Nähmaschinentechnik-Forum

Ich habe einen efka Nähmotor, der etwas liebe braucht. Typ: perfekt 46; 1/6 PS; 3800 U/min.
Der Motor war Wasser ausgesetzt und hat etwas gerostet. Möchte trotzdem versuchen ob er noch läuft. Hat jemand so einen Motor schon mal zerlegt, dass ich und hat Fotos zum vergleichen?
Wie die Geschwindigkeit gesteuert wird, ist mir auch noch unklar.

das Kästchen unten dran ist der Anlasser

aber so einen Motor hab ich seit Jahrzehnten nimmer in den fingern gehabt

Habe den Anlasser geöffnet. Irgendwie sieht es komisch aus. Um Vergleich zum Kobold Motor, kann ich mir nicht vorstellen, wie der efka funktioniert
Beim Kobold hat man ja Lamellen, die je nach drück weite bis zu 5 Stück zusammen gedruckt werden.
Beim efka sehe ich nur die bremse und einen einzigen Kontakt, der nur dann vorhanden ist, wenn man voll drückt.
Habe den Motor nach dem Öffnen wieder zusammen geschraubt und mal ans Netz angeschlossen. Bei leichten betätigen tat sich nichts. Die Kohlestifte sind aber in Ordnung und haben Kontakt.
Voll durchdrücken traue ich mich noch nicht, da ich nicht mal weiß in welchen Zustand alle Kontakte sind

haste mal ein Foto vom Innenleben ?

ich vermute : Kohleplättchen-Anlasser

Auf beiden Seiten sehe ich jedenfalls Kohle Plättchen, die bei vollem Druck Kontakt haben.

Eventuell mußt Du damit rechnen, dass die Kohleplättchen korrodiert sind und nicht mehr funktionieren. Also läuft das Ding nur "voll Power", wenn der Überbrückungskontakt geschlossen wird.
Der Motor hat ca. 120 Watt. Vielleicht kann man da noch einen "normalen" Anlasser anschliessen und verwenden, obwohl die eigentlich für max. 100 Watt ausgelegt sind. Aber ein bisschen Reserven haben die schon.

Viele Grüße, Gerd

P.S.: Die billigen asiatischen Fußanlasser können 0,5 A bei 240 VAC, also 120 Watt. Da die mit Triac (Phasenanschnittsteuerung) funktionieren, spielt Widerstand etc. keine Rolle. Müßte eigentlich funktionieren...

Wie hat das denn mal ursprünglich funktioniert? Ich kann mir da bisher keinen Reim daraus machen.
Am Wochenende packe ich mich in gummi ein und teste das Teil mal auf Vollgas. Seh ja dann ob es auf Vollgas funktioniert und ob die Sicherung mitspielt.

in den nostalgie-uralt-Telefon-Apparaten befanden sich Mikrofon-dosen mit Kohlekügelchen drin
die Sprach-(Musik)-Schwingungen wurden damit in elektrische ströme umgesetzt … usw.

diese Eigenschaft von Kohle bei höherem Druck mit geringerem Widerstand zu reagieren wurde in den Anfängen der Elektrotechnik für die Regelung von Klein-Elektrik genutzt

ein relikt aus dieser zeit sind die Potentiometer für die Lautstärke an Multimedia-Geräten
und eben auch in den Anlassern von Elektromotoren
oder auch zum Dimmen von Licht

… to be continued

Habe hier im forum einen anderen Beitrag gefunden, wo es auch um einen Motor mit Kohle Plättchen ging.
Kann es sein, dass ich einfach mehrere kohleplättchen zwischen meinen vorhandenen ein klemmen muss und dann funktioniert das wieder?

davon kannste ausgehen

(sagte die große kerze zur kleinen, die wegen Zugluft gefragt hatte)

allerdings ist das eine seeehr schmutzige arbeit. du darfst dich dann nicht über schwarze Hände wundern.