Nähmaschinentechnik-Forum

Hier zum Beispiel verklemmen die Hebel:
Stichlage in Mitte, Zickzack auf 4, dann den Zickzack-Momentschalthebel betätigen - schon ist's verhakt, der Hebel geht nicht mehr zurück. Beim Zurückstellen des Zickzack geht's dann nur bis 2, dann blockiert's.

In der Großansicht hab' ich es dünn angezeichnet.

Jetzt könnte man ja meinen: "Na, dann schau' doch bei Deiner anderen Maschine ab, dazu hast Du sie doch, Du Schussel!" - stimmt!

Da ist's aber genau so - und da hab' ich noch nicht dran rumgebastelt...

Ist das jetzt ein Fehler oder ist das richtig so?

es ist so nicht richtig

das muß alles butterzart und ohne klemmen gehen

Hab' versucht, die Verklemmung mit WD40 zu lösen - aber das klappt nicht so recht, hier müssen wir anders vorgehen.

Habe daraufhin die ganze Mimik wieder ausgebaut, ich glaube, dass da irgendwo was krumm ist. Vielleicht schaut ja jemand mit mir da mal drauf, das wäre klasse!

Los gehts mit dem ZZ-Stichsteller-Lagerhebel, im Justierhandbuch auf Seite 63, Bauteil Nr. 14.

Zur Orientierung hier noch mal der Blick von oben in die Maschine:
Es geht um den großen, grauen Hebel aus Aluguss.

Der schwarze Hebel, der hier in der Mitte aufgeschraubt ist, ist der Stichlage-Kurvenhebel. Der Schraubenkopf verdeckt ein Langloch, wodurch der Hebel nach oben und unten über die Madenschraube einstellbar wird. Hier wird die grundsätzliche Nadelmitte eingestellt.
Beim erneuten Zusammenbau ist mir aufgefallen, dass man den Seeger-Ring auch falsch montieren kann, da er bauchig geformt ist: Der Bauch muss zum Lager zeigen, sonst dreht die Welle im Lager nur sehr schwer.

Eigentlich heißt das ja konvex, nicht bauchig. Eingedellt wäre konkav. Konvex und konkav... Mersatz: "Ist ihr Bauch konkav, war sie brav. Ist ihr Bauch konvex, hatte sie..." hatte sie... öööhm... "viele Nudeln zu Mittag!" oder so.
Der Ein- und Ausbau des Seeger-Rings wird mit einem Schraubendreher gemacht, eine Sicherungsringzange würde an den Enden abrutschen. Ausbau: Schlitzschraubendreher ins Loch stecken und den Ring raushebeln, Einbau: Ring an Nut anlegen, dann komplett aufschieben. Ggfls. mit einer Zange nachhelfen, vielleicht die Backen der Zange durch einen Lappen beißen lassen, damit nichts verkratzt.

Der Seeger-Ring hält den ZZ-Stichsteller. Vorn im ZZ-Stichsteller ist eine Nut, in der der Kulissenstein der ZZ-Exzentergabelstange geführt wird (Justieranleitung, S. 72, Bauteil 29).

Der ZZ-Stichsteller ist an einer Seite abgeflacht - wenn ich das in der Zeichnung auf S. 63 richtig sehe, gehört diese Abflachung nach oben:

mahlekolben hat geschrieben:Hab' versucht, die Verklemmung mit WD40 zu lösen - aber das klappt nicht so recht, hier müssen wir anders vorgehen.

Habe daraufhin die ganze Mimik wieder ausgebaut, ich glaube, dass da irgendwo was krumm ist. Vielleicht schaut ja jemand mit mir da mal drauf, das wäre klasse!

Los gehts mit dem ZZ-Stichsteller-Lagerhebel, im Justierhandbuch auf Seite 63, Bauteil Nr. 14.

Zur Orientierung hier noch mal der Blick von oben in die Maschine:

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Es geht um den großen, grauen Hebel aus Aluguss.

Der schwarze Hebel, der hier in der Mitte aufgeschraubt ist, ist der Stichlage-Kurvenhebel. Der Schraubenkopf verdeckt ein Langloch, wodurch der Hebel nach oben und unten über die Madenschraube einstellbar wird. Hier wird die grundsätzliche Nadelmitte eingestellt.

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Beim erneuten Zusammenbau ist mir aufgefallen, dass man den Seeger-Ring auch falsch montieren kann, da er bauchig geformt ist: Der Bauch muss zum Lager zeigen, sonst dreht die Welle im Lager nur sehr schwer.

Eigentlich heißt das ja konvex, nicht bauchig. Eingedellt wäre konkav. Konvex und konkav... Mersatz: "Ist ihr Bauch konkav, war sie brav. Ist ihr Bauch konvex, hatte sie..." hatte sie... öööhm... "viele Nudeln zu Mittag!" oder so.

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Der Ein- und Ausbau des Seeger-Rings wird mit einem Schraubendreher gemacht, eine Sicherungsringzange würde an den Enden abrutschen. Ausbau: Schlitzschraubendreher ins Loch stecken und den Ring raushebeln, Einbau: Ring an Nut anlegen, dann komplett aufschieben. Ggfls. mit einer Zange nachhelfen, vielleicht die Backen der Zange durch einen Lappen beißen lassen, damit nichts verkratzt.

Der Seeger-Ring hält den ZZ-Stichsteller. Vorn im ZZ-Stichsteller ist eine Nut, in der der Kulissenstein der ZZ-Exzentergabelstange geführt wird (Justieranleitung, S. 72, Bauteil 29).

