Pfaff 84

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HAD
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Re: Pfaff 84

#11 Beitrag von HAD »

Danke Dieter,

das habe mit Spitze über dem Nadelöhr habe ich schon erkannt, auch bei der Anleitung vom Nähzentrum Braunschweig wird von 0,5 mm gesprochen. Der Greifer muss ja in eine Schlinge einfädeln, sonst kann er die "Schlinge nicht fangen". Die Stange stand offensichtlich zu hoch, was dazu führte dass der Unterfaden nicht durch die Schlinge geführt wurde. Die vom Fadenleger erzeugte Schlinge blieb dann unter dem Stoff hängen, wo sie sich im Transporteur verhakte. An der Greifereinstellung musste ich nichts ändern. Da das Zusammenspiel Greifer-Nadel bei dieser Maschine ohne Ausbau dieser "Kapselarretierung" vor der Stichplatte sehr schlecht zu sehen ist, habe ich mir einen Faden durchs Nadelöhr gezogen und mit beiden Enden so stramm gehalten, dass die Nadel dabei nicht gebogen wird. Dann kann man sehen ob der waagerechte Abstand Nadel-Greiferspitze stimmt - der Faden muss gerade noch durchgehen 0,05mm sollte es sein. Ausserdem sieht man die Oberkante Nadelöhr am Faden, worüber die Greiferspitze in 0,5mm Höhe hinweggehen sollte. MAn spürt am Handrad sehr gut und hört es ob da was streift. Dann steht die Nadel sicher zu tief, weil der Greifer über der Hohlkehle gelandet ist. Mit der größten Zickzackeinstellung Lage R und L konnte ich auch die Aussenpositionen überprüfen. Wenn es ganz links gerade nicht mehr streift steht die Nadelstange richtig.

Da die Maschine nach dieser Einstellung und provisorischem Motoreinbau ohne Netzfilter gestern Abend schon perfekt näht, scheine ich es richtig gemacht zu haben. Ein bisschen mit der Fadenspannung gespielt und schon näht sie auf einem Abschnitt eines alten Jeansbundes durch 6 Lagen Denim als wenn das nichts wäre.

Jetzt weiss ich endlich, warum man so von den Pfaff Doppelumlaufgreifern mit Schnurkettenantrieb schwärmt. Whow - die surrt ja nur vom Motor, ein Tack-Tack entsteht fast nur durch den Nadeleinstich im Stoff. Ich will die anderen Maschinen jetzt nicht schlechtmachen. Aber eine solche Pfaff aus der 80-90er Serie - dabei ist es sicher nicht das damalge Highend-Gerät - ist schon etwas besonderes. Auf jeden Fall kein Vergleich mit der Pfaff 208 von Gritzner-Kayser, die mit den anderen CB-Maschinen gleichauf steht.

Ich war ja sehr skeptisch mit dem Reibradantrieb. Aber der funktioniert eigentlich geräuschlos und sehr kraftvoll. Nur der Abrieb ist ein dreckiger Minuspunkt. Kann aber sein, dass er Folge der allmählich immer schwerer gehenden Maschine ohne Wartung vom Vorbesitzer ist. Trotzdem habe ich das alte Reibrad noch nicht getauscht, da es gegenüber dem neu beschafften kaum kleineren Durchmesser hat und sehr rund läuft. Der Abschaltknopf ist auch noch intakt. Ein Gummiriemen ist andererseits ja auch nur ein Reibungsantrieb. Fragt sich ob die mir als Maschinenbauer eigentlich mehr zusagende Motor-Kraftübertragung mittels Schnurkette bei der 260er und den daraus abgeleiteten Modellen noch etwas zusätzlich bringt. Ein Zahnradantrieb wie bei den 600er und 700er Singer, die ja auch einen wenn auch waagerechten Umlaufgreifer haben, ist nach Erfahrung mit meiner Singer 677G jedenfalls sehr laut.

