Adler 167-373 Kegelradstellung
Adler 167-373 Kegelradstellung
Hallo liebes Forum,
ich bin seit ca. 2 Monaten im stolzen Besitz einer Adler 167-373.
Die Maschine habe ich von einem Raumausstatter erworben, der in den Ruhestand gegangen ist. Die Maschine hat viel miterlebt, was man ihr auch ansieht. Ich hatte vor dem Kauf nur grob eine Ahnung worauf ich zu achten habe und habe mich dann, voll motiviert, ans reinigen und justieren der Maschine gemacht. Im Internet habe ich viele gute videos und eine Serviceanleitung der Adler 67 gefunden und die Maschine nun wirklich dazu bekommen, schön und zuverlässig zu nähen. Allerdings finde ich sie sehr laut, obwohl ich den alten Kupplungsmotor bereits gegen einen Servomotor getauscht habe.
Ich von Uwe Grosse ein Video entdeckt, wie dieser seine Adler 67 einstellt und bei der Greifer Einstellung darauf hinweist, dass es beim Verdrehen der Kegelräder wichtig ist, diese in einer bestimmten Stellung zusammen zu führen. Er verweist darauf, dass es zwei Striche gibt, auf Antrieb und Greifer Kegel, die angeben, wie die Kegelräder zu stehen haben. Er sagt, dass die Maschine auch so näht, wenn die Kegelräder verstellt sind, allerdings etwas lauter ist.
Hat jemand Erfahrung, ob es bei der 167-373 auch so ist?
ich bin seit ca. 2 Monaten im stolzen Besitz einer Adler 167-373.
Die Maschine habe ich von einem Raumausstatter erworben, der in den Ruhestand gegangen ist. Die Maschine hat viel miterlebt, was man ihr auch ansieht. Ich hatte vor dem Kauf nur grob eine Ahnung worauf ich zu achten habe und habe mich dann, voll motiviert, ans reinigen und justieren der Maschine gemacht. Im Internet habe ich viele gute videos und eine Serviceanleitung der Adler 67 gefunden und die Maschine nun wirklich dazu bekommen, schön und zuverlässig zu nähen. Allerdings finde ich sie sehr laut, obwohl ich den alten Kupplungsmotor bereits gegen einen Servomotor getauscht habe.
Ich von Uwe Grosse ein Video entdeckt, wie dieser seine Adler 67 einstellt und bei der Greifer Einstellung darauf hinweist, dass es beim Verdrehen der Kegelräder wichtig ist, diese in einer bestimmten Stellung zusammen zu führen. Er verweist darauf, dass es zwei Striche gibt, auf Antrieb und Greifer Kegel, die angeben, wie die Kegelräder zu stehen haben. Er sagt, dass die Maschine auch so näht, wenn die Kegelräder verstellt sind, allerdings etwas lauter ist.
Hat jemand Erfahrung, ob es bei der 167-373 auch so ist?
Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Normalerweise sollte es so sein.
Manchmal wird aber auch darauf vergessen. Deshalb vor dem zerlegen immer schauen ob es schon Markierungen gibt und wenn nicht vor dem zerlegen markieren.
Grüsse vom Sputnik
Manchmal wird aber auch darauf vergessen. Deshalb vor dem zerlegen immer schauen ob es schon Markierungen gibt und wenn nicht vor dem zerlegen markieren.
Grüsse vom Sputnik
Und sehen wir uns nicht in dieser Welt
dann sehen wir uns in Bielefeld! (Udo Lindenberg)
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Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Hallo Sputnik,
danke für die Antwort. Naiv wie ich bin, habe ich natürlich keine Markierungen gemacht. Weißt du, oder sonst wer (vllt. ehemalige Adler Techniker hier im Forum?), ob es eine andere Möglichkeit gibt, die Stellung wieder so herzustellen? Einen kleinen Indikator dafür, wie diese zu stehen haben?
Ist es sehr tragisch für das Leben der Kegelräder, wenn sie "flasch" stehen?
danke für die Antwort. Naiv wie ich bin, habe ich natürlich keine Markierungen gemacht. Weißt du, oder sonst wer (vllt. ehemalige Adler Techniker hier im Forum?), ob es eine andere Möglichkeit gibt, die Stellung wieder so herzustellen? Einen kleinen Indikator dafür, wie diese zu stehen haben?
