Oberfadenspannung Pfaff 362

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Rapp
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Oberfadenspannung Pfaff 362

#1 Beitrag von Rapp »

Guten Abend, nachdem ich die Pfaff 362 für meine Mutter wieder reaktiviert habe (Kondensator Anlasser, Hauptwelle verharzt -> beim Umspulen bewegte sich die Nadel mit, Zickzackstich repariert) ärgere ich mich seit Tagen mit der Oberfadenspannung herum.

Die Feder war gebrochen. Die ist nun neu und das Zusammenbauen ist dank des Videos auf Youtube ( https://www.youtube.com/watch?v=FvSdmu4YgMA ) auch kein Problem. Jetzt hapert es aber an der richtigen Einstellung, die geht aus dem Video nicht hervor. Ich habe im Netz nur das Technische Handbuch für die 260er und 360er gefunden, die haben aber einen anderen Einsteller für die Oberfadenspannung.

1. Wie sitzt die Feder auf dem Spannungs-Schraubenbolzen? Nach dem Video zu urteilen steht der Schlitz des Bolzens waagerecht, die Madenschraube in der schwarzen Anschlaghülse senkrecht. In meinem Fall bewegt sich die Feder leicht und aus eigener Kraft schnell bis zum Anschlag in der Hülse zurück. Richtig/falsch?

2. Wie weit muß die Kontermutter auf den Schraubenbolzen geschraubt werden? Die ist - auch nach mehrfacher Reinigung des Gewindes - ziemlich schwergängig und ich bezweifle, daß die Mutter bis zum Anschlag eingeschraubt werden muß?

3. Wenn das Spannungsgehäuse (das mit der roten Markierung) in die Nähmaschine gesteckt wird sieht es im Video so aus, als wird der Spannungsbolzen - und damit auch die Spannfeder - nochmal verdreht. In welcher Position muß das sichtbare Teil der Spannungsfeder zwischen Spannungsgehäuse und dem Einstellrad mit der Skala stehen?

4. Wenn in 2. die Kontermutter und damit das Einstellrad entsprechend aufgeschraubt wurden... wie stellt man dann im letzten Schritt die Fadenspannung noch korrekt ein?


Ich habs jetzt zigmal zusammengebaut, aber komm zu keinem Ergebnis. Einmal SCHEINTE es zu funktionieren, aber egal WIE ich das Einstellrad auf der Kontermutter fixiert habe, mal war die Spannung viel zu hoch, mal viel zu niedrig.
Und bei weiteren Versuchen wurde der Faden nicht richtig eingefädelt. Bin jetzt echt mit meinem Latein am Ende.


Ja, ich weiß, ich bin neu hier. Und ich bitte um Nachsicht, wenns einen entsprechenden Thread gibt, der diese Fragen genau behandelt. Wenn ja, einfach verlinkenn, danke.

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GerdK
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Re: Oberfadenspannung Paff 362

#2 Beitrag von GerdK »

Hallo Rapp,
herzlich willkommen im Forum! smile
Die Einstellung des Oberfadenspannungsreglers ist tatsächlich ein wenig fummelig. Müssen wir morgen mal schauen.

Es wird wohl nicht ohne Bilder gehen (welche von Dir und welche von uns smile ). Zum Anhängen von Bildern musst Du unten im Fenster, das sich nach dem Klick auf "antworten“ öffnet, unten auf „durchsuchen" klicken und ein Bild von Deiner Festplatte auswählen. Dann "Datei hinzufügen" und "im Beitrag anzeigen" anklicken.
Maximalgröße der Bilder: 1100 x 1100 Pixel (wenn Du Hilfe beim Verkleinern von Bildern brauchst, sag Bescheid, am besten mit Angabe des Gerätes, dass Du benutzt :)
Bitte keine verlinkten Bilder posten, die sind nämlich irgendwann verschwunden..

Viele Grüße, Gerd

Rapp
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Re: Oberfadenspannung Paff 362

#3 Beitrag von Rapp »

Guten Morgen!

Bilder sind angehängt.

Auf den ersten beiden sieht man, wie ich die Feder und die Anschlaghülse ausgerichtet habe. Die Feder hat keine zusätzliche Vorspannung, der Endanschlag der Hülse befindet sich in etwa dort, wo auch die Ruheposition der Feder ohne Anschlag ist. Die Feder bewegt sich jedoch aus eigener Kraft wieder zurück zum Endanschlag. Paßt auch der Abstand der Feder zu den Spannungsscheiben? Der sieht etwas weit aus, denn die Feder soll ja den Faden zwischen die Scheiben fädeln. Aktuell ist die Feder freigängig, hat jedoch einen relativ großen Abstand zu den Scheiben und sitzt ganz außen am Spannungsgehäuse, schleift jedoch nicht.

Auf dem dritten Bild ist das Einstellrad bereits montiert. Wie weit sollte man die Kontermutter einschrauben? Auf dem Foto sieht man, daß da noch ein bißchen Luft ist. Wenn ich die Mutter ganz einschraube habe ich den Eindruck, der komplette Regler blockiert und läßt sich dann gar nicht mehr verstellen.