Pfaff hat einen Fan mehr biggrin
Harald
Singer 12, 48K, 28K, 66K, 15D, 677G; Pfaff B, 30, 230, 84, 208; Bisolt und Locke Wettina Media; Gritzner R; Dürrkopp B; Haid und Neu Gloriosa B; Quelle/Haid und Neu Mercedes de Lux; Mundlos Victoria; Podolsk 142; Neckermann/Kochs 819/00; Babylock EA-605.

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dieter kohl
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Re: Pfaff 84

#12 Beitrag von dieter kohl »

serv

nochmal was zum Greifer :

der Greiferkörper und auch das Mittelteil werden aus hochlegiertem Stahlguß hergestellt

das Verfahren ist :
Modelle aus Industriewachs spritzen
mehrere Modelle zu "Ästen" mittels Lötkolben montieren
mehrere Äste zu "Trauben" montieren

diese Trauben werden mehrfach in Wasserglas und Quarzmehl getaucht bis eine feste Schicht entsteht
das ganze in einem Stahlmantel mit feuerfestem Material einbetten
nach Trocknung wird das Wachs ausgeschmolzen
anschließend mit der Stahllegierung "abgegossen"

nach der Erkaltung ist die Form verloren
mit Schleifscheiben werden die Trauben wieder getrennt und die teile fertig bearbeitet

das ringförmige Fadenleitblech wird aus vollen material gedreht

mit solchen Greifern ist es möglich bis 7000 Stiche/min zu arbeiten
gruß dieter
der mechaniker

HAD
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Re: Pfaff 84

#13 Beitrag von HAD »

Danke Dieter,

das ist für mich höchst interessant, da ich 1968 zuerst eine Werkstoffprüferlehre in einem kleinen Gußstahlwerk in Hagen/Westf. gemachte hatte, das längst nicht mehr existiert. Auch dort wurde Feinguß produziert, Ventilgehäuse für die chemische Industrie aus rost- und säurebständigen Stählen. Man verwendete ein weiterentwickeltes Croning-Verfahren: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... -Q&cad=rja.
Dort hatte man ein Maskenverfahren mit beheizten Stahlguss-Formen"bäumen" über die ein Sand-Kunstharzgemisch gestreut wurde. Nach Aushärten und Glätten mit einem Schlicker (eine porzellanmassen-ähnliche Suppe) konnte man den "Abdruck" der Formen als Platten für 6-8 Vebtilgehäuse entnehmen, Ober- und Unterseite zusammensetzen und direkt als Gießform benutzen. Vorteil: man benötigte kein Wachs. Die Teile waren so 1-2kg schwer, es hätten aber auch winzige Kleinteile so gegossen werden können, die kaum Nachbearbeitung erfordert hätten.

Das Wachsausschmelzverfahren ist eine Technik, die schon zu Dürers Zeiten verbreitet war, z.B. beim Maximilians-Show-Grab in der Innsbrucker Hofkirche mit den lebensgroßen Bronzefiguren. Das das sogar bis zu den heutigen Nähmaschinen verwendet wird, ist doch erstaunlich.

Grüße

Harald
Singer 12, 48K, 28K, 66K, 15D, 677G; Pfaff B, 30, 230, 84, 208; Bisolt und Locke Wettina Media; Gritzner R; Dürrkopp B; Haid und Neu Gloriosa B; Quelle/Haid und Neu Mercedes de Lux; Mundlos Victoria; Podolsk 142; Neckermann/Kochs 819/00; Babylock EA-605.