Ist es sehr tragisch für das Leben der Kegelräder, wenn sie "flasch" stehen?
Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Wenn damit genäht wird ist das langfristig natürlich schlecht.
Die richtige Vorgangsweise ist die Kegelräder gründlich zu säubern, mit einem Permanentmarker (oder einem Tropfen Nagellack) temorär zu markieren und Zahn für Zahn durchzuprobieren. Also ein Zahnrad lassen, das andere so gut wie möglich dicht stellen und ein paar Umdrehungen probieren. Merken wieviel Spiel/Schwergang vorhanden ist und das Zahnrad wieder um einen Zahn versetzen. Vor dem Ausprobieren das Handrad abmontieren und die Maschine ohne Füsse immer mit zwei Fingern an der Hauptwelle drehen. Nach dem Zweiten kompletten Durchlauf (beim ersten Mal brauchst Du vielleicht noch einen dritten) sollte eine Stellung gefunden worden sein in der sich die Maschine mit kleinstem Spiel am leichtesten und mit kaum merklichen Schwergang drehen lässt.
Das sollte dann der Stellung entsprechen wie die Zahnräder zuvor montiert waren.
Dann kontrollieren ob es wirklich keinen nennenwerten Schwergang gibt und schauen/merken/messen wo am meisten Spiel ist. Das sollte dann möglichst gering sein. Wenn alles passt die temporären Markierungen mit Aceton entfernen und die Stellung der Kegelräder mit Körnerschlägen am äusseren Umfang (ein Zahn und die dazugehörige Lücke am anderen Rad) markieren.
Was/wieviel soll mit dieser Maschine dann genäht werden?
Die Maschinen sind sehr robust, aber je nach Anwendung treten auch enorme Kräfte auf die bis zum zerbrechen des kompletten Gussgehäuses führen können.
Auf keinen Fall eine dritte Feder für den Fussdruck einlegen (das war oft ein Auslöser vor dem brechen der Gussteile)!
Überprüfe auch die Luft bei Nadelstange, Transport und Presserfüssen sowie deren Antrieb. Je mehr Luft umso mehr Probleme.
Vorteilhaft ist auf jeden Fall immer mit dem geringst möglichen Nähfusshub und -druck zu arbeiten.
Eine etwas langsamere maximale Geschwindigkeit (etwa 75% von der Werksangabe) ist auch vorteilhaft für die Lebensdauer.
Gutes Gelingen wünscht Sputnik
(der früher zeitweise für Adler gearbeitet hat)
Die richtige Vorgangsweise ist die Kegelräder gründlich zu säubern, mit einem Permanentmarker (oder einem Tropfen Nagellack) temorär zu markieren und Zahn für Zahn durchzuprobieren. Also ein Zahnrad lassen, das andere so gut wie möglich dicht stellen und ein paar Umdrehungen probieren. Merken wieviel Spiel/Schwergang vorhanden ist und das Zahnrad wieder um einen Zahn versetzen. Vor dem Ausprobieren das Handrad abmontieren und die Maschine ohne Füsse immer mit zwei Fingern an der Hauptwelle drehen. Nach dem Zweiten kompletten Durchlauf (beim ersten Mal brauchst Du vielleicht noch einen dritten) sollte eine Stellung gefunden worden sein in der sich die Maschine mit kleinstem Spiel am leichtesten und mit kaum merklichen Schwergang drehen lässt.
Das sollte dann der Stellung entsprechen wie die Zahnräder zuvor montiert waren.
Dann kontrollieren ob es wirklich keinen nennenwerten Schwergang gibt und schauen/merken/messen wo am meisten Spiel ist. Das sollte dann möglichst gering sein. Wenn alles passt die temporären Markierungen mit Aceton entfernen und die Stellung der Kegelräder mit Körnerschlägen am äusseren Umfang (ein Zahn und die dazugehörige Lücke am anderen Rad) markieren.
Was/wieviel soll mit dieser Maschine dann genäht werden?
Die Maschinen sind sehr robust, aber je nach Anwendung treten auch enorme Kräfte auf die bis zum zerbrechen des kompletten Gussgehäuses führen können.
Auf keinen Fall eine dritte Feder für den Fussdruck einlegen (das war oft ein Auslöser vor dem brechen der Gussteile)!
