PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

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det
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#51 Beitrag von det »

adler104 hat geschrieben: Sonntag 23. Januar 2022, 20:51Grundsätzlich funktioniert das natürlich, aaaaber... bei einer 230 Nadel und 10mm Leder rutscht der Riemen durch, sprich die Kraftübertragung (Haftreibung zw. Handrad und Rundriemen sach ich mal) reicht nicht.
Wenn diese Riemen bis ca. 200er Nadel und 8 mm Leder funktionieren dann ist das doch für die allermeisten eine gute Nachricht :lol27:

Ich nehme die für den quick&dirty Testaufbau und für Sonderfälle, in denen ich keinen passenden Riemen finde und sehe es eher als Alternative zum Lederriemen und dafür funktioniert er sehr gut.

Gruß
Detlef
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adler104
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#52 Beitrag von adler104 »

200er Nadel und 8mm Leder habe ich nicht probiert, da meine 45D91 ja auch mit größerem Kaliber arbeiten können muss / soll, habe ich also am oberen Ende angesetzt. Wie schon gesagt, die zwei kleineren Maschinen laufen wunderbar mit den PU Rundriemen.
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js_hsm
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#53 Beitrag von js_hsm »

Um mir das Verschweissen der PU Riemen etwas einfacher zu machen hab ich mir eine kleine Hilfe gebaut.
Das Teil kann man in einen Schraubstock spannen oder mit einer Klemme am Tisch befestigen.

Nachdem der Riemen passend zugeschnitten wurde spannt man ein Ende ein, hält das andere Ende in der Hand und erhitzt beide Enden gleichzeitig mit einem Feuerzeug (wie immer wink )
Dann drückt man die Enden gegeneinander und schliesst den zweiten Spanner.
Dann kann die Schweissstelle in Ruhe genau in Flucht abkühlen ohne dass man sie festhalten muss.
20230304_200654.jpg
20230304_201225.jpg
20230304_201259.jpg
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#54 Beitrag von Cuno »

Ich habe mir mittlerweile PU Keilriemen besorgt.
Breite 6mm und 8mm.
Bisher habe ich die noch nicht ausprobiert, da ich meine Maschinen erst umrüsten will, wenn ich umgezogen bin und entsprechend Platz habe.
Die entsprechende Zange, um die Keilriemen richtig zu verschweißen, habe ich auch gleich gekauft.
Man gönnt sich ja sonst nichts.
Sobald ich umgezogen bin und die maschinen entsprechend umgerüstet habe, werde ich berichten.
Habe übrigens 10m von beiden Keilriemen gekauft, wegen mindestmenge...
Also falls jemand was benötigt...
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#55 Beitrag von js_hsm »

Cuno hat geschrieben: Samstag 4. März 2023, 21:17 Die entsprechende Zange, um die Keilriemen richtig zu verschweißen, habe ich auch gleich gekauft.
Kannst Du bitte mal ein Bild davon posten ?

Gruß, Achim
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#56 Beitrag von Flickflak »

Ich möchte auch Mitglied im Club sein, der PU-riemen herstellt. smile
In der letzten Woche habe ich ein kleines Werkzeug gebastelt und ein paar Riemen angefertigt. Dabei ist ein kleines Video entstanden. Es gibt auch etwas über die verwendete Temperatur. Vielleicht ist das Tool etwas ausführlicher als nötig geworden, aber das kann ich nicht beurteilen:
https://youtu.be/kxU1uEb7z5s

Ich habe jedoch ein paar Spezifikationen für diese PU-Riemen über die kleinste verwendbare Riemenscheibe gelesen. Ich vermute, dass sich die Haltbarkeit verringert, wenn man gegen diese Empfehlungen verstößt. Sehen Sie sich zum Beispiel hier an, und klicken Sie auf das Tabellensymbol:
https://shop.narviflex.eu/Diameter-3-mm ... r-m?Lng=en

Der Mindestdurchmesser der Riemenscheibe beträgt für Riemen mit Ø5 48 mm und für Riemen mit Ø8 76 mm.

Beispielsweise verfügt einer meiner Motoren für eine Haushaltsmaschine über eine Riemenscheibe, die einen mittleren Biegedurchmesser eines Ø5-Riemens von nur 16 mm ergibt. Es wird dreimal weniger sein als empfohlen. dodgy

Daher würde ich gerne hören, ob Sie Erfahrungen mit der Haltbarkeit im Zusammenhang mit der Verwendung kleinerer Riemenscheiben als hier empfohlen haben.
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Cuno
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#57 Beitrag von Cuno »

js_hsm hat geschrieben: Samstag 4. März 2023, 22:21
Cuno hat geschrieben: Samstag 4. März 2023, 21:17 Die entsprechende Zange, um die Keilriemen richtig zu verschweißen, habe ich auch gleich gekauft.
Kannst Du bitte mal ein Bild davon posten ?

