Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

Hier können alle Technischen Dinge eingetragen werden, die nicht Marken oder Hersteller spezifisch sind.
Also diese die Technisch in allen Nähmaschinen vom Grundprinzip her gleich sind.
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claude
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Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#1 Beitrag von claude »

Die Nähmaschine fängt auf einmal an, wie besessen von allein mit Vollgas zu laufen, obwohl niemand Gas gibt?

Die Sicherung/der Fehlerstromschutzschalter löst aus, sobald man anfängt zu nähen?

Das Ganze womöglich von einem Knall, üblem Geruch und leichter Rauchentwicklung begleitet?

Woran liegt das?
Ältere Entstörkondensatoren können durchbrennen und einen mehr oder minder hochohmigen Kurzschluss verursachen.
Wenn das im Pedal passiert, fängt der Motor an zu knurren oder zu laufen, sobald der Stecker in die Steckdose gesteckt wird.
Wenn der Motorkondensator defekt ist, erhöht sich der Stromverbrauch im Betrieb, das Pedal wird wärmer und es kann letztlich dazu führen, daß die Sicherung oder der FI-Schalter, an der die entsprechende Steckdose hängt, auslöst.

Kann und sollte man das selber reparieren?
Wer über elementares Schrauber-Geschick verfügt (im Sinne von ein paar Schrauben raus- und dann auch unfallfrei wieder reindrehen) und weiß, welches Ende vom Lötkolben man besser nicht anfasst, kann das, mit Hilfe dieser Anleitung, recht problemfrei reparieren.

Obligatorische Warnung: Wenn man bei Arbeiten an Geräten, die direkt mit Strom aus der Steckdose laufen, Fehler macht, kann das lebensgefährlich sein.
Immer den Stecker ziehen, bevor man sich an die Innereien der Maschine/des Pedals macht, ausschalten an der Mehrfachsteckdose reicht nicht, weil manche nicht allpolig trennen. Es ist eine gute Angewohnheit, bei Arbeiten an Elektrogeräten, an denen abwechselnd gearbeitetet und dann im Betrieb getestet wird, immer einen Blick auf den gezogenen Stecker zu werfen, bevor man sich wieder an den Innereien zu schaffen macht.

Wer sich das nicht zutraut, findet sicher im Bekanntenkreis einen Elektrolurch, der die Reparatur übernimmt.
Eine gute Möglichkeit ist auch ein Repair-Café oder Hackerspace, die bieten oft Termine für betreutes Löten und generell die fachkundige Begleitung von Reparaturen an.

Diagnose
In der Differentialdiagnose steht bei den oben beschriebenen Symptomen der Entstörkondensator sehr weit oben, aber seltener können es auch andere Probleme sein.

Oft ist es deutlich erkennbar, daß sich der Kondi nicht wohlfühlt, er ist aufgequollen, sieht verkokelt aus, riecht übel oder es läuft eine klebrige Mompe aus.
Zur definitiven Diagnose kann der Kondensator aus dem Stromkreis entfernt werden, je nachdem auslöten, abschrauben oder abkneifen. Darauf achten, daß dabei eventuell entstehende, stromführende Kabelenden angemessen isoliert werden, bevor man die Maschine wieder anschließt. Wenn der Kondensator mangels weniger invasiver Optionen rausgeschnitten werden muss, immer unmittelbar am Kondensatorgehäuse abschneiden, dann kann man oft die verbleibenden Kabelstummel noch verwenden, um den Ersatz ohne weitere Flickschustereien am Kabel anzulöten.

Wenn das Problem dann verschwindet, ist der Kondensator definitiv als der Schuldige identifiziert; es ist sehr empfehlenswert, auch bisher unauffällige, gleichaltrige Kondensatoren in der Maschine mit auszutauschen. Es wird sonst nicht lange dauern, bis die auch kaputtgehen und dann muss man erneut Kompenenten für Centbeträge mit im Vergleich dazu recht hohen Versandkosten bestellen.

