe ich dann wohl falsch verstanden. Die einzelnen Blöcke abzubauen und einzulegen dürfte ja dann kein größeres Problem sein. Vielen Dank an euch für die tollen Tipps und Helmut für die tolle Anleitung. Ich liebe auseinander und zusammen bauen ... lol

und hier noch der Link zu Hummelbrummels ähnlichem Problemchen: http://naehmaschinentechnik-forum.de/vi ... nd+anderes
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#8 Beitrag von Hosenkürzer »

Als Ergänzung zum Einweichen der Automatic:

Bei der 230 auf den Bildern war Petroleum ziemlich wirkungslos (Verharzung durch Speiseölmissbrauch), an der Maschine hat sich NICHTS bewegt:
DSCN2715.jpg
DSCN2716.jpg
DSCN2717.jpg
DSCN2718.jpg
DSCN2719.jpg
Ich habe daher die Maschine und auch die Autom. hauptsächlich mit Bio-Äthanol (Spiritus) gereinigt (Vorsicht, Alkohol greift die schwarz-goldenen Pfaff-decals an).

Normalerweise tut´s aber Petroleum (warm) auch.

Solltest Du aber Nitroverdünnung oder Aceton zum Einweichen der Automatic verwenden, dann eher NICHT auf den Heizkörper stellen (Explosionsgefahr)!

lG Helmut
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Zuletzt geändert von Hosenkürzer am Dienstag 14. März 2017, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#9 Beitrag von nicole.boening »

... ich bin dann wohl eher so der Aceton-Typ, Petroleum hat sich schon beim Reinigen des Lackes an der GU als etwas lahm erwiesen - oder ich als zu ungeduldig. Danke für den Hinweis.
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Re: Frankenpfaff: Wieder ne 332 - dem alten Fett auf der Spu

#10 Beitrag von Hosenkürzer »

Auf Lackierungen aller Art würde ich aber mit Aceton vorsichtig sein...

lG Helmut

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