HAD
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Re: Pfaff 84

#14 Beitrag von HAD »

Hallo Lanora,

du hast mal nach dem Unterschied zwischender 84 und der 94 gefragt. Ich habe mir mal die Bedienungsanleitungen der gesamten Serie angesehen, mal eine Übersicht auf die Schnelle, ohne Gewähr:

Typ 8 baugleich Gritzner "Doria" Typ 8
Gradstich Flachbett Maschine mit Graugussgehäuse ohne Deckel, Design von Johan Gugelot (war auch bei "Braun" maßgeblich) ohne Transportabschaltung, Tretausführung oder Einbaumotor
Typ 9
Zickzack Flachbett Maschine sonst wie 8, Tretmaschine oder Koffermaschine mit Rucksackmotor, kein abschalbarer Transport
Typ 80
Zickzack-Flachbett mit Grauguss Gehäuse ohne Deckel, Tretmaschine oder Koffermaschine mit Einbaumotor, kein abschaltbarer Transport
Typ 81
Zickzack-Freiarem Maschine sonst wie 80
Typ 84
Zickzack Flachbettmaschine mit Aluminiumgehäuse und abnehmbarem Deckel, kein abschaltbarer Transport, nur noch Koffermaschine mit Einbaumotor
Typ 85
Zickzack-Freiarmmaschine, sonst wie 84
Typ 90
wie 80, jedoch abschaltbarer Transport, z. T. Rucksackmotor nachrüstbar.
Typ 91
wie 81 jedoch abschaltbarer Transport
Typ 92
wie 90 jedoch Zierstichautomatik mittels oben einlegbaren Kurvenscheiben
Typ 93
wie 92 jedoch Freiarmmaschine
Typ 94
wie 84 jedoch abschaltbarer Transport
Typ 95
wie 94 jedoch Freiarmmaschine
Typ 96
wie 94 jedoch mit Nutzstichautomatik, Schalter auf dem Deckel
Typ 97
wie 96 jedoch Freiarmmaschine
Typen 280-297
modernisierte Ausführungen der Grundmodelle 80-97, z. T. mit unterschiedlicher Nutz- und Zierstichautomatik, erhöhter Kunststoffanteil in der Mechanik.
Hobbymaticserie 8xx
auf den Typen 280-297 aufbauend.

Das Nähverhalten meiner 84 empfinde ich übrigens wirklich als etwas ganz Besonderes unter allen meinen Oldies. Ich kenne aber nicht die PFaff 230 und ihre Abkömmlinge. Vor allem kann ich damit auch gaaaanz laaangsaaam nähen, ohne dass die Naht "ruckelig" wird, was mir als Anfänger gut tut. Und im "Vollgas" näht sie dennoch ruhig und gerade.

Mein "Massenprodukt" sind gerade leichte Staubschutzhauben für meine Sammlung aus billigen Vliesputztüchern. Die lassen sich schnell mal unter fließendem Wasser auswaschen. Zwei Tücher oben zusammengenäht und je ein halbes gekürztes für die Seiten, passen genau auf die 11 Nähmaschinen ohne aufstellbare Abdeckung (3 weitere haben Kofferhauben). Es kommt da nicht auf einen cm an. Die Maschinen stehen betriebsbereit auf 2 bockgestützten Arbeitsplatten (je 2,5m lang) auf unserem teilausgebauten, vollisolierten Dachboden. Da kann ich mir meine gerade gewünschte Maschine mit ausreichend Platz zurechtrücken. Einen rollbaren Zuschneidetisch 80x140 in der Dachbodenmitte gibt es auch noch. Aus Sicherheitsgründen schalte ich bei Verlassen des Dachbodens immer den gesamten Strom mit der Sicherung ab, falls ich mal eine Maschine oder das auch noch vorhandene Bügeleisen vergesse. Da ich trotz kleiner Dachfenster zusätzlich Licht brauche, das immer eingeschaltet bleibt, sieht man an der offenen Treppe schnell, ob noch Strom an ist. Nach einem Dachstuhlbrand im Nachbarhaus vor ein paar Jahren haben meine Frau und ich da fast ein Trauma.

Gruß Harald
Singer 12, 48K, 28K, 66K, 15D, 677G; Pfaff B, 30, 230, 84, 208; Bisolt und Locke Wettina Media; Gritzner R; Dürrkopp B; Haid und Neu Gloriosa B; Quelle/Haid und Neu Mercedes de Lux; Mundlos Victoria; Podolsk 142; Neckermann/Kochs 819/00; Babylock EA-605.

