die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

Hier könnt Ihr über andere Werkzeuge und Maschinen quatschen die Ihr im Einsatz habt.
Z.b. Messer, Scheren, Nietzangen,Ösenwerkzeuge, Spindelpressen u.s.w.
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gelöschter User N

die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#1 Beitrag von gelöschter User N »

Mir schwirren die Gedanken durch den Kopf wie ein Bienenschwarm.
Natürlich geht es wieder mal um die Nähmaschinen - in diesem Thread möchte ich anregen, gemeinsam über die Nachkriegs Situation des Nähmaschinenmarktes nachzudenken - in Deutschland bzw meinetwegen auch in Europa oder weltweit - dann haben wir Japan auch im Boot.

Durch meine Beschäftigung mit Singer 206 (Wittenberge ) und den 306 Alu Modellen aus USA, Schottland oder Italien. - mir ist ausgefallen, dass Singer in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg lange keine vernünftige Maschine mehr gebaut hat - nicht in Deutschland. Man merkt das heute gar nicht mehr, denn natürlich gibt es Singer 215, 216 und 316 aus der Nachkriegsproduktion.

Hey - wann und wo wurden diese Singer Maschinen hergestellt? huh

Dann schaut mal in den Renters Auflage 8 Band 3

DER
NÄHMASCHINEN
FACHMANN

8. Auflage
Band III

Die Zickzack-Nähmaschine und Automatic

Copyright 1957 bei Bielefelder Verlagsanstalt, Bielefeld
seht ihr die Liste der Maschinen?

Haushalt-Zickzacknähmaschinen
Adler ( ab Seite 29) Adler 87 / 187, Adler 89/99, Adler 153, Adler 189
Anker . (ab Seite 57) Anker RZ (schwarz gebaut bis 1954) dann Anker "RZ 54" (grünes Krokodil) und Anker MZ (mit DUG) bzw MMZ Gewerbemaschine (mit DUG)
Borletti .(ab Seite 78) Borletti 2000
Dürkopp ... (ab Seite 80) DÜRKOPP 1021, 1022, 1023, 1025
Gritzner ... (ab Seite 89) Gritzner 116. Gritzner VZ, Gritzner HZ, Gritzner SSZ (Gewerbe)
Haid & Neu ... (ab Seite 104) Haid & Neu LZ,
Meister . . . (ab Seite 112 ) Meister 101 (CB), Meister 201 (DUG),
Messerschmitt ... (ab Seite 120) Messerschmitt 52 mit einem DUG Greifer ohne Brille, die Spulenkapsel wird über einen Magneten gehalten.
Necchi .... (ab Seite 126) BU Mira
Pfaff . . . . (ab Seite 136 - 172) insges. 36 Seiten dieses Werkes für das umfangreiche Programm der Pfaff Maschinen
Phoenix . . . . (ab Seite 174 - 193) Phoenix 81, Phoenix 82, 282, Phoenix 29, 229, 329, 429, 49, 249
Singer .? ! ? (Seite 194) das Vorkriegsmodell Singer 206 ... und kein weiteres Modell light
Zündapp ... (ab Seite 200)

dann die Maschinen mit Zierstich Automatic
...
Adler: Adlermatic 153 (24 Stich Zyklus)
Anker : Anker RZ mit Anbau Automatic oder mit innenliegender Automatic & unabhängiger Steuerung der Musterlänge
Dürkopp; 1031, 1035 (18 Stich Zyklus)
Elna ... (ab Seite 247) Supermatic (18 Stich Zyklus mit Transportsteuerung) und Transforma
Fridor NM10 (im Renters nicht besprochen aber beworben)
Gritzner ... (ab Seite 258) Gritzner VZ (18 Stich Zyklus)
Haid & Neu Primatic bzw Unimatic (ab Seite 264) => (18 Stich Zyklus) wird (als Automatic der Singer 306 K) beschrieben, was imo nicht ganz richtig ist, denn diese Automatic wird von der Singer 316 verwendet. Diese Singer Maschinen sind zu dem Zeitpunkt noch nicht in der Produktion.
Singer (siehe oben) (18 Stich Zyklus)
Meister Regina Matic: (60 Stich Zyklus)
Messerschmitt K 54 : (Zykluslänge ermitteln!)
Necci Supernova: mit innenliegender Automatic & unabhängiger Steuerung der Musterlänge
Pfaff 230 und 332 mit innenliegender Automatic & unabhängiger Steuerung der Musterlänge
Phoenix 283 und 283 F: (Zykluslänge ermitteln!)
Zündapp: Elconamaric: unabhängiger Steuerung der Musterlänge wird im Renters nur beworben aber nicht besprochen



