Nähmaschinentechnik-Forum

Guten Tag allerseits,
nachdem mein Wissen über das Problem ausgeschöpft ist, will ich nun euch fragen. Ich habe vor ein paar Tagen eine Veritas 32/2 mit Gebrauchsanleitung und Zubehör geschenkt bekommen, die auch gerne verwenden würde. Nach dem ich die Anweisung gelesen hatte, habe ich die Maschine geölt, den Riemen angebracht, die Teile des Greifergehäuses nach Vorschrift ausgebaut, gereinigt und mit Wattestäbchen mit Öl benetzt, wieder zusammengesetzt, und die Mechanik für die Fadenanzugsfeder, also die Plättchen von Schmutz befreit. Ohne Fäden und Stoff klingt die Maschine, soweit ich beurteilen kann normal, sie geht leichgängig und ohne Probleme. Aber dann kam das doppelte Problem:

-beim vorsichtigem Drehen des Handrades in meine Richtung habe ich beobachtet wie es im Greiferbereich aussieht, der Oberfaden wird um die Kapsel geführt und geht auch an der Kapsel vorbei, aber beim weiter bewegen, wenn die Nadel zum zweiten Mal eindringt wird der Oberfaden gespannter, beim dritten Mal blockiert alles. Das Ergebnis ist, dass der Oberfaden immer aus der Nadel herausgezogen wird oder reißt. Wenn man den Stoff herauszieht, ist an der Unterseite ein Knäul, die Stiche sind ausgelassen.

Meine Maßnamen bisher:

Verschiede Nadeln eingesetzt
Ober-und Unterfadenspannung Varriiert
Ein andere, bauartgleiche Kapsel eingesetzt
Verschieden Fäden eingesetzt
Nähfußdruck variiert
Stichlängen varriiert

Das Ergebnis ist immer exakt der Fadensalat am Probestück, es müßte also am Greifer liegen, aber hier endet mein Wissen, beim Zentralspulensystem der Maschine.
Die Nadel ist so einesetzt dass das Nadelöhr in der Sichtlinienverlängerung auf den Greifer zeigt, wie bei meiner Naumann auch mit Zentralgreifersystem.

Das zweite Problem ist die Mechanik für die Fadenanzugsfeder, die Feder selbst ist sehr gut erhalten, aber selbst wenn man das Rädchen auf maximal lockern einstellt ist der Faden relativ fest zwischen den Scheiben eingeklemmt, ich habe dann Papier dazwischen gesetckt um den Oberfaden zu lockern, damit ich erstmal das Greiferproblem lösen kann.

Gerne lade ich weitere Bilder hoch, hatte aber damit Probleme, ich versuche es später nochmal, und auch weitere Bilder kann ich natürlich machen.
Ich freue mich auf eure Analyse und eure Vorschläge!

Hallo noch einmal,

wenn es wirklich ein Timingproblem ist, kannst du es leicht beheben. Wie es je nach Greiferart und Hersteller funktioniert, kannst du im Renters nachlesen. Das ist erst einmal der erste und wichtigste Tipp für jeden Nähmaschinenneuling. Zwar geht er nicht explizit auf Veritas ein, aber es gibt ja nur ein überschaubares Angebot an unterschiedlichen Bauweisen aus den Zeit, so dass du sicherlich fündig wirst. Im Band II findest du allgemeine Hinweise zur Problembehebung.
Den Renters findest du unter anderem hier:
https://www.occaphot-ch.com/bernina-ori ... e-manuals/
Meist sind es nur ein paar kleine Handgriffe, ein Schräubchen hier und ein Ausrichten da ... und das Problem ist gelöst. Eventuell hat jemand hier auch schon einen ähnlichen Eingriff dokumentiert. Suche statt nach Veritas einfach nach der Art des Greifers. Viel Spaß beim Stöbern.

Liebe Grüße

Nicole

Vielleicht stimmt auch einfach nur der Fadenspalt nicht ?

oder doch das Greifertiming.
Zeige doch mal bitte ein Bild
ohne Spulenkapsel, mit abgenommenem (hochgeklapptem?) Greifering, so dass man den eigentlichen Greifer besser sehen kann, im Nadeltiefpunkt.

Gruß
Detlef

Hallo, danke für die Antwort und im Anhang das Bild. Es gibt bei Mengeonline eine Einstellungsanleitung für Zentralgreifer, danach müßte die Nadel zu tief stehen und die Nadelstange verändert werden, das problem im Moment ist ich muss auf dass Kriechöl warten bis die Schraube frei wird. Aber vielleicht erkennt das geschulte Adlerauge denn Fehler anders...

LG Raul

Mein Auge sagt mir, dass wenn sich jetzt die Nadel zurück zieht, die Greiferspitze durch die Fadenschlaufe gehen müsste. Also sieht es erst einmal gut aus, aus der ferne betrachtet mit ungeübtem Auge. Ist die Greiferspitze heile?

Hallo,
der Greifer scheint in Ordnung zu sein, fast neuwertig, jedenfalls erstaunlich gut erhalten, ich meine die Maschine ist ja grade mal um die 65 Jahre alt, da soll am Greifer schon was sein...wenn sie jetzt aus China wäre und aus weißem Kunststof...?

Gruß

Veritas_now hat geschrieben:Hallo,
der Greifer scheint in Ordnung zu sein, fast neuwertig, jedenfalls erstaunlich gut erhalten, ich meine die Maschine ist ja grade mal um die 65 Jahre alt, da soll am Greifer schon was sein...wenn sie jetzt aus China wäre und aus weißem Kunststof...?

Gruß

Oh da steckst du nicht drin - muss ja nur mal ein Töffel die schiefe Nadel wo rein hauen oder sonstwas für ein Chaos da unten anrichten, etc ... alles schon gesehen. Es reicht eine doofe Kerbe.

Ich bin da nicht sicher. Wenn die o.a. Position der UT der Nadel ist, wie weit (in Millimetern) geht die Nadel noch nach oben, bevor die Greiferspitze am Rendezvouspunkt ist? Könnte zu wenig sein, Sollwert ist 2 - 2,5 mm.

Viele Grüße, Gerd

Hallo,

Wenn die Nadelspitze am Greifer angekommen ist sind es unter 2mm.

Gruß