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Re: Singer 216 Motor

Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2017, 14:31
von dieter kohl
Volker Racho hat geschrieben:Erstmal danke für die Tips. Habe den Motor nochmal zerlegt, alles abgeschmirgelt und wieder zusammengebaut. Der Motor läuft ohne Riemen einwandfrei, aber es scheint, dass wenn der Riemen dran ist, etwas die Kraft fehlt. Beim ersten Probenähen hat meine Frau meine Bundeswehrhose gekürzt. Dabei ist die Maschine bei den Nähten stehengeblieben. Ich denke so eine Maschine müsste das aber ohne Probleme schaffen. Ausserdem bleibt die Maschine stehen, wenn man die Hand leicht auf das Handrad legt. Deshalb denke ich das liegt an den Widerständen...
Auf den Widerständen steht "91/2/8". Darunter "Ry/1". Kann mir jemand sagen was das bedeutet und wo man solche bekommt?

Hab noch ein paar Fotos angehängt...
serv

das ist ein deutlicher hinweis auf eine Brandstelle auf dem Kollektor

wenn es nicht um das nostalgische aussehen geht, solltest du einen neuen "Rucksack-Motor" an die Maschine montieren
die kosten so um die 50 €

Re: Singer 216 Motor

Verfasst: Samstag 18. Februar 2017, 14:59
von Volker Racho
Das Handrad lässt sich ohne aufgelegten Riemen sehr leicht drehen. Auch der Motor dreht ohne aufgelegten Riemen einwandfrei und schnell. Hab den Motor nochmal zerlegt und den Kollektor und die Kohlen abgeschmirgelt, trotzdem keine Veränderung.
Die komischen "Widerstände" sind anscheinend wirklich Induktivitäten. Haben fast keinen Widerstand und man kann auf der Seite reinschauen.

Jetzt muss ich mir irgendwo mal eine alte Jeans besorgen und testen, wieviel Lagen die Maschine schafft. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, werd ich mir so einen Rucksackmotor besorgen.

Re: Singer 216 Motor

Verfasst: Samstag 18. Februar 2017, 16:14
von Alex..
Nur abschmirgeln des Kollektors reicht da nicht; auch müssen die Zwischenräume der Kontakt freigekratzt werden. - Normalerweise wird ein Kollektor (grundsätzlich) abgedreht. Ja nun ist so! Ist halt verdammt klein... na ja alledings, bei den kleinen Strukturen UND Drätchen, extrem Vorsichtig!!

Re: Singer 216 Motor

Verfasst: Samstag 17. Juni 2017, 22:57
von GerdK
Ich hatte heute ein SINGER 9021 "Ladystar" zur Reparatur bei mir. Ähnlicher Fehler: Der Motor hatte keine Kraft mehr und "stank" nach dem Anlaufen (und natürlich war - außerdem - die Mechanik der Maschine verharzt. Hatte 13 Jahre gestanden).
Zwischen den Kommutator-Flächen sprühte auch bei langsamem Lauf ein starkes Feuerwerk, da die Zwischenräume sich mit Kohlenstaub vollgesetzt hatten. Ein vorsichtiges Abschleifen (ohne Demontage) des Kommutatorrings mit 280er Textilschmirgel (mit einer Schraubendreherklinge gegen den Kommutatorring gepresst, dann den Motor per Hand vorsichtig gedreht) hat es wieder in Ordnung gebracht. Zum Glück, denn ich hätte keinen Ersatzmotor im Netz finden können (Motor: 3M-792C110SG, Matsushita).

P.S.: Nur interessehalber: Weiß jemand, ab wann diese Maschine (Ladystar 9021) gebaut wurde?

Re: Singer 216 Motor

Verfasst: Freitag 3. November 2017, 14:53
von GerdK
Übrigens, da hier über Entstörkondensatoren gesprochen bzw. geschrieben wurde: Es gibt von einem Schweizer BERNINA-Fachmann eine exzellente, umfassende und ausführlich "bebilderte" WebSite dazu, auf der das Thema Entstörungstechniken bei Nähmaschinen sehr gut erklärt wird. Der Link dazu:
https://www.occaphot-ch.com/bernina-rep ... ensatoren/