Ebay September 2024

[js_hsm]

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[Ramses]

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Diese Maschine finde ich bemerkenswert!

Es handelt sich um eine Naumann Klasse 9, also eine Schwingschiffchen Nähmaschine, eine sehr alte Technik.
Man beachte aber die Form des Nähmaschinenkörpers!

So wurden Nähmaschinen m.E. nicht vor 1940 gebaut.
Diese Maschine gehört sicher zu den letzten Schwingschiffchen Nähmaschinen, zumindest bei Naumann.

[emmi]

"...nicht vor 1940 gebaut.". Erscheint plausibel. Auch wegen schwarzer (zuvor glitzernd gewöhnter) Teile. Materialknappheit im Krieg.

Grüße
emmi

[emmi]

@ Ramses: Die Naumann Klasse 9 hat mir keine Ruhe gelassen. Ich besitze die bis aufs I-Tüpfelchen gleiche Maschine, muss sie aber noch gängig machen. Laut Peter Wlhelm, Alte Nähmaschinen, Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2002, wurden die Naumann-Maschinen Klasse 8 und 9 ab 1930 hergestellt. Von Anfang an hatten die Nähmaschinenkörper ihre "modern" anmutende Form. Ich gehe davon aus, dass meine Maschine aus den Enddreißigern stammt. Bei ihr ist schon an Chrom gespart worden (geschwärzter Deckel auf der Rückseite, geschwärzter Nadelkloben). Die Auflagen an die Industrie gab es schon geraume Zeit vor Kriegsbeginn. Ich vermute, dass meine Maschine vor und im Krieg nicht verkauft, sondern eingelagert worden ist. Ihr liegt eine Gebrauchsanweisung bei. Den Herstellerhinweis habe ich fotografiert. Das Kleingedruckte weiß ich nicht zu lesen. Ein Ausgabedatum? Außerdem liegt ein DIN A6-Zettel bei, den lest im Bild selbst! Das Kleingedruckte scheint auf das Ausgabejahr 1951 hinzuweisen. Wo gibt es denn so etwas: Die Hausfrau kauft oder bekommt eine neue Nähmaschine, freut sich, möchte sofort Nähversuche starten und muss erst einmal eine Petroleum-Spülung vornehmen! Aus diesem Widersinn schließe ich, dass die Nähmaschine kriegsbedingt 10 Jahre lang und länger auf Halde gelegen hatte und verharzt war. Jetzt ist sie übrigens auch vollkommen blockiert. Aber sie ist schön und vollständig.

Grüße
emmi

[Berit]

Hallo Emmi,
eine solche Empfehlung vor Gebrauch mit Petroleum zu spülen habe ich bei irgendeiner Maschine, die durch meine Hände ging, auch schon mal gelesen. Leider entsinne ich mich nicht mehr, bei welcher es war. Definitiv keine Naumann… Ich kann bei Gelegenheit meine Bedienungsanleitungen durchschauen. Vielleicht finde ich es noch wieder.
Viele Grüße, Berit

[Ramses]

Hallo emmi,

da sind wir ja schon mindestens zwei!
Mir haben es die alten Maschinen von Naumann auch angetan!

Das Naehmaschinenverzeichnis schreibt auch, daß die Klasse 9 ab 1930 gebaut wurde.
Dann würde ich aber vermuten, daß Deine Maschine womöglich noch neuer ist!
Der Korpus hat aber definitiv eine Evolution durchgemacht!
Ich finde es sehr erstaunlich, daß es eine Klasse 9 in dieser kantigen Form gibt!

Ich habe nämlich die "Gegenseite"!
Ein Modell, das womöglich technisch die erste Version darstellt!

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Man beachte die Konstruktion des Handrads!

1648.jpg

Ich besitze momentan außerdem eine Klasse 8, die vom Alter her dazwischen liegen müsste!

1460.jpg

Man beachte das Handrad, das durch eine Klemmschraube, wie sie noch viele Jahre danach zum Einsatz kam, mit der Mechanik verbunden wird.
Bei meiner Klasse 9 wird dies durch einen klappbaren Riegel ermöglicht!

Man beachte auch, daß bei meiner Klasse 9 die pendelnde Garnführung beim Spuler noch fehlt!
Das hätte ich bei Nähmaschinen mit solch langen Unterfadenspulen definitiv nicht erwartet!

Man beachte aber auch, daß bei meiner Klasse 9 der Fadenhebel ein offenes Loch aufweist, was ich so erst ab den 70er oder gar 80er Jahre erwartet hätte!

Leider ist mir der Verkäufer eine Antwort auf die Frage nach der Seriennummer schuldig geblieben.
Kannst Du mir die Deiner Maschine verraten?
Wenn die Maschine anonym bleiben soll, wäre eine Abrundung auf die nächste Zehner- oder Hundertstestelle auch in Ordnung!

Sehr interessant ist übrigens auch die Klasse 14.
Zu dieser habe ich noch vor, etwas zu schreiben.

Es gibt diese zumindest als Kurvenfadenhebel und Gelenkfadenhebel.
Allein diese Änderung würde bereits eine neue Klasse gerechtfertigen.
Wie es bei Pfaff der Fall ist (Klasse 31 und 30!)!


Die Klasse 34 ist der Klasse 14 beispielsweise viel ähnlicher!


Alles Gute!

Ramses.

P.S.: Der Rat zum Spülen der Mechanik mit Petroleum ist allgemein verbreitet! Diesen findet man bei zahlreichen Maschinen.

[emmi]

Hallo, Berit,
den Hinweis auf eine gründliche Petroleumspülung kannte ich bisher nur aus sehr alten Gebrauchsanweisungen aus dem 19. Jahrhundert, und zwar als "von Zeit zu Zeit vorzunehmende gründliche Reinigung". Ansonsten "bei beständigem Gebrauch ein- bis zweimal des Tages" ein Reinigen und Ölen. Im Gegenteil, es heißt eingangs der Gebrauchsanweisungen, neue Maschinen würden "richtig eingestellt, mit eingefädelter Nadel und überhaupt zum Gebrauche fertig" versandt. Deshalb meine Überraschung über den zusätzlichen Hinweiszettel zur Gebrauchsanweisung aus der Vorkriegszeit.


emmi

[emmi]

Hallo, Ramses,
danke für die ausführliche Schilderung und für die Bilder. Ich nenne Dir die Seriennummer gern. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo ich sie suchen soll. Auf der Unterseite der Grundplatte (ziemlich mittig) sehe ich eine geprägte (erhabene) vierstellige Zahl. Die halte ich für zu niedrig und überhaupt für unpraktisch.

Ich schicke Dir eine PN.


emmi

[Ostrod]

Moin!

Bezüglich der Grundreinigung vor Inbetriebnahme: Seit wann gibt es denn die (angeblich) nicht verharzenden Öle?
Bei Kettensägen und deren Kettenöl ist das noch gar nicht so lange her.

Gruß, Lukas

[Wekaha]

Also Ballistol gibt es schon seit dem 1.Weltkrieg.