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Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Freitag 7. April 2017, 23:03
von hutzelbein
Also, Video
"Hutzelbein baut OFS-Modul einer Pfaff 230 aus" gibt es demnächst auf YouTube zu sehen.
Benutzt habe ich ein Stück Gewindestift, etwa 1 Zoll lang (eine entsprechend lange Gewindeschraube hätte es auch getan), eine passende Mutter, eine einseitig geschlossene Hülse, in der der Gewindestift hineinpasste, eine Zange, mit der ich den Gewindestift festhielt und einen 8er Schraubschlüssel, mit dem ich an der Mutter drehte. Das Werkzeug habe ich kein einziges Mal vorne am Spannungsstift angesetzt. Ich habe nur im Kopfbereich der Maschine auf der Rückseite der OFS handiert. Hülse war links, Mutter in der Mitte, Zange war rechts und das rechte Ende vom Stift war auf der Rückseite der OFS. Die Aktion funktionierte leichter und schneller, als ich gedacht habe. Allerdings ist die Schraube 225 total festgefahren, sieht aus wie eingerostet. Das ausgebaute Teil muss erstmal über Nacht in Nitro-Verdünnung liegen.
Diese wichtige Anleitung ist im Technischen Handbuch nicht enthalten. Gewindestift, Mutter und Hülse habe in meiner Werkzeugsammlung integriert. Ich nenne das Teil jetzt OFS-Modul Rausdrücker.

Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Samstag 8. April 2017, 22:14
von hutzelbein
Ich habe das ausgebaute Teil doch in Petroleum eingelegt. Nach 24 Stunden konnte ich die Madenschraube 225 relativ problemlos lösen. Der Spannungsstift und die Feder wollten aber nicht einfach aus dem Spannungslager heraus. Ich musste das Teil in einen Schraubstock einspannen und habe dann von hinten mit einem passenden Stück ALU-Rundstab und Hammer auf den Spannungstift eingeschlagen. Etwa 15 Hammerschläge waren erforderlich, dann kam der Stift mit Feder unbeschädigt heraus. Auf dem folgenden Bild sind von links nach rechts im gereinigten und polierten Zustand zu sehen:
- Spannungslager (105 426)
- Schraube (225)
- Spannungsstift (105 435)
- Fadenanzugsfeder (60 009)
- kleiner Auslösestift
- großer Auslösestift
Die beiden Auslösestifte waren im inneren des Spannungstiftes etwas verklebt. Was zunächst wie Rost im Spannungslager wirkte, hat sich als sehr altes verharztes Öl herausgestellt.
Der Einbau und ggf. der nächste Ausbau wird vermutlich sehr einfach gelingen.
bitte nicht übelnehmen, aber dein großes bild hat das layout zerschossen
ich hab mir daher erlaubt das etwas zu "quetschen"
dieter
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Sonntag 9. April 2017, 13:27
von dieter kohl
ich bin sicher, daß du nun damit zurechtkommst
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Sonntag 9. April 2017, 18:25
von hutzelbein
dieter kohl hat geschrieben:
ich bin sicher, daß du nun damit zurechtkommst
Ich dachte max. 1100 px sind erwünscht oder erlaubt. Wenn es kleiner sein soll, kann ich das natürlich.
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Sonntag 9. April 2017, 18:26
von hutzelbein
Erster Nähtest mit wiedereingebauten OFS-Modul auf zwei Lagen PU-beschichteten Cordura 1000den Stoff und zwei Lagen Rindsleder.
Oberseite:
Unterseite:
Ich denke die Maschine ist optimal eingestellt und näht einwandfrei. Bei Raupennähten muss ich an der Oberfadenspannung minimal fummeln, um auch die Unterseite schön hinzubekommen. Das geht mit etwas Übung ganz gut. Was mir sehr gut gefällt ist aber die Lautstärke. Die Maschine ist wie meine Pfaff 130 kaum noch zu hören und erlaubt so gut wie jede Geschwindigkeit. Aus meiner Sicht bin ich fertig (das wurde auch höchste Zeit). Jetzt muss ich die Maschine nur noch verbauen.
typisches Beispiel für verlinkte Bilder
dieter
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Sonntag 9. April 2017, 19:29
von nicole.boening
Herzlichen Glückwunsch, jetzt kommt der Kasten?
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Montag 10. April 2017, 11:54
von dieter kohl
alles wunderbar geworden
bei den raupen-nähten gehe ich allerdings mit der nadelfadenspannung etwas niedriger, damit der unterfaden keinesfalls nach oben gezogen wird
aber das ist geschmackssache
(meine katze mag mäuse, ich aber nicht)
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Montag 28. Oktober 2019, 16:35
von hulkyoh
Darf ich das alte Thema mal aufwärmen?
Ich musste meine Oberfadenspannung auch zerlegen weil sie nicht entspannt hat wenn der Nähfuß oben ist .
Leider war sie so verharzt, das der Spannungsstift beim zerlegen aus dem Spannungslager rausmusste. das wolle ich eigentlich vermeiden um die Feder nicht ausbauen und damit neu justieren zu müssen.
Mitlerweile ist auch alles wieder montiert und erste Proben waren erfolgreich, die OFS geht wieder.
Leider erschliesst sich mir nicht wie weit die Feder gespannt werden muss, da sie ja auf der einen Seite in den Spannungsstift und auf der anderen in das Spannungslager gesteckt wird.
Ich hab jetzt alles wieder " so zusammen gebaut wie es war" also Markierung oben, Ruheposition der Feder horizontal.
Gibt es irgendwo eine Anleitung wie jetzt für die Feder vorzugehen ist ?
Wenn ich jetzt an der Federspannung was ändern wollen würde, dann würde ich ja auch die Skala für die Fadenspannung verdrehen wenn ich mich jetzt nicht vertue oder ?
Viele Grüße
Christian
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Montag 28. Oktober 2019, 18:44
von dieter kohl
bei der Montage der Spannung mach ich immer eine "Vormontage" :
Fadenanzugsfeder im Spannungsbolzen einhängen
in die hülse einführen
Schenkel ohne Spannung auf 9 Uhr
bolzen um eine Viertelumdrehung vorspannen und festschrauben
kleinen und großen Stift hineinstecken
im Maschinengehäuse festschrauben
andere Teile komplettieren
erst nach dem Nähtest die Skala festschrauben
Re: Reparatur einer total verharzten Pfaff 230
Verfasst: Dienstag 29. Oktober 2019, 09:02
von hulkyoh
Danke Dieter!
Also ist das nicht so das die Feder mehrere Umdrehungen des Spannungsstiftes "gespannt" wird ?
Weil ich hab die Skala und das verstellbare Skalenblech ja nicht verstellt.
Dann müsste ich fast die ursprungsspannung getroffen haben wenn ich nach deiner Anleitung vorgehe.
Wie kann ich das denn am besten testen? Ich bin ja auch nur so ein Hobbynäher...
Viele Grüße
Chris