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Klaus aus A
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Re: Pfaff 84

#15 Beitrag von Klaus aus A »

Interessante Liste, Harald!

Ich frage mich wie der Unterschied zwischen den Guß- und den Aluminiummaschinen ist.
Wegen der höheren Masse vermute ich noch einen ruhigeren Lauf als ohnehin schon vorhanden.
Leider wird die Pfaff 8 wegen ihres Designs bzw. Designers recht hoch gehandelt, sonst wäre das ein Objekt der Begierde.

Das mit dem Abschalten des ganzen Raumes habe ich bei mir in den Hobbyräumen auch gemacht. Allerdings schon bevor der Dachstuhl des Nachbarhauses abgebrannt ist. Mit am meisten Skepsis habe ich wegen der vielen Steckernetzteile, die immer am Strom liegen, besonders wenn sie auch noch Akkus laden.

Nicht umsonst wird bei Geräteprüfung die größte Aufmerksamkeit mittlerweile auf Brandgefahr gelegt, und zwar besonders im Störungsfall, der simuliert wird. Typischerweise wurde bei unseren Geräten ein Teilschluß der Netzteil - Eingangselkos simuliert, bei dem die Sicherung gerade noch nicht auslöst. Wenn nach zwei Stunden immer noch nichts in Flammen aufging war man schon ein Stück weiter.

Grüße
Klaus
Pfaff 260, 130-6, 30, 31, 11, K, A(B), ADLER 67-73, Dürkopp 207-5, Singer 15-1 (IF), 15-30, 15-D88, 18-2, 66, 206, Mundlos 77, Phönix "F", Anker MMZ

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Lanora
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Re: Pfaff 84

#16 Beitrag von Lanora »

Danke für die Übersicht. Also hatte ich doch richtig gesehen das die 84 prinzipiell identisch ist mit der 94......bis auf den versenkbaren Transporteur?

Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich die 94 behalte......obwohl sie super näht......irgendwie mag ich den Reibradantrieb nicht so......
LG Bianca

W6 N656D, W6 N707D, Kayser J, Pfaff 337-115, Elna Air Electronic SU Carina, Essex M1, Pfaff 30 mit Rollfuß, Pfaff 145, Bernina 830 record, Pfaff 360 automatic, Pfaff 130 alte Version

Naehman
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Re: Pfaff 84

#17 Beitrag von Naehman »

Klaus aus A hat geschrieben: Leider wird die Pfaff 8 wegen ihres Designs bzw. Designers recht hoch gehandelt, sonst wäre das ein Objekt der Begierde.
Aecht???? Meine sieht noch aus wie aus dem Schaufenster:
IMGP2319-Pfaff8_480.JPG
IMGP2318-Pfaff8_480.JPG
Ich holte sie für zwanzig Euro mitsamt Schränkchen, Anleitung und dem letzten, unvollendeten Nähprojekt der Vorbesitzerin ab und musste kaum was dran tun biggrin :
IMGP3139_640.JPG
Ich hatte jahrelang das Projekt, ihr zwei Bohrungen für einen Rucksackmotor zu verpassen, dann aber erstmal aus purem Respekt eine Hilfskonstruktion gebastelt, um sie nciht antasten zu müssen (ich werde Midek-Tech in Leipzig ewig dankbar sein, daß sie mir, für fast kein Geld, in vielen Telefonaten und Kontakten den genau richtigen Keilriemen verpasst haben):
DSCF1944_500.jpg
... und sie "eigentlich" zu denen unter meinen zeitweise ca. 16 Maschinen gezählt, die ich wieder loswerden möchte - es sind einfach zu viele geworden rolleyes .


