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Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 08:13
von Klaus_Carina
Also was ist das hier im roten Kreis?
singergritzner.JPG
Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 08:25
von det
Moin,
auf jeden Fall keine Spinne, die hat links und rechts nicht so lange dreigliedrigere Verwachsungen.
Für mich ist das so ein florales Blumendesigngedöns.
Die Gritzner-Spinne sieht eher
so aus.
Gruß
Detlef
Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 14:15
von HAD
Nichts für ungut,
Wenn das im roten Kreis die Gritzner-Spinnen wären, gäbe es keine alten Singer-Maschinen vor 1922. Da findet sich diese "Spinnenblume" immer auf der Plakette.
Ich habe selbst eine 28K, eine 48K eine 66er (D) und eine 15er (D) auf der diese "Spinnen" auch wären,
K Kilbowie (Glasgow), D Wittenberge
Grüße
Harald
Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 15:34
von HAD
Hallo Administrator,
ich habe erst jetzt gesehen, dass mein Thema unter "Pfaff" gelandet ist, kann man es noch unter "Oldies" umhängen - da sollte es eigentlich hin.
Die Maschine ist jetzt im Nähmaschinenverzeichnis eingestellt.
Gruß nd Danke
Harald
Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 15:36
von Twassbrake
Hallo,
Die Kolonial-verbindung finde ich ja unheimlich interessant. Da würde ich gerne noch mehr drüber wissen. Ich gebe zu, soweit bin ich in die Materie der Nähmaschinenhersteller und -händler noch nicht eingetaucht. Und der Peter Wilhelm fehlt noch in meiner Bettlektüre. Den gibts dann zum Geburtstag.
Ein Bekannter aus den USA hat eine Dürkopp, die nach seinen Angaben nachträglich mit einer Händlermarke und einem neuen Namen versehen wurde (über den Dürkopp-Schriftzzug) und ihm als Singer verkauft wurde. Die Händlermarke ist übrigens von Lewenstein aus Amsterdam.
Re: Gritzner R
Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 23:26
von HAD
Beweisen kann ich die Kolonialgeschichte für meine Maschine natürlich nicht - aber die Geschichte des kolonialen Nähmaschinehandels an sich ist durch etliche Zeitzeugen belegt. Die Fa. O´Swald war natürlich nicht die einzige, die Nähmaschinen in die Kolonien brachte, aber die bekannteste und von ihr ist Ettikettenschwindel mit erfundenen Marken nachgewiesen.
J. Silberberg sass in Hamburgs bester Mitte in der Straße Bleichenbrücke 3 (bei den heutgen Alsterarkaden) und hat noch in den 1920ern mit Maschinen bis nach Neuseeland gehandelt. Leider gibt es von der Fa. ausser erhaltenen Nähmaschinen im Web kaum Informationen. Sie dürfte von den Nazis spätestens 1933 enteignet worden sein. Ich habe lediglich einen alten Eintrag in einem Hamburger Adressbuch gefunden (Foto)
Ausserdem fand ich einen Veröffentlichung in der London Gazette vom 21.3.1916, das Schulden gegenüber der "feindlichen" Fa. J. Silberberg & Co nicht beglichen werden dürfen.
Gruß Harald