zum Schluss der Einleitung schreibt Herr Renters: Kaiserslautern , im Januar 1957
Die Vielzahl der Industrienähmaschinen und deren Unterklassen macht es unmöglich,
diese erschöpfend in einem Fachbuch zu behandeln. Es stehen aber dem vorwärts-
strebenden Nähmaschinenfachmann als wertvolle Ergänzung eine ganze Reihe recht
guter Mechaniker Anweisungen zur Verfügung, die von den einzelnen Nähmaschinen-
werken herausgebracht worden sind . Sie werden allerdings noch mit gewissen Vor-
behalten abgegeben .
Die Beschaffung von technischen Unterlagen wie Bildmaterial und die Erstellung
von Zeichnungen war diesmal besonders schwierig. Es sei deshalb an dieser Stelle den
Werken herzlich gedankt, die mich großzügig und vorbehaltlos durch die Hergabe
von Zeichnungen, Anschauungsmaterial und Klischees unterstützten.

Herzlicher Dank gebührt meinem Sohn Lothar Renters und meinen lieben, unentwegten
Mitarbeitern und auch der Bielefelder Verlagsanstalt K.G„ die keine Kosten
scheute, um die achte Auflage so zu gestalten, wie ich sie nunmehr in die „ Hände
.... unserer
Freunde im In- und Ausland legen kann.
~
Wilhelm Renters
Kaiserslautern , im Januar 1957
Man kann also davon ausgehen, dass Nähmaschinen bis Ende 1956 bereits entwickelt oder produziert waren, in diesem Fachbuch besprochen wurden.

(morgen versuche ich diesen Beitrag zu editieren und liste die Maschinen der Hersteller auf) Getan smile

Mir ist aufgefallen, welch krasse Diskrepanzen in dem Entwicklungsstand der Hersteller vorlagen.
Ich will jetzt Singer nicht explizit niedermachen, aber - was hatte Singer in den Jahren von 1949 - 1958 gemacht?

Stadtwiki Karlsruhe
Die Karlsruher Georg Haid und Carl Wilhelm Neu gründeten am 14. April 1860 eine Reparaturwerkstatt für Nähmaschinen – die Nähmaschinenfabrik Haid & Neu. Bereits 1862 stellen sie erste Nähmaschinen her.
...
1958 übernimmt die Singer AG die Firma. In den 1960er Jahren beginnen Rationalisierung, Modernisierung und Abbau der Belegschaft. 1968 wird ein Teil der Produktion nach Blankenloch verlegt. In der Oststadt gehen dadurch viele Arbeitsplätze verloren. 1982 wird die Fabrik stillgelegt, zuletzt waren noch 450 dort beschäftigt.

1984 wurde der Schornstein gesprengt.
Nun schaut Euch die Singer 216 (alt und neu) sowie die Singer 316 an und vergleicht diese Maschinen mal mit den weiter oben aufgeführten Modellen.
Wie gesagt - im Renters Auflage 8 mit Drucklegung Januar 1957 finden wir die wundervollsten Nähmaschinen - nur nicht von Singer. Selbst Wilhelm Renters
beschreibt ab Seite 285 nur folgendes:
DIE SINGER-AUTOMATIC 306 K, 316 G u. 319 W
Außer der bisher bekanntgewordenen Singer-Automatic 306 K mit Zentralspulen-
greifer liefert die Singer Co. noch die Haushalt-Automatictypen 316 G und 319 W
mit zweimal umlaufendem Greifer S 95.

