Neu hier, ANFÄNGER, mit Keller Perfecta, nahe Wien

[Bill]

Danke für die Aufnahme. Ich hoffe ich bin hier richtig wenn ich mich vorstellen möchte. Wenn nicht - sorry, und, bitte wie ist es richtig?

Ich bin KOMPLETTER Anfänger, keine Ahnung. Habe aber mir einen Keller Perfecta organisiert, angeblich ist ein Service vor ca 8 Jahren gemacht worden und dann ist das Gerät nie verwendet worden.
Jetzt habe ich versucht das Ding zu aktivieren. Eine Betriebsanleitung aus dem Internet organisiert, alle Stellen geölt die man ölen sollte. Das Gerät lauft jetzt ruhig und gleichmässig ABER verbiegt die Nadel KOMPLETT nach wenige Sekunden. ZickZack und Steppe (?) gleichermassen.

Ist das etwas das man selber justieren kann? Ich bin gewohnt an Italienische Autos und Motorräder zu arbeiten aber zugegeben die Mechanik ist hier wirklich nicht ohne...

Vorschläge?
Danke im Voraus,
Bill

[dieter kohl]

-lich im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar

und wenn es erledigt ist, bitte eine kurze Meldung, was es war

[Museumsfritze]

Hast Du mal geschaut, ob sich der Greifer überhaupt dreht? Sonst ist das Greiferzahnrad defekt.

[Bill]

Hi - danke für die Rückmeldung!!

Ich habe das Gefühl - laienhaft, natürlich - dass die Nadel ETWAS zu weit nach vorne eingestellt ist (oder die abnehmbarer Armhülse nach hinten rotiert?). Wenn ich das Handrad bewege, und die Nadel bewegt sich auf und ab, sticht sie manchmal direkt auf metall. Erst recht bei ZickZack Einstellung. Aber nicht immer. Ich kann mir vorstellen dass beim normalen transport weg von mir dass die Nadel leicht nacht vorne gebogen wird und dann manchmal direkt in das Metall sticht. Die Greifer scheinen zu funktionieren insofern als sie, und der Stoff bewegt, wird.
Andererseits, könnte ich die abnehmbarer Armhülse um millimeter Bruchteile nach vorne fixiern würde das vielleicht reichen. Ist das einstellbar?

So oder so, Nadeln halten nicht länger als ein paar Minuten.

Zugegeben - völllig laienhafte Überlegungen! Photos unten, nicht immer ganz scharf (Händy!!)

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[Hummelbrummel]

Hi, und willkommen im Forum.

Diese Zähnchen sind der Transporteur (die transportieren den Stoff).

Der Greifer ist da drunter. Das ist das Teil, in dem die Spulenkapsel mit der Spule drinsitzt, und das den Oberfaden greift und einmal um die Unterfadenspule wickelt, damit der sich der Oberfaden mit dem Unterfaden verschlingt und der Stich gebildet wird.

Mach mal die Klappe auf, drehe am Handrad (in die richtige Richtung) und schau, was passiert.

Ich kenne die Maschine nicht, aber es ist auf keinen Fall normal, dass die Nadel auf die Stickplatte knallt.
Wenn das manchmal vorkommt, und manchmal nicht, könnte irgendwas locker sein.

LG Hummelbrummel

PS: Wie dick ist eigentlich Deine Nadel? (Welche Nadelstärke?)

[Bill]

Hi, und danke!

Nadeln sind "normal" 70/10. Spulenkapsel und Spule drehen sich, Faden wird eingefangen und der Stich gebildet. Nur nicht sehr lange - einige Stiche und dann knallt die Nadel auf die Platte. Dann ist aus!
Locker? Oder verstellt? Spiel ist nicht am Nadel spürbar, auch nicht am Fuss. Die Armhülse hat auch kein Spiel. Ist eine Einstellung machbar dass ich selbe machen kann?

Eine Werkstatt aufzusuchen für eine Reparatur wäre nicht wirtschaftlich - kann ein paar hundert Euro kosten ist mir gestern gesagt worden.

[Hummelbrummel]

Ok, 70/10 ist jetzt eher eine dünnere Nadel.
Welchen Stoff nähst Du denn damit?

In Deinen Fotos sieht man den linken Anschlag und vermutlich die Mittelstellung der Nadel von der Seite.

Könntest Du bitte mal ein Foto von vorne machen (damit man die Nadelausrichtung in der Breite des Einstichschlitzes sieht, also ob sie bei Geradstich mittig trifft), und auch eines von der Einstichstelle, wenn sie beim Zickzack rechts einsticht (von vorne) ?

Beziehungsweise: man kann bei dieser Maschine ja den Freiarm umdrehen und hat dann nur ein kleines Einstichloch zu Stopfen.
Steht die Nadel (eine neue Nadel!) da mittig oder trifft sie dann das Loch gar nicht?

[Bill]

Hallo,
die Photos zeigen sowohl Anschlag links (bei "Zickzack") als auch Mittelstellung. Mittlerweile ist das Gerät verstaut, ich glaube aber dass man gut sehen kann das die Nadel in der Spalte ist, aber scheinbar etwas vorne von der Mitte. Ob das eine Rolle Spielt?? Jedenfalls habe ich heute nochmals probiert - ca 10-12cm gerade aus bis die Nadel CLACK gemacht hat und aus war es - gebrochen.
Ich habe nicht vor zu stopfen, also habe ich nicht mit gedrehtem Arm es versucht. Wüsste auch nicht wie das geht. Aus irgendwelchen Gründen bricht die Nadel sehr bald ab, es ist für mich nicht ersichtlich ob an der Stichplatte oder darunter (Greifer?).
Naja, was machen? Danke!

