das habe mit Spitze über dem Nadelöhr habe ich schon erkannt, auch bei der Anleitung vom Nähzentrum Braunschweig wird von 0,5 mm gesprochen. Der Greifer muss ja in eine Schlinge einfädeln, sonst kann er die "Schlinge nicht fangen". Die Stange stand offensichtlich zu hoch, was dazu führte dass der Unterfaden nicht durch die Schlinge geführt wurde. Die vom Fadenleger erzeugte Schlinge blieb dann unter dem Stoff hängen, wo sie sich im Transporteur verhakte. An der Greifereinstellung musste ich nichts ändern. Da das Zusammenspiel Greifer-Nadel bei dieser Maschine ohne Ausbau dieser "Kapselarretierung" vor der Stichplatte sehr schlecht zu sehen ist, habe ich mir einen Faden durchs Nadelöhr gezogen und mit beiden Enden so stramm gehalten, dass die Nadel dabei nicht gebogen wird. Dann kann man sehen ob der waagerechte Abstand Nadel-Greiferspitze stimmt - der Faden muss gerade noch durchgehen 0,05mm sollte es sein. Ausserdem sieht man die Oberkante Nadelöhr am Faden, worüber die Greiferspitze in 0,5mm Höhe hinweggehen sollte. MAn spürt am Handrad sehr gut und hört es ob da was streift. Dann steht die Nadel sicher zu tief, weil der Greifer über der Hohlkehle gelandet ist. Mit der größten Zickzackeinstellung Lage R und L konnte ich auch die Aussenpositionen überprüfen. Wenn es ganz links gerade nicht mehr streift steht die Nadelstange richtig.
Da die Maschine nach dieser Einstellung und provisorischem Motoreinbau ohne Netzfilter gestern Abend schon perfekt näht, scheine ich es richtig gemacht zu haben. Ein bisschen mit der Fadenspannung gespielt und schon näht sie auf einem Abschnitt eines alten Jeansbundes durch 6 Lagen Denim als wenn das nichts wäre.
Jetzt weiss ich endlich, warum man so von den Pfaff Doppelumlaufgreifern mit Schnurkettenantrieb schwärmt. Whow - die surrt ja nur vom Motor, ein Tack-Tack entsteht fast nur durch den Nadeleinstich im Stoff. Ich will die anderen Maschinen jetzt nicht schlechtmachen. Aber eine solche Pfaff aus der 80-90er Serie - dabei ist es sicher nicht das damalge Highend-Gerät - ist schon etwas besonderes. Auf jeden Fall kein Vergleich mit der Pfaff 208 von Gritzner-Kayser, die mit den anderen CB-Maschinen gleichauf steht.
Ich war ja sehr skeptisch mit dem Reibradantrieb. Aber der funktioniert eigentlich geräuschlos und sehr kraftvoll. Nur der Abrieb ist ein dreckiger Minuspunkt. Kann aber sein, dass er Folge der allmählich immer schwerer gehenden Maschine ohne Wartung vom Vorbesitzer ist. Trotzdem habe ich das alte Reibrad noch nicht getauscht, da es gegenüber dem neu beschafften kaum kleineren Durchmesser hat und sehr rund läuft. Der Abschaltknopf ist auch noch intakt. Ein Gummiriemen ist andererseits ja auch nur ein Reibungsantrieb. Fragt sich ob die mir als Maschinenbauer eigentlich mehr zusagende Motor-Kraftübertragung mittels Schnurkette bei der 260er und den daraus abgeleiteten Modellen noch etwas zusätzlich bringt. Ein Zahnradantrieb wie bei den 600er und 700er Singer, die ja auch einen wenn auch waagerechten Umlaufgreifer haben, ist nach Erfahrung mit meiner Singer 677G jedenfalls sehr laut.
Pfaff hat einen Fan mehr

Harald