Eine erstrebenswerte Dauerlösung ist der Betrieb ohne Kondensator nicht, denn als Betreiber eines solchen breitbandiger Knallfunken-Störsenders ärgert man die Funkamateure in der näheren Nachbarschaft und am Motor verschleißen wegen geringfügig mehr Bürstenfeuer die Motorkohlen etwas schneller.

Was muss ich als Ersatz kaufen?
Ersatz-Kondensatoren müssen X2, solche, die gegen Masse bzw. den Schutzleiter geschaltet sind, Y2 in der Typenbezeichnung führen und bis mindestens 250 V AC (Wechselstrom) spannungsfest sein, 300 schadet nicht, aber Vorsicht bei der Größe ab 500V.

X2- und Y2-Kondensatoren sind selbstheilend, das heißt, sie können auch, wenn sie versagen, keinen Kurzschluss verursachen.
Y2 ist ein noch höherer Standard als X2, Y2 statt X2 geht also, aber nicht umgekehrt, wer mehr darüber lesen will, als er je wissen wollte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

Beispielhaft habe ich hier mal die passende Auswahl bei Reichelt (deutlich preiswerter als Conrad und oft auch Pollin, es sei denn, dort gibts gerade wieder einen Gutschein für Versandkostenfreihet) eingestellt, aber sowas hat jeder Elektronik-Komponentenhändler im Programm:

https://www.reichelt.de/funkentstoer-ko ... kent&nbc=1

Um die Suche einzugrenzen, muss jetzt in der linken Spalte noch die Kapazität gewählt werden, dabei sollte man sich an den Werten des zu ersetzenden Kondensators orientieren, leichte Abweichungen sind unproblematisch.
Höhere Temperaturfestigkeit ist besser, 20% Toleranz völlig ausreichend.

Falls die Kapazität des alten Kondensators nicht mehr lesbar ist, macht man mit Werten zwischen 0,047 und 0,1 µF, also Micro-Farad, das sind zwischen 47 und 100 nF (nano-Farad), nichts falsch. Und ja, wenn man die Maßeinheit Farad ein paar Nummern kleiner definiert hätte, wäre das eine gute Tat für besser handhabbare Werte gewesen.

Hier ist ein Umrechner für pico, nano, micro und Farad:
https://www.digikey.de/de/resources/con ... apacitance

Wie die Schaltung in einem bestimmten Nähmaschinenmodell konzipiert wurde, ist leider nicht einheitlich.
Spezifisch für die Pfaff-Modelle 260 bis 362 hat GerdK, Moderator hier im Forum, einen sehr lesenswerten Rundumschlag zum Thema als PDF verfasst:

https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... p?id=26607

Mit Fokus auf Bernina-Maschinen wird in diesem etwas redseligen, von erhobenen Zeigefingern durchzogenen Dokument die Funktion von Entstörkondensatoren ausführlich erläutert:
https://www.occaphot-ch.com/app/downlo ... ..8MB_.pdf 7,5MB

Lesenswert ist das PDF ab Seite 12, schön sind die zahlreichen Bilder und Schaltpläne.

Jetzt wird gelötet!
Nachhaltigkeitstip, angesichts der geringen Ersatzteilpreise ist das natürlich rein betriebswirtschaftlich nicht wirklich rentabel, sondern eher purer Idealismus:
Aus Elektroschrott dieses Jahrtausends kann man natürlich auch einfach von den Parametern her passende Kondis auslöten, inzwischen sind die ziemlich langzeitstabil.
Falls keine eigenen Bestände vorhanden sind, kann man sich auch in den Elektro-Kleingeräte-Mülleimern bedienen, die es inzwischen verpflichtend überall dort gibt, wo sowas verkauft wird.

