Klaus aus A hat geschrieben:Hallo Lanora,
nein keine Bilder mehr. Mechanisch ist, glaube ich, jetzt alles bestens.
Das ist doch wunderbar
Ich weiß gar nicht wohin mit meiner Frage in diesem Forum .
Ich behaupte mal, daß sie im Zusammenhang mit dieser Maschine stehen.
Meine Frage hast Du sicher irgendwo schon dutzendmale beantwortet. Mir würde auch ein guter Link reichen.
Nachdem ich gesehen habe, was Du anspruchvolles nähst, glaube ich, daß mich deine Meinung/ Erfahrung am meisten interessiert.
Jetzt muß ich aber doch nochmal erwähnen das die fertigen Kleider auf meiner modernen Brother genäht wurden.... zu der Zeit hatte ich die Kayser noch nicht gewartet. Aber mein jetziges Projekt entsteht komplett auf der Kayser oder es sind Handnähte fällig . ( Nur versäubert hab ich mit der Overlock ....da die Maschine keinen Zickzack hat ( Um das alle mit Hand zu versäubern, dazu hab ich dann doch nicht die Muße
)
1. Historische Garne
Wenn Du historische Kleidung nähst, nähst Du dann auch mit historischen Garnen / Baumwollgarnen?
Oder verwendest Du prinzipiell moderne Kunststoff - Garne?
Nein mit Baumwollgarn nähe ich grundsätzlich nicht, das nehme ich höchstens zum Sticken .
Ich nähe immer mit Polyester Allesnäher, das ist einfach reißfester
Mir als blutiger Anfänger ist natürlich zuerst in den Sinn gekommen daß alte Maschinen perfekt mit alten Garnen
harmonieren müssten, da sie zusammen entwickelt wurden. Ich habe aber ohne es richtig einordnen zu können festgestellt, daß zwischen zwar gleich starken Garnen drastische Unterschiede herrschen können. Das macht sich für mich z.B. dadurch bemerkbar, daß Unter- und Oberfadenspannung z.T. drastisch angepasst werden müssen. Ich habe Garne für die der Einstellbereich der Kapsel nicht ausreicht. Auch das Schlingern des Fadens, bei dem es in diesem Thread geht ist von Garn zu Garn unterschiedlich. Vermutlich wegen der Elastizität.
historische bzw alte Garne werden mit der Zeit auch durchaus brüchig und man hat dauernd einen gerissenen Faden . Das ist äußerst ärgerlich und man zweifelt schon an der eigenen Kompetenz
. Das Problem ist das man bei wirklich alten Garnen (10 Jahre oder älter) nicht weiß wie die gelagert wurden , also Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung etc. sind nicht die besten Freunde von Nähgarn. Erst recht nicht bei Baumwoll- oder Leinengarn. Die Erfahrung mußte ich erst letztens mit meiner Singer wieder machen . Da war auch eine Tüte Garne dabei. Teilweise war das Garn ok, aber eine Rolle mit dickerem 50er Garn (oder so) riss mir ständig nach dem 2-3 Stich .....mit 50er Garn von mir klappte es einwandfrei. Und du hast Recht, gerade bei alten (historischen) Garnen aus Naturfasern gibt es verschiedene Elatizitäten .
2. Standard - Garn
ich gehe davon aus, daß Du, wenn Du an anspruchsvollen Teilen nähst, keine Kompromisse eingehst und keine Experimente machst.
Zu welchem Standard - Garn greifst Du zuerst? (Wenn Du das überhaupt sagen möchtest) und welche Stärke bevorzugst Du? Also dein Lieblingsgarn. Oder machst Du es wie ich z. Zt. noch - nehmen was rum liegt?
Ich nähe mit normalem 120er Garn . Für das Projekt jetzt hab ich eines von Gütermann, aber nur weil der Laden halt nur von der Firma die passende Farbe hatte. Normalerweise benutze ich auch schonmal No Name Produkte. Obwohl es da tasächlich Qualitätsunterschiede gibt.....die ganz billigen Garne fusseln ungemein und ergeben manchmal ( ja nach Maschine, Stoff etc. auch Fehlstiche. Alles schon gehabt..) Ansonsten wenn ich die passende Farbe zu einem Projekt hier habe benutze ich natürlich das und kaufe nicht jedes Mal neu .
Ich hätte auch noch andere Fragen wie z.B.
- Testest du ein Garn bevor du es einlegst. Machst Du eine Reißprobe?
Nein, bei neu gekauften Garnen nicht. Bei Garnen aus gaaaanz alten Beständen manchmal schon .
- Testest Du wie herum das Garn verdrillt ist, wie das in vielen alten Bedienungsanleitungen verlangt wird?
Nö.
- verwendest Du große Overlock Garn - Spulen auf der Nähmaschine? Wenn nein, warum nicht?
Nein , eigentlich nur die normalen Rollen, die großen Overlockgarne passen nicht auf die Rollenhalter. Es besteht natürlich die Möglichkeit die Rollen hinter der Maschine in einem Glas etc. mit selbst gebasteltem Fadenhalter zu stellen . Bei meiner Brother klappt das einwandfrei
- Wie stellst Du persönlich die Ober- und Unterfadenspannung ein. Ist das reine Gefühlssache?
Ja. Ich mache immer eine Testnaht und schaue dann wo ich nachstellen muß. Ist ja bei jedem Material durchaus unterschiedlich.
- Tendierst Du eher zu fester oder zu loser Unterfadenspannung?
Puh , kann ich dir jetzt so pauschal gar nicht beantworten.
- Nähst Du gelegentlich mit unterschiedlichen Garnen / Garnstärken oben und unten?
Eher selten bis gar nicht. Das ergibt bei zu großem Unterschied einfach kein schönes Nahtbild ( also 100er und 120er wäre jetzt nicht so das Problem. 50er und 120er dann schon )
Aber wie gesagt, ich bin schon froh wenn Du deine eigene Meinung/Erfahrung zu den beiden ersten Fragen kommentieren würdest. Die Aussagen in vielen Bücher scheinen mir einfach zu platt.
Noch eins:
Hast Du den Beruf mal gelernt oder machst Du das autodidaktisch? Beides wäre wunderbar!
Nein, ich hab Industriemechanikerin gelernt
. Ich habe nicht mal einen Nähkurs besucht
Du könntest hier Deiner Fangemeinde mal sprichwörtlich was "aus dem Nähkästchen " erzählen.
Grüße
Klaus
P.S.
Und schick mich bitte nicht damit in eines der vielen Näh - Foren! (fast hätte ich jetzt was gesagt)
Auch nicht auf eine Garn Herstellerseite. Das habe ich schon versucht zu lesen. Zwecklos!
Natürlich würden mich auch Erfahrungen von anderen interessieren!