Pfaff 138 Reibuung/Rubblen bei großem Überstich - was tun?

[314ter]

Hallo Leute!

Bin gerade dran eine Pfaff 138-6U fit zu machen. Gibt ja reichlich Lesestoff dazu (bzw. zur 130) und ich hatte gehofft ohne selbst fragen zu müssen durch zu kommen, aber jetzt komme ich wohl doch nicht alleine weiter... :-(
Geradeaus lief die Maschine von Anfang an recht gut und mit sauberem Stichbild, nur der ZZ-Steller und LMR ließen sich fast garnicht bewegen.
Das habe ich mit den üblichen Methoden (Wärme, Spülen, Schmieren, etc.) incl. Ausbau des Stellknopfes so weit hin bekommen.

Was sie aber trotz Schmierung macht, ist ein Knarzen/Rubbeln nebst Schwergängigkeit (bzw. stick/slip) bei großem Überstich (nur) um den OT der Nadel. Es scheint mir ein Problem im Kontakt Gleitstein/Exzenter zu sein.
Zunächst habe ich mal hinten den Einstellexzenzer gelöst (also die Madenschraube durch das Loch oben im Arm gelöst), weil ich dachte der Gleitstein würde einfach axial zu fest gegen den Exzenter gedrückt, das war es aber nicht.
Auch das Nadelstangenlager und die entsprechenden Übertragungsglieder sind ok, bei entsprechender Einstellung der Gleitsteinrichtung lässt sich die Nadelstange von vorn z.B. sehr leicht hin und her bewegen.

Bin mir nicht sicher ob ich in der Gleitsteinführung oben rechts Verschleißspuren erkenne, unten jedoch nicht. Aber selbst wenn wüsste ich jetzt nicht was ich machen soll um das Problem weg zu bekommen. Genau dazu habe ich auch leider noch nichts im Netz gefunden.
Anbei ein paar hoffentlich aussagekräftige Bilder.

Würde mich freuen, wenn jemand von Euch evtl. eine Idee dazu hat.

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Grüße, Peter...

[dieter kohl]

wenn du den ZZ-Knopf vorne ab hattest könnte es passiert sein, daß die KULISSENWELLE nun nach hinten auf den gleitstein drückt

[314ter]

Hmm, das Verhalten hat sie schon gezeigt bevor ich angefangen habe Teile zu demontieren (im Moment ist übrigens auch noch alles ab).
Allein mit Wärme, Spülen, Schmieren hatte ich den Drehknopf schon so weit recht gut gängig bekommen.
Da zeigte sie dann schon das beschriebene Verklemmen/Rubbeln und die Stichlagenverstellung ging immer noch recht schwer. Daher hatte ich mich entschlossen den Drehknopf usw. zu demontieren um besser an alle zu schmierenden Reibstellen zu kommen. Dadurch habe ich die Stichlagenverstellung dann ebenfalls leichtgängig bekommen, außer halt in besagter Stellung, da ist alles so verspannt, dass sich auch die Stichlage nicht mehr (ohne viel Kraftaufwand) verstellen lässt bzw. anfängt zu wandern wenn die Hauptwelle verdreht wird - eben weil es da klemmt. Ist der Punkt überwunden geht alles wieder sehr leicht.

Grüße, Peter...

[Veritas_now]

Hallo, es könnte sein, dass es wieder mal der Haltebolzen der Nadelschwingstange ist, der sie nicht richtig ausschwingen läßt, weil der Gleitwinkel nicht mehr stimmt. Wenn du magst kannst du dir diesen Beitrag mal ansehen, am besten von hinten nach vorne lesen, weil er sehr lang ist.



viewtopic.php?f=25&t=4972#p54161

[314ter]

Ja, den Thread habe ich auch schon durch ;-)
Und genau deshalb hatte ich ja zur Überprüfung die Schwing-Funktion "von vorn" her getestet: Also nicht verklemmte Pos. eingestellt und dann vorn an der Nadelstange über den vollen Überstich-Hub manuell bewegt. Das geht alles sehr leicht, so dass ich das besagte Lager als Ursache ausschließen kann, denn dessen Lage/Funktion ist unabhängig von der Einstellung am ZZ-Versteller. Und eben weil das empfindlich zu sein scheint möchte ich da auch nicht auf (unbegründeten) Verdacht hin Änderungen vornehmen und es dadurch evtl. schlimmer machen...

Grüße, Peter...

[Frickelhansen († 2023)]

Es liegt zu 70% an dem Fadenheber, kontrolliere mal den. Kleinste Schieflage bzw wenn die Flucht nicht zu 100% stimmt. Hab mir da auch schon den Wolf eingestellt.
Viel Erfolg!

[314ter]

Hi!