Bei Bedarf kann man die pins der Kondensatoren mit kurzen Kabelstücken verlängern, geeignet sind beispielsweise Einzeladern aus alten Geräteanschlusskabeln oder auch die Kabel von kaputten PC-Netzteilen. Der Kabelquerschnitt dieser wenige Zentimeter kurzen Abschnitte ist recht unkritisch, Rucksack- und Einbaumotoren haben in der Regel unter 100 Watt Leistung.

Anschließend die Lötstelle mit Schrumpfschlauch isolieren, gibts auch bei Reichelt:

https://www.reichelt.de/schrumpfschlauc ... tml?&nbc=1

Mit je einer Packung à 10 Stück * 20cm Länge in 1,6, 2,4 und 3,2 mm ø zu insgesamt unter einem Euro ist man für Einzeladern schonmal gut versorgt.

Oft findet man auch mehrere Kondensatoren in einem Gehäuse vergossen mit mehr als zwei Anschlüssen und für solche Module gibt es oft nur zu obszönen Freudenhauspreisen Ersatz. So etwas kann man preiswert aus mehreren Kondensatoren zusammenlöten und -kleben und wenn zur sicheren Isolation Schrumpfschlauch nicht reicht, die Lötseite mit Epoxy-Kleber oder -Knete isolieren.
In GerdKs verlinkter Ausarbeitung wird auch das inkl. Schaltplänen angesprochen.

Für Kabel-Schraubverbindungen Typ Lüsterklemme muss flexibles Kabel, das aus vielen einzelnen dünnen Kupferkäbelchen besteht, stabilisiert werden. Oft macht man das der Einfachheit halber durch Verzinnen mit dem Lötkolben.
Das ist bei den Leistungen, mit denen wir hier zu tun haben, auch, naja, kann man machen.

Korrekt und bei höheren Leistungen obligatorisch ist die Verwendung von Aderendhülsen.
In Anbetracht der oft beengten Verhältnisse empfehle ich die Version ohne Kunststoff-Schutzkragen:
https://www.reichelt.de/aderendhuelsen- ... rend&nbc=1

Ich würde mir von 0,5 bis 1,5 je ein Hunderter-Päckchen bestellen, das sind die gängigen Größen.

Zum Verpressen braucht man eine entsprechende Zange, mit irgendwelchen Kombi- oder Rohrzangen wird der resultierende Kabelquerschnitt zu flach und dadurch zu breit, um verwendbar zu sein:
https://www.reichelt.de//446/index.html ... h%C3%BClse
Die preiswerten Modelle sind völlig OK, es muss nicht immer Knipex sein ;-)

In jedem Fall müssen elektrische Schraubverbindungen mit ordentlich Drehmoment angezogen werden, damit es keinen hohen Übergangswiderstand gibt. Bei alten Maschinen muss man dabei aber auch der Brüchigkeit älterer Plastik-Materialien Rechnung tragen.

Heutzutage verwendet man federnde Kabelverbinder wie Wago-Klemmen, aber beim Bauen im Bestand hat man nur die konservative Option, es zu lassen, wie es war oder man schmeißt die Schraubverbindung zugunsten einer Verlötung mit Schrumpfschlauch-Isolierung raus, was elektrisch auf jeden Fall die bessere Option ist, aber mit dem Verlust historischer Bausubstanz einhergeht.

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Hoffentlich ist das hilfreich, allgemeine Ergänzungen zum Thema, weiterführende Links etc. sind herzlich willkommen.

Zwecks besserer Übersicht, Nähmaschinen-spezifische Erörterungen bitte in einem eigenen Thema abhandeln, dessen erfolgreiches Ergebnis dann gern hier verlinkt werden kann.

Danke für die netten PNs und hilfreichen Ergänzungen.
Zuletzt geändert von claude am Sonntag 5. Februar 2023, 02:18, insgesamt 4-mal geändert.

bunt
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#2 Beitrag von bunt »

Hallo Claude,
Danke dir für diese umfangreiche Erläuterung.