Der ZZ-Stichsteller ist an einer Seite abgeflacht - wenn ich das in der Zeichnung auf S. 63 richtig sehe, gehört diese Abflachung nach oben:

IMG_8127.JPG

nein, laß diese Werkseinstellung bitte in Ruhe

aber auf deinem Foto hab ich was anderes gesehen :

ich hab in deinem Foto herum gemalt

Das ist schon OK so: Das ist ein altes Bild, das hier öfter mal rumgeistert - aber alle von Dir genannten Punkte stimmen: Gutes Auge!

Bin schon mal in der Ecke gewesen und hab' geputzt: viewtopic.php?f=25&t=5649&start=60#p65177 - aus der Zeit stammt auch das Foto.



Doch hat das Wienern nichts gebracht - und das Verklemmen ist auch an der anderen Maschine, an der ich aber noch nichts geändert habe. Und das ist halt komisch.

Naja.

Hier kommt es zu einer Verklemmung am Stichlage-Kurvenhebel - ist das richtig?
Und diese beiden Hebel (von unten her gesehen) scheinen an den Spitzen zueinander zu laufen, also nicht gerade zu sein - ist das richtig?

bei dieser Materialstärke kann sich nicht so leicht was verbiegen

bedenke, du hast hier ein Pfaff vor der Nase und keine "Hus" oder "Gesangverein" oder "Gemüseklasse"

"und führe mich bitte nicht in die Irre"; wenn du Bilder hochlädst, bitte aktuelles

trotzdem ist bei dir noch etwas verklemmt

Hi, Dieter.

Ich wollte Dich keineswegs in die Irre führen. Das Erstellen von Bildern birgt allerdings einen gewissen Aufwand, sodass ich mir erlaubte, für diesen Zweck auf ein älteres zurückzugreifen.

Im Verlauf des Fadens habe ich gezeigt, welche Schäden an dieser Maschine zu finden sind. Abgebrochene Teile hier, schwere Kratzer im Gehäuse dort. Nichts passt zueinander - und das begann mit dem Kratzen an der Armwelle. Außerdem ist die Maschine gut 60 Jahre alt - und da kann ich nicht mehr davon ausgehen, dass da noch niemand an den Werkseinstellungen gedreht hat. Auch das belegen die beschädigten Teile. Schau' mal auf Seite 7, da liefere ich die Bilder dazu. Seiten 8...11 handeln vom Kondensatortausch, erst ab Seite 12 unten geht's wieder in die Mechanik.

Viele Themen gab's zwischendurch und nebenher, wie sie sich auch während der Arbeit an der Maschine ergaben: Die Funkkarte für meine Kamera, Suchfunktion und Smileys im Forum, Stopmatik-Fuktion mit dem Jankowski-Kondensator, hier und dort eine kleine Rumblödelei, Tipps für nutzbare und bezahlbare Werkzeuge.

WD40 löst die Probleme an dieser Maschine nicht - hier muss anderes Wissen ran. Fundiertes. Zerlegen und zusammensetzen bekomme ich hin, so schwer ist das an der Maschine nicht, da ist jeder Wecker komplizierter. Das Einstellen nachher soll auch klappen. Werkzeuge und Messmittel sind ausreichend da, mit Messuhren arbeite ich seit... Nein, das rechne ich jetzt nicht aus - das ist ja deprimierend!

Wenn an der Maschine alles original und in gutem Zustand wäre, möchte ich behaupten, dass sie schon lange fertig wäre. Doch die Verklemmungen werde ich mit WD40 nicht wegsprühen können. Da muss ich wohl sukzessive ran: Einbauen, schauen, Tipp abholen, umsetzen, nächster Hebel.

Alleine wird das nichts, hier ist Erfahrung gefragt.

dann verrat ich dir, daß die 260 Serie während meiner Lehrzeit bei Pfaff in Kaiserslautern neu herausgekommen ist.

ich kenne daher (fast) jede Schraube und was sie bezweckt.

bitte gehe Schritt für Schritt vor und dokumentiere alles mit Fotos

Na: Gut, dass hier sonst keiner mitliest - Dein kleines Geheimnis ist bei mir sicher!

Stelle Dir mal vor, jemand würde Dir eine Schuhkarton überreichen. Darin: ein Haufen Teile, die eigentlich unter den Deckel einer 362 gehören. Fußballspielen muss als Möglichkeit in Erwägung gezogen werden.

Wie würdest du vorgehen, wo würdest Du anfangen? Wie würdest Du die Teile betrachten, richten und messen?

Unter gleichmäßigem Rühren in den Ausguss geben gilt nicht...

OK - ich hab's!

Es waren zwei Fehler zu finden (Bilder von gestern!):

Zunächst ein Fehler, der nur einem Anfänger unterlaufen kann. Die zweite Maschine mit dem gleichen Fehler werde ich auf die gleiche Stelle prüfen.

Die Spiralfeder ist im letzten Umgang kurz vor dem Haken zwischen die beiden Hebel gerutscht, wodurch sich der Spalt vergrößerte und der Hebel auf die Kurvenscheibe traf.

In diesem Bild ist der falsche Abstand zu entdecken:
Da sieht man's besser:
Der zweite Fehler trifft wohl nur auf diese Maschine zu: Dieser Hebel hier war zu stark verbogen, ich musste ihn leicht richten:
In der Vergrößerung hab' ich es ganz zart eingezeichnet:
Etwas Öl dran - und alles läuft "butterweich"!

Na, dann kann ich ja endlich an die Einstellerei ran!