Ja, ich schaue mal genau hin. Aber vorn läuft alles echt geschmeidig. Im Geradstich ist die Maschine kaum hörbar und wenn ich das Handrad andrehe, läuft die Maschine noch einiges weiter. Somit hätte ich mal alle Kopf-Probleme ausgeschlossen.

(Hier erst mal eine "Legende" um sich im folgenden Bezeichnungsdschungel nicht zu verirren ;-)

ZZ-Bauteile.jpg

Jetzt habe ich erstmal noch den Drehpunkt für den Lagerhebel gängig gemacht, bei ausgebautem Exzenterbolzen/Gleitstein fällt der Lagerhebel jetzt brav von alleine (Schwerkraft) nach unten - was er vorher nicht getan hat.
Das hat nun zur Folge, dass die ganze ZZ-Einstellmechanik (mit-) wackelt, wenn die Maschine im ZickZack läuft. Also verklemmt sich entweder der Gleitstein in der Gleitführung der ZZ-Sticheinstellerkulisse oder auf seiner Lagerachse am Exzenterbolzen. Den Exzenterbolzen wiederum hätte ich ebenfalls ausgeschlossen, denn wenn ich die Klemmschraube für den Exzenterbolzen löse, dann kann ich den Exzenterbolzen mit dem Schraubendreher frei und leichtgängig durchdrehen.

Bleibt also die Reibstelle Gleitstein-Gleitführung in der ZZ-Sticheinstellerkulisse. Da kommt auch das Mitgewackele her, denn wenn der Gleitstein vom Exzenterkegelrad nach oben und unten bewegt wird, setzt er diese Bewegung (abhängig von der Winkelstellung der ZZ-Sticheinstellerkulisse) in die links/rechts-Bewegung der Nadelstange für ZZ um. Reibt es dort, wird der Lagerhebel für die Stichlageneinstellung mit hoch und runter gedrückt, so dass äußerlich diese Bewegung sicht- und spürbar wird.

Leider habe ich keine Schwestermaschine verfügbar, sonst würde ich einfach mal sukzessive die fraglichen Teile durchtauschen. So muss ich irgendwie ohne diese Möglichkeit weiterkommen...

Grüße, Peter...

[det]

Hallo Peter,
ich hatte vor einiger Zeit auch Probleme mit zwei Pfaff 230 bzw. 332. Bei der einen (332) habe den Gleitstein getauscht, da ich aus zwei Maschinen eine gebaut habe und offensichtlich einen Gleitstein mit einer Kulisse gepaart hatte, die nicht zusammen passten.

Bei einer anderen 230 (schwarz, aber kaum gelaufen) habe ich mit viel Geduld und "Laufen lassen" das Rubbeln deutlich minimieren können.

Gruß
Detlef

[314ter]

Hallo Detlef,

genau, das mit dem Tauschen wäre sicher auch bei mir einen Versuch wert. Bisher konnte ich mangels Alternativen den Gleitstein lediglich umgedreht einbauen - was aber keine Verbesserung gebracht hat.
Bezüglich "einlaufen lassen" habe ich ein bisschen Bedenken. Es hakelt schon recht arg und ich möchte es nicht noch schlimmer machen ohne zu wissen welche Teile ursächlich betroffen sind. Mein Servo zieht die Maschine auch locker so durch, aber ob ich es damit besser mache..?
Noch möchte ich die Suche nicht aufgeben.

Aufgrund der mehrfachen Erwähnung von Kopf-Problemen (Fadenhebel, Nadelstangengelenk, Kloben etc.) bin ich die ganzen Stellen noch mal systematisch durch gegangen. Die betreffenden Gelenke sind jedoch alle leichgängig und frei beweglich. Dass das Problem in der Mitte der Maschine zu suchen ist wurde besonders deutlich, als ich die Nadelstangenschwingen-Lagerachse entfernt hatte: Bei Einstellung eines großen Überstichs wurde die Nadelstangenschwinge durch die Schwingenexzentergabel hoch und runter bewegt, weil der Gleitstein in der ZZ-Sticheinstellerkulisse fest sitzt. Dessen Lagerung stellt somit ein festes Drehlager für die Schwingengabel dar und die Auf-Ab-Exzenterbewegung am Exzenterkegelrad "Wippen-artig" in eine Ab-Auf-Bewegung der (nicht mehr befestigten) Nadelstangenschwinge umsetzt.

Bringt mich zunächst nicht deutlich weiter, zeigt mir aber wo genau ich suchen muss bzw. untermauert meinen Verdacht.
Werde wohl noch etwas weiter forschen müssen obwohl mir langsam weitere Ideen ausgehen außer Hauptwelle ziehen und alle ZZ-Einsteller-Teile zur separaten Begutachtung aus zu bauen - bin ich jetzt aber erst mal nicht sooo scharf drauf.

Grüße, Peter...

[gelöschter User N]

Interessahalber: Wie hat sich Dein Problem entwickelt oder gelöst?