Könntest du für so einen blutigen Laien wie mich noch ein Bild von so einer Stelle in einer Maschine oder in einem Pedal einstellen, wo ich so einen Endstörkondensator üblicherweise finde? (Ich habe mir verschiedene Bilder und Videos von der Singer 237 angeguckt, aber bislang nur die Mechanik näher kennengelernt.)
Einen Lötkolben könnte ich sogar bedienen … shy

Die Links zu reichelt.de und zu der PDF von GerdK kann ich nicht nutzen bzw. funktionieren bei mir nicht. Hat jemand eine Ahnung, warum das bei MIR nicht funktioniert? Bei dem Link zu GerdK erscheint bei mir der Hinweis, dass ich keine Berechtigung dafür habe.

Viele Grüße
bunt

P.S.: Einen ersten Eindruck zu meiner ersten Frage habe ich in diesem Faden von Estrilda „Singer 237 Motorproblem“
viewtopic.php?p=68643#p68643
gefunden, wobei mir noch nicht ganz klar ist, an welcher Stelle des Motors ich jenen Kondensator tatsächlich finde. rolleyes

claude
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#3 Beitrag von claude »

Für den foreninternen link von GerdK musst Du angemeldet sein und Dein Browser muss den Referer mitschicken.
Solange man nicht ernsthaft daran rumfrickelt, tun das alle modernen Browser.

Was passiert denn genau, wenn Du auf einen Reichelt-link klickst?

bunt
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#4 Beitrag von bunt »

claude hat geschrieben: Samstag 4. Februar 2023, 09:09 Für den foreninternen link von GerdK musst Du angemeldet sein und Dein Browser muss den Referer mitschicken.
Solange man nicht ernsthaft daran rumfrickelt, tun das alle modernen Browser.
Angemeldet bin ich und an meinem Browser habe meines Wissens nach nicht rumgefrickelt. Ich arbeite mit nem Tablet. Gibt’s denn da eine Einstellung, die ich verändern müsste, damit dieser „Referer“ mitgeschickt wird?
claude hat geschrieben: Samstag 4. Februar 2023, 09:09 Was passiert denn genau, wenn Du auf einen Reichelt-link klickst?
Merkwürdig: Vorhin geschah gar nichts, aber jetzt funktioniert‘s. huh

claude
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#5 Beitrag von claude »

Hier ist der Beitrag zum PDF, von dort aus müsstest Du ihn herunterladen können:

https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 74&p=56401

Wenn es von dort aus auch nicht geht, gibt es ein lokales Problem bei Dir, das Du bitte hier

https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... m.php?f=28

klärst, indem Du ein neues Thema dazu aufmachst, damit wir hier jedenfalls einigermaßen auf die eigentliche Thematik fokussieren können.

Das hier ist der Kondensator im von Dir verlinkten Faden:

Bild

bunt
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#6 Beitrag von bunt »

Alles klar, vielen Dank! Es hat jetzt geklappt! :-)

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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#7 Beitrag von interessent »

Zum Thema Anlasser-Bilder: Ich habe mal die Aufarbeitung eines Hufeisen-/Kohleplättchen-Anlassers dokumentiert. In Bild 2 ist der graue Entstörkondensator gut erkennbar, hier in der Vergrößerung:

Ohne Titel.jpg

Ganz am Ende ist auch dieses hevorragende Thema verlinkt: Notfallplan Anlasser, Motor, Elektrik

light
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bunt
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#8 Beitrag von bunt »

Da das Problem eines defekten Entstörkondensators nun bei meiner motorisierten Pfaff 260 aufgetreten ist, hier ein paar Bilder.
Zu erkennen ist, dass etwas, das aussieht wie Wachs, ausgetreten ist. Das ist doch ein Hinweis, nicht?

