Re: Privileg Mod. 5010
Verfasst: Dienstag 21. Februar 2023, 21:16
...sicher nein. 1960 war bei uns noch keine Marktwirtschaft und "Was lange hält bringt uns kein Geld" hat einfach noch nicht gestimmt. (bei uns)
Erklärung aus sozialistischer Sichtweise:
Die Maschinen werden hergestellt, kaum Automatisierung, große Qualitätsunterschiede.
Dann Endkontrolle: Gütezeichen "Q" für die Besten/genaustens gefertigten. Zwar schöne Maschinen, äußerst haltbar, aber der Prolet hatte nichts davon.
Diese Maschinen sind gradewegs für ein paar wenige Valuta in das Nichtsozialistische Wirtschaftssystem (NSW) verschleudert worden.
Unterstellen könnte man den Arbeitern: manchmal haben sie gepfuscht, damit auch was hier bleibt - siehe meine Maschine: geht nicht zu stellen, Greiferabstand ca. 0,4mm - kann da bleiben, wird hier verkauft.
Dann wieder 2 Möglichkeiten: der Käufer hat sie nicht wirklich gebraucht oder sich nicht gewundert, dass sie schlecht näht. Die Maschine sieht heut noch wie neu aus - könnte bei meiner zutreffen, Greifer ist auch nicht übermäßig klapprig.
2. Möglichkeit: Der Käufer hat sie zu einem Mechaniker mit Herzblut gebracht und der hat sich was einfallen lassen. Dann ging die Maschine und der Käufer musste nicht mal viel zahlen weil der Mechaniker als Handwerker so beschämende Stundensätze vorgeschrieben bekommen hat, dass...
Übrigens habe ich hier irgendwo schon mal nach einer Idee für eine Veritas 8014/43 gefragt viewtopic.php?f=37&t=10568, bei der die Nadelstangenführung unten über 0,15 mm Spiel hat und somit auch die Greifereinstellung fraglich wird.
Auch diese Maschine sah aus wie neu - gerade frisch aus dem Konsum/oder HO. Und ja, ich habe auch schon die ein oder andere Veritas gehabt, auf der Viktoria steht und es gibt einen merklichen Unterschied zu den Gurken die hier verkauft wurden in Laufruhe, Nähverhalten...
Das war jetzt mal ein bisschen Geschichtsunterricht...manchmal sind die Geschichten zu der Maschine besonders interessant.
Grüße aus Sachsen, Jürgen