Überprüfe auch die Luft bei Nadelstange, Transport und Presserfüssen sowie deren Antrieb. Je mehr Luft umso mehr Probleme.
Vorteilhaft ist auf jeden Fall immer mit dem geringst möglichen Nähfusshub und -druck zu arbeiten.
Eine etwas langsamere maximale Geschwindigkeit (etwa 75% von der Werksangabe) ist auch vorteilhaft für die Lebensdauer.
Gutes Gelingen wünscht Sputnik
(der früher zeitweise für Adler gearbeitet hat)
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dann sehen wir uns in Bielefeld! (Udo Lindenberg)
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Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Hallo Sputnik,
vielen Dank für die anschauliche Darstellung und Beschreibung für mein Problem.
Die 167-373 habe ich mir angeschafft, um damit Umhänge- und Fahrradtaschen zu nähen, wobei es auch vorkommt, dass ich 2-3 Lagen Cordura (bis zu 1200D) inkl. Futterstoff und Gurtband nähen muss.
Die Maschine ist, soweit ich es verstanden habe, als Polsterermaschine konzipiert und kann auch gut durch Leder arbeiten, weswegen ich denke, dass die Maschine gut passt und evtl sogar etwas unterfordert mit meinen Projekten ist.
Ich habe auch relativ schnell einen Servo mit 750W angebracht um langsam aber mit Drehmoment nähen zu können.
Zu den Kegelrädern:
Ich habe nicht das Gefühl, dass diese schwer gängig laufen, da die Kegelräder in meinem Fall ja auch "nur" den Greifer antreiben und ich mit dem Servomotor auch so viel bums habe, dass dieser wohl über kleineren schwergang hinweg sieht.
Was mir Sorge bereitet ist eher, dass ich mich ziemlich in diese Maschine verliebt habe und mittlerweile auch viel Zeit damit verbracht habe, mich mit ihr zu beschäftigen und sie einzustellen / pflegen, weswegen ich mich sehr freuen würde, wenn sie mir noch lange erhalten bleibt.
Nur nach der Einstellung des Greifers und mein naives, unwissenden verschieben des Eingriffs der Kegelräder machen eben diese ein "mahlendes" Geräusch, welches mir Sorgen bereitet.
Wenn ich mir Videos zu der Maschine, oder der 67 anschaue, laufen diese mit einem Servo flüsterleise und rund.
Leider habe ich gesehen, dass Kegelräder für diese Maschine als Ersatzteil quasi unmöglich zu bekommen sind.
vielen Dank für die anschauliche Darstellung und Beschreibung für mein Problem.
Die 167-373 habe ich mir angeschafft, um damit Umhänge- und Fahrradtaschen zu nähen, wobei es auch vorkommt, dass ich 2-3 Lagen Cordura (bis zu 1200D) inkl. Futterstoff und Gurtband nähen muss.
Die Maschine ist, soweit ich es verstanden habe, als Polsterermaschine konzipiert und kann auch gut durch Leder arbeiten, weswegen ich denke, dass die Maschine gut passt und evtl sogar etwas unterfordert mit meinen Projekten ist.
Ich habe auch relativ schnell einen Servo mit 750W angebracht um langsam aber mit Drehmoment nähen zu können.
Zu den Kegelrädern:
Ich habe nicht das Gefühl, dass diese schwer gängig laufen, da die Kegelräder in meinem Fall ja auch "nur" den Greifer antreiben und ich mit dem Servomotor auch so viel bums habe, dass dieser wohl über kleineren schwergang hinweg sieht.
Was mir Sorge bereitet ist eher, dass ich mich ziemlich in diese Maschine verliebt habe und mittlerweile auch viel Zeit damit verbracht habe, mich mit ihr zu beschäftigen und sie einzustellen / pflegen, weswegen ich mich sehr freuen würde, wenn sie mir noch lange erhalten bleibt.
Nur nach der Einstellung des Greifers und mein naives, unwissenden verschieben des Eingriffs der Kegelräder machen eben diese ein "mahlendes" Geräusch, welches mir Sorgen bereitet.
Wenn ich mir Videos zu der Maschine, oder der 67 anschaue, laufen diese mit einem Servo flüsterleise und rund.
Leider habe ich gesehen, dass Kegelräder für diese Maschine als Ersatzteil quasi unmöglich zu bekommen sind.
Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Auch neue Kegelräder müsste man so einsetzen und zusätzlich einige Tage einlaufen lassen.
Ich würde das wie beschrieben machen bevor mehr kaputt geht.
Ein erster Test wäre schauen ob nicht zuviel Spiel zwischen den Kegelrädern ist und dann Handrad runter und schauen ob sich die Maschine mit zwei Fingern durchdrehen lässt.
Wenn das passt brauchst Du Dir da weiters erst man keine Gedanken zu machen.
Das Problem ist wenn da etwas ein wenig schwer geht kann das auch ohne zusätzliche Belastung die Maschine weiter schädigen.
Man unterschätzt bei diesen Maschinen gerne die dynamischen Kräfte, welche dann eben zu weiteren Schäden führen können.
Und der stärkere Motor trägt dann noch dazu bei das zu beschleunigen (weil er ja ohnehin Kraft genug hat).
Herr Renters schreibt dazu in seinem Buch: "... Nach dem Einbau jedes neuen Teiles bzw. jeder weitere Teilegruppe überzeugt
man sich, daß die Maschine leicht und ruhig läuft. Schwergang ist auch durch längere Einlaufzeit nicht zu beseitigen."
Wie Du ja schon selbst schriebst: "... dass Kegelräder für diese Maschine als Ersatzteil quasi unmöglich zu bekommen sind."
Ich würde das wie beschrieben machen bevor mehr kaputt geht.
Ein erster Test wäre schauen ob nicht zuviel Spiel zwischen den Kegelrädern ist und dann Handrad runter und schauen ob sich die Maschine mit zwei Fingern durchdrehen lässt.
Wenn das passt brauchst Du Dir da weiters erst man keine Gedanken zu machen.
Das Problem ist wenn da etwas ein wenig schwer geht kann das auch ohne zusätzliche Belastung die Maschine weiter schädigen.
Man unterschätzt bei diesen Maschinen gerne die dynamischen Kräfte, welche dann eben zu weiteren Schäden führen können.
Und der stärkere Motor trägt dann noch dazu bei das zu beschleunigen (weil er ja ohnehin Kraft genug hat).
Herr Renters schreibt dazu in seinem Buch: "... Nach dem Einbau jedes neuen Teiles bzw. jeder weitere Teilegruppe überzeugt
man sich, daß die Maschine leicht und ruhig läuft. Schwergang ist auch durch längere Einlaufzeit nicht zu beseitigen."
Wie Du ja schon selbst schriebst: "... dass Kegelräder für diese Maschine als Ersatzteil quasi unmöglich zu bekommen sind."

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Re: Adler 167-373 Kegelradstellung
Auch wenn ich gerade selbst nicht betroffen bin - Danke für die super Erklärung. Den zitierten Text von Wilhelm Renters, habe ich mir in meinem Exemplar auch „fett“ markiertsputnik hat geschrieben: ↑Dienstag 16. September 2025, 15:24 Auch neue Kegelräder müsste man so einsetzen und zusätzlich einige Tage einlaufen lassen.
Ich würde das wie beschrieben machen bevor mehr kaputt geht.
Ein erster Test wäre schauen ob nicht zuviel Spiel zwischen den Kegelrädern ist und dann Handrad runter und schauen ob sich die Maschine mit zwei Fingern durchdrehen lässt.
Wenn das passt brauchst Du Dir da weiters erst man keine Gedanken zu machen.
Das Problem ist wenn da etwas ein wenig schwer geht kann das auch ohne zusätzliche Belastung die Maschine weiter schädigen.
Man unterschätzt bei diesen Maschinen gerne die dynamischen Kräfte, welche dann eben zu weiteren Schäden führen können.
Und der stärkere Motor trägt dann noch dazu bei das zu beschleunigen (weil er ja ohnehin Kraft genug hat).
Herr Renters schreibt dazu in seinem Buch: "... Nach dem Einbau jedes neuen Teiles bzw. jeder weitere Teilegruppe überzeugt
man sich, daß die Maschine leicht und ruhig läuft. Schwergang ist auch durch längere Einlaufzeit nicht zu beseitigen."
Wie Du ja schon selbst schriebst: "... dass Kegelräder für diese Maschine als Ersatzteil quasi unmöglich zu bekommen sind."![]()
VG, TOM_MUE
fortes fortuna adiuvat