nicole.boening hat geschrieben: ↑Montag 3. Januar 2022, 22:27
aaalso - dann will ich auch einmal ...
...
Guten Morgen,
Nicole
das ist mal eine sehr ausführliche Antwort und schön, Deine Interpretationen zu lesen.
Dabei merke ich, wie schwer es ist Fragen eindeutig zu stellen... oder besser: wie schön es ist, zu sehen, wie Menschen Fragen lesen!
Anfangs hatte ich bereits fixe Gedanken, doch durch die vielen Antworten aus dem Forum, haben sich meine fixen Gedanken ein wenig aufgelöst, zumindest differenziert...
1. Dahinter verbarg sich meine Idee, dass ja "niemand" (als Querschnitt der Gesellschaft) wirklich eine Nähmaschine braucht... doch Sammeln, Aufrechterhaltung, Verstehen sind wundervolle Motive und viele hier nähen sogar!
2. Wir haben seit dem letzten Krieg eine Veränderung der Motive zum nähen... Heute ist es Selbstverwirklichung, bis in die 50er Jahre war es vermutlich auch mehrheitlich noch praktisch eine Nähmaschine im Haushalt zu besitzen und Dinge selbst zu reparieren. So erklärt sich vielleicht auch der Knick in den Verkaufszahlen und die Krise der Nähmaschinenhersteller danach - und vielleicht auch die mehrheitliche Nutzung weniger dauerhafter Materialien?
3. Hier dachte ich tatsächlich: "Wie kann man nur?" Das macht keinen Sinn! Doch das ist zu einfach: Wie Du schreibst: Die Idee der Selbstverwirklichung ist ja in vielen von uns noch vorhanden. Und eine alte Nähmaschine wird in vielen Haushalten eben dann abgegeben, wenn sie "auf einmal" nicht mehr macht, was der Nutzer, die Nutzerin will. Dann kommt sie eben in unsere Hände! Und der nächste Plastikbomber wird bestellt...
4. ... oder man fängt wie Du (und ich auch) mit dem Plastikteil an. Und soo schlecht sind sie ja tatsächlich nicht... meiner läuft sogar noch (zumindest bis Frühjahr 20... da habe ich ihn zuletzt benutzt)... Wobei: Ich habe schon in den siebzigern auf der Adler 453 meiner Mutter genäht und fand den Fußbetrieb nervig! Also hat das "Versprechen" einer "modernen" Kunststoffmaschine auch bei mir gewirkt (na genau genommen bei meinr Mutter, die sie mir zu Weihnachten geschenkt hat)
Ergänzung: Erst 2019 überraschte ich meine Mutter, als ich ihr erzählte, dass ich mir zwei 1222 gekauft hätte... was sie nicht verstanden hat
Es bleibt also ein gewisses Paradoxon übrig...