uwilein hat geschrieben: ↑Samstag 1. Februar 2020, 12:22
inch hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Januar 2020, 21:38
In den 50er Jahren ging es noch bis Nm170, 1986 ist in der Bedienungsanleitung beispielsweise nur noch von Nm100 die Rede.
Ich würde nach der 138-6U schauen (U für Universall),die Unterklassen beziehen sich eigentlich nur auf spezielle Einfasser.
Die 138-115 war die Biesenvariante.
Hallo.
Ich hab gestern in einem anderen Forum gelesen das die 138-6 U zwar universal aber nur für 1500 U/min (Fussbetrieb) ausgelegt ist. (in der Beschreibung habe ich darüber noch nichts gefunden)
So scheint die 138-6 die "eigentliche Grundmaschine" zu sein aus der man dann mit den entsprechenden Teilen die unterschiedlichen Unterklassen konfigurieren kann ?
Die (Pfaff) schreiben auch das die 138 normalerweise "mit flachkolbiger Nadel System 130" ausgeliefert wird, im Blechkasten meiner Maschine lagen aber überwiegend rundkolbige Nadeln drin. Passt denn eine rundkolbige Nadel in eine Aufnahme für flachkolbige Nadeln ?
Ich kann mir nicht vorstellen das der Schneidermeister seine Maschine extra mit einer anderen Nadelstange hat ausrüsten lassen andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen das der 35 Jahre lang falsche Nadeln benutzt hat ?!
Moin,
erfahrungsgemäß liegt in diesen Kästchen nach einigen Jahrzehnten alles mögliche: Rasiermesser, Zigarettenreste, Fahrradkleinteile, Teile und Zubehör von Konkurrenzmodellen, Bastelarbeiten der Kinder oder Enkel, Draht. Die Anwender haben in ihren letzten Jahren kein System mehr gehalten und improvisiert, was das Zeug hät, und die jetzigen Verkäufer sind meist Erben mit anderen Berufen und in der Nähtechnik völlig ahnungslos. Die haben durchgefegt und mit vollen Händen alles so in die Schubladen und Kästchen verteilt, dass sich die Deckel noch schließen ließen.
Die ursprünglichen Anwender haben Krieg oder Nachkriegszeit, also die schlechten Zeiten der Mangeljahre, miterlebt und entsprechend nach Möglichkeit alles aufgehoben, könnte man ja vielleicht noch mal brauchen. Und so finden sich dann krumme Nadeln, stumpfe Nadeln und gebrauchte Nadeln friedlich vereint wieder in in den Nadelbriefchen, alle systeme durcheinander, nicht mehr nach Größen sortiert. Das kann Schätze bergen wie das Nadelsystem 339 für Langschiffmaschinen, das kann aber auch Risiken bergen, wenn zwischen anscheinend guten Nadeln plötzloch welche ihne Hohlkehle sind.
Es gehört zu den Freuden des Aufarbeitens, dieses Durcheinander wieder zu sortieren und auszusortieren.
Pfaff hat im Laufe der Jahrzehnte die 138 mit allen möglichen Nadelsystemen angeboten. 130, 130 B, 38, 138, 438, 438 KK etc. Abgesehen vom grundsätzlichen Unterschied zwischen Flachkolben und Rundkolben sowie unterschiedlichen Kolbendurchmessern heißt das nur, die Nadelstange ein paar Millimeter rauf oder runter zu justieren.
130 heißt (bei uns) heute 130/705 H und ist die normale Haushaltsmaschinen Flachkolbennadel.
38 ist eine längere Flachkolbennadell und nicht mehr erhältlich, 130/705 H verwenden und Nadelstange runter justieren.
KK heißt Kurzkolben und kann ignoriert werden, die Nadel hat insgesgesamt Standardlänge.
134, 138, 438 sind identische normale Industrienadeln mit 2 mm Schaft und genau so lang wie die Haushaltsnadeln.
130 B waren die Biesennadeln. Nur noch wenige erhältlich bei Btrade.ch. Gängiges Ersatzsystem ist 1738. Beides sindRundkolbennadeln mit 1,63 mm Schaftdurchmesser und genau so lang wie die Haushaltsnadeln.
Gruß
Ralf C.