Re: PFAFF 262 + 362: Hinweise zu Kondensatoren
Verfasst: Donnerstag 25. Oktober 2018, 19:43
Hallo Caroe,
ich versuche es mal:
Die Forderungen sind, dass der Schutzleiter guten, dauerhaften Kontakt hat und das die Schutzleiterverbindung nicht gleichzeitig Befestigung eines zweiten Teils sein darf, damit beim Lösen des zweiten Teils nicht gleichzeitig der Schutzleiter entfernt wird.
Eigentlich ist die Öse des Kondensators nicht mit der Forderung vereinbar und daher nicht zulässig. Andererseits soll der Entstörkondensator möglichst als Sternpunkt mit dem Schutzleiter verbunden werden, was natürlich mit der einen Schraube wiederum erfüllt wäre.
In der Praxis verwendet man heute keine Schraube, sondern einen Einpressbolzen. Der ankommende Schutzleiter (des Netzkabels) wird als erstes am Bolzen mit einer eigenen Mutter montiert. Damit die Ringöse sich nicht verdrehen kann und damit die Mutter öffnet, kommt unter und über die Öse ein Sicherungsring (Kontaktscheibe oder Zahn-/Fächerscheibe*). Damit erfüllt die Schutzleiterverbindung alle Forderungen. Die Ringöse des Kondensators wird mit einer weiteren Mutter befestigt, die auf gleiche Weise mit Sicherungsring(en) gegen Verdrehen geschützt wird. Hier würde ggf. auch eine Sicherungselement unter der Öse (zum festen Untergrund = obere Mutter der Schutzleiterverbindung) ausreichen.
Nun haben wir aber den Einpressbolzen nicht und sollen das Beste daraus machen. Die Schutzleiterverbindung muss auf direktestem Weg ans Pedalblech - mit gutem Kontakt. Daher Blech-Sicherungsungsring-Schutzleiteröse, darüber als Drehschutz ein Sicherungsring, die Kondensatoröse und ein Sicherungsring zwischen Kondensatoröse und Schraubenkopf. Die Schraube fest anziehen und sie kann sich nicht mehr lösen, die Zähne der Sicherungsscheiben verhindern formschlüssig an allen glatten Flächen eine Bewegung.
Bleibt das Problem, dass man den Kondensator nicht ohne Entfernen der Schutzleiterverbindung entfernen kann. Das Restrisiko kann als gering angesehen werden...
Nun noch meine Bemerkungen zu den Sicherungsscheiben:
Zahnscheibe (DIN 6797): ausgeprägte Zähne mit kleinem Zwischenraum zwischen den Zähnen https://katalog.ettinger.de/#p=219
Fächerscheibe (DIN 6798): kleiner Zähnchen, nur Schnitt - keine Lücke https://katalog.ettinger.de/#p=221
Beide Varianten gibt es innenverzahn oder außenverzahnt. Dort, wo die Scheibe eine Mutter (oder auch Schraubenköpfe) sichern soll, nehme bitte innenverzahnte Varianten. Die Mutter hat an der Kante eine Fase die verhindert, dass die Zähnchen sich mit der Mutter verhaken. Damit ist die Drehsicherung und Federwirkung nicht gewährleistet (Fehlkonstruktion für die Kombination Mutter/Zahnscheibe). Bei innenverzahnten Scheiben tritt dieses Problem nicht auf, die Verwendung ist daher sicherer.
Die Kontaktscheibe (Dein Bild Fächerscheibe) kannst Du natürlich auch verwenden. Kontaktnoppen immer zur Öse oder zum Grundblech, Rillenseite immer zur Mutter bzw. dem Schraubenkopf.
Die Schraube und die Scheiben müssen korrosionsgeschützt sein, d.h. Stahl oder Messing verkupfert, verzinkt, vernickelt oder auch Edelstahl. Material und Oberflächen aller beteiligten Komponenten müssen sich vertragen (elektrochemische Spannungsreihe). Zinn, Zink, Edelstahl vertragen sich in direktem Kontakt.
Vollkupferschrauben sind m.W. erst bei größernen Durchmessern erlaubt, da Kupfer zu weich ist. Aluschrauben (o.ä.) und selbstverständlich Kunststoffschrauben sind nicht erlaubt am Schutzleiter.
Bei oben genannter Reihenfolge übernimmt die Schraube (auch ein Bolzen) keine leitende Funktion bei der Schutzleiterverbindung.
So, nun ist es ein langer Roman geworden, Ich hoffe, er ist verständlich, sonst fragen.