Der besondere Unterschied zwischen der neuesten Type 319 W und den älteren
Klassen 306 K und 316 G besteht darin, daß die Klasse 319 W einen aus 5 Steuer-
(Bild Singer-Automatic 319 W) & (Bild Fünfhebelschaltung der KI . 319 W)
scheiben zusammengesetzten Steuerscheibenblock besitzt. Über diesem Block ist eine
5-Hebel-Schaltung angeordnet, mit der es möglich ist, ähnlich wie bei Messerschmitt,
jede der einzelnen Steuerscheiben wirksam werden zu lassen. Diese 5 Steuerscheiben
sind für ganz spezielle Arbeiten, wie z. B. das Zickzack-, Bogenzickzack-, Doppel-
zickzack-, Mehrstichzickzack- und Punktriegelnähen, vorgesehen.
Für ausgesprochenes Ziernahtnähen sind an der Vorderseite des Armes, ähnlich
wie bei der Klasse 306 K und 316 G, auswechselbare Einzelsteuerscheiben einsetzbar,
die durch einen Sonderhebel ein- und ausgeschaltet werden können .
Siehe zum besseren Verständnis dazu auch Seite 235, 241, 245, 259, 264, 267.
mit Müh und Not konnte der Fachmann zu der Weltfirma Singer nur knapp zwei aufgepustete Seiten mit waghalsige Spekulationen und (wie wir heute wissen) Fehlinformationen zu den Singer Maschinen verarbeiten damit in seinem Werk überhaupt etwas von Singer zu finden war.
OK - hab ich gedacht - das war eben nur Singer Deutschland - aber hey - Featherweigt und die hierzulande völlig unbekannte Singer 301 Geradenäher? Oder Singer 206 die leider aus Deutschland kam und das Werk Wittenberge fiel der Siegermacht im Osten zu?

zu der Zeit baute Anker die RZ 54 mit Automatic und Dürkopp die Baureihen 1031, 1032, 1035 federleicht mit Freiarm und Automatic, Gritzner GA und GU, Messerschmitt Klasse 54 (super leicht) , Necci die geniale Supernova! , Pfaff die 230 Automatic und 332 Freiarm Automatic mit versenkbarem Transporteur, Phoenix die 283F mit Freiarm und Automatik (aber Heavy Metal) und Zündapp die Elcona 2a.

Wie konnte Singer zu der Zeit überhaupt Nähmaschinen in Deutschland verkaufen? Die waren doch technologisch völlig veraltet und längst überholt!

Als endlich die Singer 401G (nach 1964) auf den Markt kam waren die schon wieder längst überholt!

Singer Sewing Info:404 biggrin

Singer Sewing Info:411
Singer 411G and 431G Sewing Machines

The Singer models 411G and 431G were probably the pinnacle of Singer’s sewing machine designs. These models built upon the outstanding foundation of the class 201 machines and used a similar concept of a direct gear driven rotating hook assembly with all metal gears. Coupled with this, these models added the slant shank zigzag arrangement to produce a machine of outstanding ability.

Manufactured in Germany, these exceptionally robust machines produce outstanding performance and realiabity, resulting in them now being one of the most highly sought after by enthusiasts who demand the highest stitch quality from an extremely versatile machine with full capabilities. They were always expensive to manufacture and were only made in small numbers in 1964 and 1965 so that they are usually hard to find.

ISMACS:



https://www.singersewinginfo.co.uk/431
401G 1960-64 Domestic Tubular bed; Zigzag; slant needle; full auto range of stitches plus pattern discs; encl. motor; beige; 15x1
Zuletzt geändert von gelöschter User N am Montag 12. Dezember 2022, 11:32, insgesamt 4-mal geändert.

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det
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Re: ich glaube ich drehe langsam durch ...

#2 Beitrag von det »

Moin Nopi,

editiert[sarkastische Worte wurde zur Kenntnis genommen und sind damit obsolet]

Da du ansonsten penibel darauf achtest, möglichst bitsparende Anleitungen zu produzieren und dich damit bei diversen Leuten bereits unbeliebt gemacht hast, solltest du den Titel deines Threads entsprechend ändern, danke!

Gruß
Detlef
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -

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adler104
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Re: ich glaube ich drehe langsam durch ...

#3 Beitrag von adler104 »

Wie konnte Singer zu der Zeit überhaupt Nähmaschinen in Deutschland verkaufen? Die waren doch technologisch völlig veraltet und längst überholt!
Warum kann man heute noch Ladas oder Mahindras kaufen? Und warum werden Singer 15 Clone oder CB Greier Maschine generell immer noch gebaut? Und wieso schmeckt der Kaffee manchmal besser manch mal schlechter und warum ist die Welt keine Scheibe? Und warum werden so oft hypothetische Fragen gestellt? Man weiß es nicht....
Mit'm Öl nich sparsam sein!