Nachtrag: nicht zu fassen. Letzte Ebay-Preise 1 Euro, zwofuffzich, 34, sowie mit Versand und Einbaumotor 110 und 201 Euro, letzte beide allerdings durch einen jener sattsam bekannten Ebayer, der sie dreist als Sattler- und Industrienähmaschine verkauft hat?! Und momentan steht eine für über 90 Euro schon zum zweitenmal angeboten, mit "nur Abholung" wird der die allerdings wohl nicht los.
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Re: Pfaff 84

#18 Beitrag von dieter kohl »

HAD hat geschrieben:Hallo Lanora,

du hast mal nach dem Unterschied zwischender 84 und der 94 gefragt. Ich habe mir mal die Bedienungsanleitungen der gesamten Serie angesehen, mal eine Übersicht auf die Schnelle, ohne Gewähr:

Typ 8 baugleich Gritzner "Doria" Typ 8
Gradstich Flachbett Maschine mit Graugussgehäuse ohne Deckel, Design von Johan Gugelot (war auch bei "Braun" maßgeblich) ohne Transportabschaltung, Tretausführung oder Einbaumotor
Typ 9
Zickzack Flachbett Maschine sonst wie 8, Tretmaschine oder Koffermaschine mit Rucksackmotor, kein abschalbarer Transport
Typ 80
Zickzack-Flachbett mit Grauguss Gehäuse ohne Deckel, Tretmaschine oder Koffermaschine mit Einbaumotor, kein abschaltbarer Transport
Typ 81
Zickzack-Freiarem Maschine sonst wie 80
Typ 84
Zickzack Flachbettmaschine mit Aluminiumgehäuse und abnehmbarem Deckel, kein abschaltbarer Transport, nur noch Koffermaschine mit Einbaumotor
Typ 85
Zickzack-Freiarmmaschine, sonst wie 84
Typ 90
wie 80, jedoch abschaltbarer Transport, z. T. Rucksackmotor nachrüstbar.
Typ 91
wie 81 jedoch abschaltbarer Transport
Typ 92
wie 90 jedoch Zierstichautomatik mittels oben einlegbaren Kurvenscheiben
Typ 93
wie 92 jedoch Freiarmmaschine
Typ 94
wie 84 jedoch abschaltbarer Transport
Typ 95
wie 94 jedoch Freiarmmaschine
Typ 96
wie 94 jedoch mit Nutzstichautomatik, Schalter auf dem Deckel
Typ 97
wie 96 jedoch Freiarmmaschine
Typen 280-297
modernisierte Ausführungen der Grundmodelle 80-97, z. T. mit unterschiedlicher Nutz- und Zierstichautomatik, erhöhter Kunststoffanteil in der Mechanik.
Hobbymaticserie 8xx
auf den Typen 280-297 aufbauend.

Das Nähverhalten meiner 84 empfinde ich übrigens wirklich als etwas ganz Besonderes unter allen meinen Oldies. Ich kenne aber nicht die PFaff 230 und ihre Abkömmlinge. Vor allem kann ich damit auch gaaaanz laaangsaaam nähen, ohne dass die Naht "ruckelig" wird, was mir als Anfänger gut tut. Und im "Vollgas" näht sie dennoch ruhig und gerade.

Mein "Massenprodukt" sind gerade leichte Staubschutzhauben für meine Sammlung aus billigen Vliesputztüchern. Die lassen sich schnell mal unter fließendem Wasser auswaschen. Zwei Tücher oben zusammengenäht und je ein halbes gekürztes für die Seiten, passen genau auf die 11 Nähmaschinen ohne aufstellbare Abdeckung (3 weitere haben Kofferhauben). Es kommt da nicht auf einen cm an. Die Maschinen stehen betriebsbereit auf 2 bockgestützten Arbeitsplatten (je 2,5m lang) auf unserem teilausgebauten, vollisolierten Dachboden. Da kann ich mir meine gerade gewünschte Maschine mit ausreichend Platz zurechtrücken. Einen rollbaren Zuschneidetisch 80x140 in der Dachbodenmitte gibt es auch noch. Aus Sicherheitsgründen schalte ich bei Verlassen des Dachbodens immer den gesamten Strom mit der Sicherung ab, falls ich mal eine Maschine oder das auch noch vorhandene Bügeleisen vergesse. Da ich trotz kleiner Dachfenster zusätzlich Licht brauche, das immer eingeschaltet bleibt, sieht man an der offenen Treppe schnell, ob noch Strom an ist. Nach einem Dachstuhlbrand im Nachbarhaus vor ein paar Jahren haben meine Frau und ich da fast ein Trauma.