Gruß, Achim
Kann ich machen.
Wird etwas dauern, da wir erst vor 4 Wochen umgezogen sind. Die Lederwerkstatt haben wir auch erst gestern zu 90% eingerichtet und es ist noch nicht alles auf seinen Platz.
Werde versuchen das kommende Wochenende daran zu denken.
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#58 Beitrag von Flickflak »

Bei den grünen PU-Materialien mit rauer Oberfläche scheint es mindestens zwei Qualitäten auf dem Markt zu geben. Ich habe mir etwa 100 Anbieter auf eBay und Aliexpress angeschaut. Die überwiegende Mehrheit macht keine Angaben. Aber ich habe 12 Lieferanten gefunden, die die Härte angeben. Sechs geben eine Härte von 75 +/-5 an und weitere sechs geben eine Härte im Bereich von 85–95 an.

Hier zwei Beispiele von eBay:
https://www.ebay.com/itm/334901556207
https://www.ebay.com/itm/194677756163

Ich muss davon ausgehen, dass sie zur Messung der Härte die Shore-A-Methode verwenden, die für diese Art von Material am häufigsten verwendet wird. Hier ein paar Videos zu Messmethoden:
https://youtu.be/qsU6NWH1-uo
https://youtu.be/3Q8DFpB4oDs

Ich habe PU-Material von einem Lieferanten in China erhalten, der die Härte nicht angegeben hat. Da es jedoch einfach ist, die Elastizität (Youngs Module) des Materials zu messen, habe ich das getan, und sie beträgt etwa 21 MPa. Ich habe dann mit etwas professionelleren Daten von hier verglichen:
https://shop.narviflex.eu/Diameter-3-mm ... r-m?Lng=en

Hier wird die Härte mit 88 angegeben. Wenn ich anhand dieser Daten berechne, beträgt der Elastizitätsmodul etwa 42 MPa. Das bedeutet, dass sich Riemen dieser Firma bei gleicher Kraft nur halb so weit ausdehnen wie die Riemen, die ich erhalten habe.

Bei vielen Materialien bedeutet ein höherer Elastizitätsmodul typischerweise auch, dass das Material eine höhere Festigkeit aufweist. Es liegt nahe, anzunehmen, dass ein Material mit höherer Härte auch einen höheren Elastizitätsmodul hat.

Ich vermute, dass eine höhere Härte einen besseren und haltbareren Nähmaschinenriemen bedeuten würde. Daher werde ich versuchen, Material zu kaufen, bei dem eine höhere Härte angegeben ist.
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#59 Beitrag von js_hsm »

Hast Du dabei auch die Reib- und Haftwerte berücksichtigt?
Ein weicherer Riemen dehnt sich bei Belatsung zwar mehr aber er schmiegt sich besser an die Riemenscheiben an.
Ich denke eine gesunder Mittelwert ist wünschenswert solange man nicht an die Belastungsgrenze kommt.

Gruß, Achim
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Re: PU Riemen - Verwendung & selbst verschweißen

#60 Beitrag von Flickflak »

js_hsm hat geschrieben: Samstag 22. Juli 2023, 10:18 Hast Du dabei auch die Reib- und Haftwerte berücksichtigt?
Ein weicherer Riemen dehnt sich bei Belatsung zwar mehr aber er schmiegt sich besser an die Riemenscheiben an.
Ich denke eine gesunder Mittelwert ist wünschenswert solange man nicht an die Belastungsgrenze kommt.

Gruß, Achim
Während ich das schreibe, habe ich nur die Ahnung, dass der härtere Riemen besser ist. Aber während Sie schreiben, kann es durchaus andere Bedingungen geben, die die weiche Variante im Hinblick auf eine bessere Reibung verbessern. Das ist für mich eine völlig neue Erkenntnis, dass es einen Unterschied zwischen diesen Riemen gibt.

Wenn Sie wissen möchten, was für einen Riemen Sie auf Lager haben, können wir ganz einfach den Elastizitätsmodul der bei uns herumliegenden Riemen vergleichen. Die Messmethode besteht beispielsweise darin, dass man etwa 2 m Riemen an einem Ende in Deckennähe aufhängt und in Bodennähe mit etwa 100 Gramm belastet. Anschließend werden im Abstand von ca. 1000 mm zwei Markierungen auf dem Band angebracht. Nun addiert man zu den 100 Gramm ein bekanntes gemessenes Gewicht und misst den Abstand zwischen den beiden Markierungen. Es wäre sinnvoll, wenn Sie den Rieme um etwa 3 % dehnen würden. Wenn Sie mir das Messergebnis geben, kann ich den Elastizitätsmodul berechnen. Mit etwas Physikkenntnissen kann man es aber auch selbst berechnen.

Gruß, Viggo
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