--- Singer 111G156 - Singer 307G2 - Singer 29K71 - Singer 212G141 - Singer 45D91 - Singer 132K6 - Singer 108W20 - Singer 51WSV2 - Singer 246K16 - Singer 143W2 - Pfaff 368 ---

gelöschter User N

Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#4 Beitrag von gelöschter User N »

det hat geschrieben: Sonntag 11. Dezember 2022, 09:28 Da du ansonsten penibel darauf achtest, möglichst bitsparende Anleitungen zu produzieren und dich damit bei diversen Leuten bereits unbeliebt gemacht hast,
wie gut, dass sie sich an einer starken Schulter ausheulen konnten smile
det hat geschrieben: Sonntag 11. Dezember 2022, 09:28 solltest du den Titel deines Threads entsprechend ändern, danke!
Loriot: "Das Bild hängt schief"

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Alex..
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Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#5 Beitrag von Alex.. »

Die Frage ist trotzdem berechtigt; Warum hat "Singer" in den 1950zigern so wenige oder keine neuen Maschinen auf den Markt gebracht?

Nopi, bedenke, dass nach dem das Sin­ger-Nähmaschinenwerk Wittenber­ge 1949 Ent­eignet worden war (jetzt „Kom­binat Textima: VEB Nähmaschin­enwerk Wittenb­erge“), verfügte Singer über keine ei­gene Haushalts- und vor allen Overlock((81A1)!)-Nähmaschinenprodukti­on mehr; aber insbesondere war Singer die Nähmaschinen-Ent­wicklung (Engineer­ing) verlo­ren ge­gangen.

Könnte das nicht ein Grund für die Singer-Inovationsträgheit gewesen sein?
Masch.: Angela 40, Elna Lotus SP, Pfaff tipmatic 6122, creative 7550, Veritas 8014/4139, Famula 4891, 4892, Husqvarna Designer Jade 35, Singer 81A1, Victoria Artisan 400, Babylock BL4-838DF, Singer 14U454B, Pfaff coverlock 4852,

gelöschter User N

Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#6 Beitrag von gelöschter User N »

Alex.. hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 10:50 aber insbesondere war Singer die Nähmaschinen-Ent­wicklung (Engineer­ing) verlo­ren ge­gangen.

Könnte das nicht ein Grund für die Singer-Inovationsträgheit gewesen sein?
Singer war der erste und der einzige Nähmaschinen Konzern, der International aufgestellt war.
Singer hatte Werke in der ganzen Welt und auch Entwicklungsabteilungen in mehreren Werken.
Ich sehe nicht, das Singer durch Enteignung und Demontage von Wittenberge 1946 das Know How verloren gegangen ist.

Ich sehe vielmehr folgendes: Ab 1940 hatte Singer nur Husqvarna und Necci als Konkurrenten auf dem Markt und eine erdrückende Monopol Stellung.
Singer konnte bauen was sie wollten - die Kunden mussten das kaufen.

Nach dem Krieg lag Zentral-Europa und besonders Deutschland in Schutt und Asche. Italien war besiegt aber kaum zerstört. England war kaum zerstört und Schottland (Kilbowie) war unzerstört. Singer konnte sofort liefern - lieferte aber technologisch nur den Vorkriegs Schrott. Die demontierten Deutschen Fabriken bauten und verkauften in der Nachkriegszeit z.T sogar wieder Schwingschiff Maschinen!
Die Singer 206 wurde auch in Kilbowie produziert.
Der genaue Zeitpunkt und ein Qualitätsvergleich wäre interessant. Wer weiß dazu etwas und kann das belegen?

Bei ISMACS z.B. ist die 206 nicht geführt (domesic sewing machines) => https://ismacs.net/singer_sewing_machin ... odels.html
aber in der Modellhistorie werden sowohl die 206 G als auch die 206 K genannt (das K Modell sogar mit Datum)
206G Domestic Vertical Rotary hook. Zigzag. German made. 206x13
206K 1937-53 Domestic Vertical rotary hook. Zigzag. Black. 206x13