Auf dem letzten Bild sieht man den Regler in zusammengebautem Zustand. Falls die bisherigen Schritte richtig waren, wie nah am Anschlag des Spannungsgehäuses soll die Feder in entspanntem Zustand sein?
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GerdK
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Re: Oberfadenspannung Paff 362

#4 Beitrag von GerdK »

Hallo Rapp,
- Die eine Wicklung der Feder sollte in der Rille sitzen (in derselben Rille). Sie darf dort nicht zu stramm sitzen, sondern sollte sich da leichtgängig bewegen können. Wenn nötig, etwas auf- bzw. zurechtbiegen. Ein Tropfen Öl dort schadet auch nicht:
362-OFS-Rille.JPG
- Einen Faden korrekt zwischen die Scheiben des OFS ("Oberfadenspannungsregler") legen und die Skalenmutter so weit anziehen, dass der Faden schon leicht festgehalten wird. Faden drin lassen.
- Einstellung: Der Federsteg sollte ca. 45° links versetzt zur senkrechten Achse stehen:
Federsteg.JPG
...also die ganze OFS so drehen, dass der Federsteg etwa 45° nach links steht, dann die Skalenmutter auf "1" stellen und alle Kerben der OFS-Scheiben auf senkrecht stellen, damit sie zur Stellung des Fixierungsstiftes in der Maschine fluchten.
- Nähfuss anheben. OFS in die Aufnahmebohrung einführen und mit leichten Druck so weit einschieben, bis die Spannungsscheiben sich entspannen und der eingeklemmte Faden freigegeben wird (nicht zu fest eindrücken. Die Spannungsscheiben sollten so gerade eben freigegeben werden). Klemmschraube im Innern der Maschine festziehen.
IMG_0082.JPG
-----> Testen: Wird der Faden wieder gut eingeklemmt, wenn man den Nähfuss absenkt? Wird er wieder freigegeben, wenn man den Nähfuss anhebt? Funktioniert die Stopmatik-Stellung des Füßchenhebels noch?
- Feineinstellung: Maschine nähbereit machen, ein Stück Stoff unterlegen, Maschine auf breiten ZickZack einstellen.
Die entstehende Naht überprüfen, sie sollte symmetrisch oben und unten sein.
Schraube "B" im Bild lösen und mit der Rändelmutter die Oberfadenspannung korrekt einstellen.
362-OFS-1.JPG
Dann die Skalenmutter auf "4" stellen und Schraube "B" wieder anziehen.

Viele Grüße, Gerd
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Rapp
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Re: Oberfadenspannung Paff 362

#5 Beitrag von Rapp »

Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Federsteg paßt jetzt so, der fädelt wieder 1a ein.


Ich bin aber etwas anders vorgegangen, weil das für mich einfacher/sinnvoller umzusetzen war.

Ich habe den Regler komplett zusammengebaut (wie auch in dem Video zu sehen, bevor ich ihn eingebaut habe).

Beim ersten Testeinbau habe ich gleich gesehen, daß man die Rändelschraube definitiv nicht ganz einschrauben darf.

Habe das ganze also nochmal aus der Maschine ausgebaut und so locker zusammengebaut, daß die Spannungsscheiben sich noch minimal bewegen konnten.

Was ich nicht wußte und was auch so aus der Reparaturanleitung nicht hervorging, waren die Unterschiede zwischen gehobenem und gesenktem Nähfuß. Das ist für mich als Laien natürlich eine echte Falle. Klappt aber jetzt und die Stopmatik habe ich schon letzte Woche repariert. Hing da auch nur an verharzten Bauteilen.


Nach dem Einbau des Reglers habe ich dann vorsichtig - ohne die Position des Schraubenbolzens zu verändern - die Rändelschraube so lange angezogen, bis der Faden bei gesenktem Fuß ordentlich Widerstand hatte. Bißchen rumprobiert und dann die Skala auf der Mutter fixiert.

Jetzt ist die Einstellung so, daß sich bei 10 der Faden gerade so noch ziehen läßt aber nicht reißt, bei 4-5 läuft er ordentlich, aber mit etwas Zug. Bei 0 läuft es in etwa so wie bei angehobenem Fuß.
Ich werde jetzt mal testweise etwas nähen lassen und dann nochmal berichten.

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Re: Oberfadenspannung Pfaff 362

#6 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
__________________________________________________________________________

In der Bedienanleitung wird das leider nicht beschrieben, weil es damals in den Schulen noch "Handarbeitsunterricht" gab
gruß dieter
der mechaniker

Rapp
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Re: Oberfadenspannung Pfaff 362

#7 Beitrag von Rapp »

Nachtrag:

Habe jetzt nähen lassen und die Fadenspannung war etwas zu niedrig. Einstellrad gelöst, um zwei Positionen verdreht, festgestellt, wieder auf fünf gedreht, näht wie am ersten Tag.


Jetzt bin ich nur gespannt ob der Einsatz von WD-40 ausreichend war, um alle Verunreinigungen zu beseitigen und der Zick-Zack-Stich beim nächsten mal funktioniert.
Aber um ehrlich zu sein mache ich das lieber alle 2-3 Jahre als die komplette Mechanik der Maschine auseinanderzurupfen. Bleibt nur die Hoffnung, daß die Antriebsriemen ganz, ganz lange halten. Der zum Motor geht ja noch, aber der andere...


Danke für Eure Hilfe!

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Re: Oberfadenspannung Pfaff 362

#8 Beitrag von dieter kohl »

serv

dann zeig doch mal den anderen ...
gruß dieter
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det
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Re: Oberfadenspannung Pfaff 362

#9 Beitrag von det »

Rapp hat geschrieben: Sonntag 7. Februar 2021, 18:14Bleibt nur die Hoffnung, daß die Antriebsriemen ganz, ganz lange halten. Der zum Motor geht ja noch, aber der andere...
Den anderen hätte ich noch hier. Es hängt zwar eine Schlachtmaschine dran, aber das kann man ja ändern ;-)
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -

Rapp
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Re: Oberfadenspannung Pfaff 362

#10 Beitrag von Rapp »

Wenn, dann kauf ich den neu. Aber die Arbeit will ich nicht machen. Da bin ich schneller, bei meinem Auto den Zahnriemen zu wechseln! ;)

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