Grüße
Rolf
Edit: Links ergänzt
ich versuche es mal:
Die Forderungen sind, dass der Schutzleiter guten, dauerhaften Kontakt hat und das die Schutzleiterverbindung nicht gleichzeitig Befestigung eines zweiten Teils sein darf, damit beim Lösen des zweiten Teils nicht gleichzeitig der Schutzleiter entfernt wird.
Eigentlich ist die Öse des Kondensators nicht mit der Forderung vereinbar und daher nicht zulässig. Andererseits soll der Entstörkondensator möglichst als Sternpunkt mit dem Schutzleiter verbunden werden, was natürlich mit der einen Schraube wiederum erfüllt wäre.
In der Praxis verwendet man heute keine Schraube, sondern einen Einpressbolzen. Der ankommende Schutzleiter (des Netzkabels) wird als erstes am Bolzen mit einer eigenen Mutter montiert. Damit die Ringöse sich nicht verdrehen kann und damit die Mutter öffnet, kommt unter und über die Öse ein Sicherungsring (Kontaktscheibe oder Zahn-/Fächerscheibe*). Damit erfüllt die Schutzleiterverbindung alle Forderungen. Die Ringöse des Kondensators wird mit einer weiteren Mutter befestigt, die auf gleiche Weise mit Sicherungsring(en) gegen Verdrehen geschützt wird. Hier würde ggf. auch eine Sicherungselement unter der Öse (zum festen Untergrund = obere Mutter der Schutzleiterverbindung) ausreichen.
Nun haben wir aber den Einpressbolzen nicht und sollen das Beste daraus machen. Die Schutzleiterverbindung muss auf direktestem Weg ans Pedalblech - mit gutem Kontakt. Daher Blech-Sicherungsungsring-Schutzleiteröse, darüber als Drehschutz ein Sicherungsring, die Kondensatoröse und ein Sicherungsring zwischen Kondensatoröse und Schraubenkopf. Die Schraube fest anziehen und sie kann sich nicht mehr lösen, die Zähne der Sicherungsscheiben verhindern formschlüssig an allen glatten Flächen eine Bewegung.
Bleibt das Problem, dass man den Kondensator nicht ohne Entfernen der Schutzleiterverbindung entfernen kann. Das Restrisiko kann als gering angesehen werden...
Nun noch meine Bemerkungen zu den Sicherungsscheiben:
Zahnscheibe (DIN 6797): ausgeprägte Zähne mit kleinem Zwischenraum zwischen den Zähnen https://katalog.ettinger.de/#p=219
Fächerscheibe (DIN 6798): kleiner Zähnchen, nur Schnitt - keine Lücke https://katalog.ettinger.de/#p=221
Beide Varianten gibt es innenverzahn oder außenverzahnt. Dort, wo die Scheibe eine Mutter (oder auch Schraubenköpfe) sichern soll, nehme bitte innenverzahnte Varianten. Die Mutter hat an der Kante eine Fase die verhindert, dass die Zähnchen sich mit der Mutter verhaken. Damit ist die Drehsicherung und Federwirkung nicht gewährleistet (Fehlkonstruktion für die Kombination Mutter/Zahnscheibe). Bei innenverzahnten Scheiben tritt dieses Problem nicht auf, die Verwendung ist daher sicherer.
Die Kontaktscheibe (Dein Bild Fächerscheibe) kannst Du natürlich auch verwenden. Kontaktnoppen immer zur Öse oder zum Grundblech, Rillenseite immer zur Mutter bzw. dem Schraubenkopf.
Die Schraube und die Scheiben müssen korrosionsgeschützt sein, d.h. Stahl oder Messing verkupfert, verzinkt, vernickelt oder auch Edelstahl. Material und Oberflächen aller beteiligten Komponenten müssen sich vertragen (elektrochemische Spannungsreihe). Zinn, Zink, Edelstahl vertragen sich in direktem Kontakt.
Vollkupferschrauben sind m.W. erst bei größernen Durchmessern erlaubt, da Kupfer zu weich ist. Aluschrauben (o.ä.) und selbstverständlich Kunststoffschrauben sind nicht erlaubt am Schutzleiter.
Bei oben genannter Reihenfolge übernimmt die Schraube (auch ein Bolzen) keine leitende Funktion bei der Schutzleiterverbindung.
So, nun ist es ein langer Roman geworden, Ich hoffe, er ist verständlich, sonst fragen.
Grüße
Rolf
Edit: Links ergänzt