Wie ihr inzwischen bemerkt habt, lerne ich selbst am besten durch Anschauungsmaterial. wink

Das bietet sich doch an, diesen Faden mit entsprechendem Anschauungsmaterial und der fachkundigen Beratung unserer Experten zu ergänzen, nicht? wink

Ich hab mir das mit dem Löten einfacher vorgestellt, nun, da ich das Pedal auseinandergenommen habe und den Entstörkondensator gefunden habe, sieht’s doch etwas komplizierter aus.
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claude
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#9 Beitrag von claude »

bunt hat geschrieben: Freitag 24. Februar 2023, 17:54 Da das Problem eines defekten Entstörkondensators nun bei meiner motorisierten Pfaff 260 aufgetreten ist, hier ein paar Bilder.
Zu erkennen ist, dass etwas, das aussieht wie Wachs, ausgetreten ist. Das ist doch ein Hinweis, nicht?
Da ist etwas von dem Isoliermaterial abgebröselt, ansonsten sehen die recht gesund aus.
Wenn das Pedal nicht dafür sorgt, daß der Motor, ohne daß es betätigt wird, brummt, oder sogar läuft, würde ich die Bröselchen da rauspinseln und es wieder zusammenschrauben.
Wenn Kondensatoren dieser Bauart kaputt gehen, ist das oft, aber nicht immer mit üblem Geruch, Kokelspuren und ausgelaufenem (nicht dezent gebröseltem) Isoliermaterial verbunden...

Da Deine aber definitiv kaputt sind, wie Du im anderen Faden schriebst, hier die Schaltung für Dein Pedal: https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... p?id=26607
Danach kannst Dir die einzelnen Kondensatoren als Ersatz bestellen und zusammenbasteln.

bunt
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Re: Dauerlauf oder Sicherung fliegt? Der Entstörkondensator muss neu!

#10 Beitrag von bunt »

claude hat geschrieben: Freitag 24. Februar 2023, 19:26
Da ist etwas von dem Isoliermaterial abgebröselt, ansonsten sehen die recht gesund aus.
Wenn das Pedal nicht dafür sorgt, daß der Motor, ohne daß es betätigt wird, brummt, oder sogar läuft, würde ich die Bröselchen da rauspinseln und es wieder zusammenschrauben.
Wenn Kondensatoren dieser Bauart kaputt gehen, ist das in der Regel mit üblem Geruch, Kokelspuren und ausgelaufenem (nicht dezent gebröseltem) Isoliermaterial verbunden...
Danke dir, Claude, dann werde ich das erstmal versuchen.
Hab mich inzwischen durch diverse Fäden hier zu dem Thema durchgelesen, bin zwar ein bisschen schlauer, aber bei weitem noch nicht schlau genug, das nun schon in Angriff nehmen zu können, weil mir im Prinzip die Anschauung fehlt.

Die beiden Kondensatoren gibt es ja offenbar so nicht mehr zu kaufen, sondern sie müssten durch andere ersetzt werden. Noch ist mir nicht klar, welche in Frage kämen, auch wenn die Pedale der Pfaff 230 bis 362 offenbar gleich oder ähnlich aufgebaut sind.
Die Spule darf ich entnehmen, weil die nicht mehr wichtig ist und der 5-polige Kondensator kann durch einen dreipoligen ersetzt werden.

Dann wird in den Fäden einerseits vom Löten, wie ich das hier von euch schon gelesen habe, gesprochen und andererseits wird genau vom Löten, d.h. vom Arbeiten mit Lötzinn abgeraten, und ein anderes Verfahren vorgeschlagen. Für mich als Greenhorn ist das ziemlich verwirrend.

Mit einem solchen Schaltplan kann ich noch nichts anfangen, auch wenn mir das Prinzip grundsätzlich schon klar ist.

Wenn sich mir das Tausch-Problem der Entstör-Kondensatoren im Pedal stellt - im Motor sollte ich dann ja auch tauschen - würde ich das hier gerne dokumentieren. Das würde doch gut passen, nicht? Das Thema ist nicht neu, taucht hier und dort immer mal wieder auf, aber so ein blutiger Anfänger wie ich steht doch recht hilflos davor.

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