eine andere Quelle aus dem Internet: https://www.singersewinginfo.co.uk/206
The Singer class 206 sewing machines was very advanced for its time, as it was the first domestic model with zigzag (swing needle) capability. They were produced in the Bridgeport, USA factory as the 206W, at the Kilbowie, Scotland factory as the 206K and at the Wittenberge, Prussia factory as the 206D. The 206 machines were produced between 1936 and 1953, when they were replaced by the very simular 306.
demnach wurde die Singer 206 D in Wittenberge früher gebaut und möglicherweise auch zuerst entwickelt? Ich habe eine Singer 206 mit der Maschinennummer C 2903581 und hier im Forum habe ich sogar eine mit Maschinennummer C 280.... light gesehen, siehe viewtopic.php?p=120198#p120198

es kann sein. dass Kilbowie dann ab 1937 auch Singer 206 produziert hat. => Mich würde der Greifer interessieren, nachdem ich den Kloben der 306 gesichtet habe, der 10 Gramm schwerer ist als der Greifer aus Wittenberge biggrin Außerdem verträgt der Greifer aus Wittenberge die Spulenkapsel aus Wittenberge und somit alle Nadeln aus dem System 130-705 light

Japan bekam die ersten Atom Bomben von den Amis verpasst

Meiner Meinung ist der Singer Konzern in die Dinosaurierfalle geraten. Singer konnte bis etwa 1950 bauen und machen was sie wollten - alles konnte über das hervorragend ausgebaute Vertriebsnetz weltweit verkauft werden.
Singer war im Grunde bereits etwa 1915 (nach dem ersten Weltkrieg) technologisch von der Konkurrenz überholt.

Als etwa 1950 - nach dem zweiten Weltkrieg - die deutsche Produktion wieder anlief traf sie den verschlafenen Singerkonzern auf dem linken Fuß. Gleichzeitig kamen die Japaner gegen Ende der 50er Jahre auf den Internationalen Markt. Singer (international) versuchte in den 60er Jahren aufzuholen, was aber nur beim Marketing gelang. Singer Deutschland war qualitativ gut, aber technologisch rückständig.
Zuletzt geändert von gelöschter User N am Montag 12. Dezember 2022, 12:57, insgesamt 4-mal geändert.

claude
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Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#7 Beitrag von claude »

Innovationsträgheit und Hamwerschonimmersogemacht, das passiert recht regelmäßig, ich halte Nopis Erklärungs-Ansatz hierdrüber für ausgesprochen plausibel.

Man denke etwa an die einst blühende deutsche Kamera-Industrie, von der heute bis auf Leica nichts übrig ist.

In Zukunft werden auch diejenigen Autohersteller, die dabei sind, das E-Auto zu verschlafen, vom Markt verschwinden.
Vermutlich wird das Drama, ohne Aussicht auf Erfolg, mit Steuergeldern und unterlegenen Technologien wie Brennstoffzellen oder e-fuels noch um ein paar Jahre verlängert. So wie es im Moment aussieht, bleiben am Ende nur die Chinesen, Koreaner, sowie Tesla und ein paar Exoten wie Rimac übrig...

gelöschter User N

Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#8 Beitrag von gelöschter User N »

Nopi hat geschrieben: Sonntag 11. Dezember 2022, 01:59 Messerschmitt K 54 : (Zykluslänge ermitteln!)
...
Phoenix 283 und 283 F: (Zykluslänge ermitteln!)
Phoenix (18 Stich Zyklus)

Messerschmitt Kl 54 (18 Stich Zyklus)

gelöschter User N

Re: die neemaschinensituation im Jahr neuzenhundertsiebenundfünfzig

#9 Beitrag von gelöschter User N »

... Im Schmetz Nadelkatalog von 1957

finden sich mehrere Singer Listen

eine Elizabethport NewJersey (USA) mit 201, 206, 216 und 221

eine K (Killbowie) Schottland - mit Singer 201 k, 206 k, 216 K und 221k (Featherweight) light
Singer K Killbowie 1957.jpg
eine D (Wittenberge) mit 206 D und 207 D (danach geht es mit 380 weiter wink)
Singer D Wittenberge 1957.jpg
es gibt 1957 keinen Beleg für Singer Automatik Maschinen - weder aus deutscher Fertigung noch von anderen Singer Fabriken wink

Die schwarzen Singer 206 oder 216 in der alten Bauform als ZickZack Maschine ist nachweisbar

Mir war lange nicht klar, wie rückständig der Singer Konzern in technischer Hinsicht war => im Weihnachtsgeschäft 1957 huh
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