Gruß Harald
serv

die klasse 8 hatte aber schon die Bohrungen für den reibrad-motor drin und licht
die klasse 80 war ebenso eine geradstichmaschine, aber mit nadeleinfädler
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Re: Pfaff 84

#19 Beitrag von Naehman »

Schon ... aber erstmal so 'nen Motor auftreiben :) .
Die muss sowieso in einen Nähtisch bzw. Nähschrank. Dann kann man auch einen TUR-2 (braucht die Welt jemals einen anderen Motor? :) ) auf ein Holzklötzchen nebendran schrauben.

HAD
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Re: Pfaff 84

#20 Beitrag von HAD »

Hallo Naeman

in Ebay habe ich auch eine 296 entdeckt, die einen Anbaumotor hat. Standardmäßig hat sie lt. Bedienungsanweisungen eigentlich einen Reibradantrieb. Immerhin ist der Motor an dieser Maschine auch von Pfaff. Die Rippe am Gehäuse ist wohl schon an alle 280er und 290er als "Führungsschiene" für einen Halter angegossen. Die haben die 80er und 90er Typen nicht. Bei dieser 296 fehlt auch der Abschaltknopf für den Einbaumotor und die Löcher für die Motorschrauben sind auch nicht vorhanden. Gab es da Varianten? Vielleicht sogar wieder Tretmaschinen? Das Handrad hat eine Riemennut.

Aluminium für Gehäuse wurde wohl hauptsächlich aus Gewichtsgründen verwendet, geräuschdämmend ist der Grauguss durch seine Struktur mit den Grafitlamellen zwischen den Eisenkristallen. Deshalb sind auch die Klavierrahmen aus Grauguss, die die Saitenspannung von >20t tragen, sonst würden diese Eigenresonanz bekommen, was schrecklich klingen würde..

Ich teile ja die Ansicht von Lanora, dass dieser Reibradantireb eine irgendwie Unbehagen erzeugende Konstruktion ist, bin aber überrascht, wie gut und kraftvoll er funktioniert. Und wie leise die Maschine damit läuft. Abgesehen vom Dreck in der Maschine durch Abrieb ausgerechnet über dem offenen Motor. Beim Zerlegen habe ich mich über die vermeintlichen "Rußflocken" gewundert, die überall rumschmierten. Das Bild zeigt de Flocken auf dem abgeschraubten Berührungsschutzblech unter dem Motor. Beim Wegwischen gab es eine regelrechte Schmiererei.

Bei meiner 208er rutscht z. B. bei Widerstand z. B. wenn etwas unter dem Nähfuss verhakt, der an sich gut gespannte Riemen zum Rucksackmotor durch. Z. B.: Beim Ausprobieren der Knopflochfunktion verhakte sich ab Stichen unter 1mm Länge durch Materialanhäufung die ZZ-Naht unter dem Standardnähfuß. Nachdem ein Knubbel entstand, rutschte der Motor der so blockierten Maschine durch. Der Knubbel hatte unten keine Schlaufen, sondern blieb vor der Kante des Nadelschlitzes im Nähfuss hängen. Dadurch wurde der Transport und damit die Mechanik der Maschine blockiert. Vielleicht ist das aber auch als "Rutschkupplung" so gewollt.

Gute Nacht und schönes Wochenende
Harald
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