[Hummelbrummel]

Hallo Bill,

I ) Ich fasse mal zusammen, was wir wissen:

Die Nadel trifft auf die Stichplatte (und bricht), was sie natürlich weder soll noch darf.

II ) Hierfür kommen verschiedene Ursachen in Frage, und man müsste eingrenzen und/oder ausschließen, welche es sein können und welche nicht, um den Fehler zu beheben.

Als erstes ziehe ich folgende zwei bis drei Möglichkeiten in Betracht:
(Wenn diese ausgeschlossen werden können, dann könnte man nach weiteren Möglichkeiten suchen.)

Möglichkeit 1: Die Nadelposition ist falsch. (Also: es ist etwas an der Maschine verstellt.)
Um das festzustellen gibt es verschiedene Möglichkeiten:

a) Fotos, auf denen man bei Geradstich die mittlere Einstichposition (von vorne) sehen kann und bei Zickzack die jeweils weiteste Einstichstelle rechts und links. Dann können die Kundigen hier gucken, ob das passt. Wichtig wäre dabei eine nagelneue (= sicher nicht verbogene) Nadel. Lieder kann man genau das auf Deinen von der Seite fotografierten Bildern nicht sehen.

b) Du setzt eine Geradstichplatte ein – falls sich diese im Zubehör zu Deiner Maschine befindet – und probierst, ob eine nagelneue Nadel genau in das eine, kleine Einstichloch trifft. Ist das der Fall, dann können wir Ursache 1 schon mal ausschließen.

c) Du drehst den Freiarm auf "Stopfen" – hier weiß ich sicher, dass Deine Maschine über das gewünschte einzelne Einstichloch verfügt – und probierst aus, ob eine nagelneue Nadel richtig trifft oder nicht.
Wie das geht, steht in der Bedienungsanleitung, und ist auch im Nähmaschinenverzeichnis beschrieben.
Trifft sie richtig, dann können wir Ursache 1 schon mal ausschließen.

Der Vorteil an 1 b) und c) wäre, dass eine mögliche Fehlstellung in alle Richtungen erkannt werden könnte. Bei a) sähe man Probleme vor allem im Hinblick auf die seitliche Auslenkung.

Wenn Dir all das zu mühsam ist, dann musst Du halt damit leben, dass alle paar Zentimeter die Nadel bricht.

Möglichkeit 2: Bedienfehler: (Also: die Ursache ist nicht in, sondern vor der Maschine zu finden.)

Hierfür bräuchte man Informationen, was du wie nähst.
Eine 70er Nadel ist z.B. für dünne Gardinen ganz gut geeignet.

Falls Du damit zufällig drei mal umgeschlagene LKW-Plane nähst, dann kann es schon sein, dass die Nadel dabei verbiegt.

Ein beliebter Anfängerfehler ist es auch, am Stoff zu schieben und zu ziehen. Auch das kann – insbesondere bei zu dünner Nadel in zu dickem Stoff – dazu führen, dass die Nadel auf die Stichplatte kracht.
Grundsätzlich muss die Maschine den Stoff selbst transportieren, jegliches Schieben und Ziehen ist zu vermeiden.

Ich könnte mir als mögliches Szenario das Umnähen einer Jeans vorstellen, bei der das vielleicht etwas enge Hosenbein um den Freiarm herumgewürgt wird (was den Stofftransport bremsen kann) und die Naht zusätzlich über zwei Nahtkreuzungen muss. Sehr wahrscheinlich, dass eine 70er Nadel da Probleme bekommt. (Und auch eine 90er Jeansnadel kann man bei diesem Manöver schrotten, wenn man an der falschen Stelle und/ oder auf die falsche Weise nachhilft. Vielleicht quiltest Du auch eine große Patchworkdecke und es hängen auf einer Seite der Maschine 5 kg Stoff, die ungut in eine Richtung ziehen.

Nun ist Deine Nadel-Faden-Stoff-Kombi aber offenbar ein streng gehütetes Geheimnis. Da kann man dann schlecht helfen.

Als dritte Möglichkeit für anfängliche Fehlersuche bei ständig krachender Nadel fiele mir dann noch die Nadel selbst ein. Billige No-Name-Nadeln sind sehr häufig völlig unbrauchbar. Aber auch hier kann man ohne Informationen eigentlich nichts dazu sagen.

Wie auch immer. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Nähen und viel Spaß mit Deiner Maschine.
(Ich finde diese Keller-Maschinen ja wirklich toll!)

LG Hummelbrummel

PS: Ist mir gerade noch eingefallen: Vielleicht ist ja auch der Freiarm nicht richtig arretiert. Auch in diesem Falle wäre es nützlich, sich mit dessen Mechanismus zu beschäftigen.

[Bill]

Hallo Hummelbrummel,
Vielen Dank - das war sehr ausführlich!!!
Mittlerweile scheint das Gerät brav zu sein - näht problemlos. Gerade und Zick-Zack. Obwohl die ersten Versuche mit dünner Nadel und Stoff waren, ist die Nadel immer wieder an die Stichplate geknallt. Auch ohne Stoff, nur per Hand gedreht. Ich kann nicht sagen warum - das Gerät habe ich frisch geölt - ist aber 8 Jahre herumgestanden, angeblich nach einem Service. Dass es jetzt nach einige Versuche einfach "runder" i.e. fehlerfrei läuft ist für mich eher unvorstellbar. Naja...
Jedenfalls mit dickerem Stoff und stärkere Nadel gibt es bis dato keine Probleme. Hoffentlich bleibt es so! Dafür hat eine günstige Adler 531 als potenzieller Ersatz ins Haus müssen, jetzt werde ich die Betriebsanleitung runterladen - bin hier fündig geworden...