Halli und Hallo,
hach - ich habe mir gar nicht richtig Gedanken dazu gemacht was ich euch nun eigentlich als Ergebnis präsentieren möchte:
Die Maschine hat weiter ein Auge auf mich geworfen und verlangt dass man Zeit mit ihr verbringt, weshalb ich ihr diesen unterschwelligen Wunsch nicht absprechen wollte. So verbrachte ich noch zum Sonntag Abend mit einer Stirnlampe am Kopf und einer kalt werdenen Kanne Tee ausgerüstet weitere Momente mit ihr.
Nachdem auf meinen Kontakt mit dem Händler nur ernüchterne Aussagen von diesem kamen eskalierte die Angelegenheit auf mein zutun hin. Daraus resultiert eine neue Betrachtungsweise: Die emotionale Bindung welche sich unfreiwillig schon aufgebaut hat, wie von Dir Klaus schon richtig prophezeit, will das Projekt nicht einfach abhaken, sodass der Bastelzwang begann...
Eine fatale Entscheidung :D
Nun, nachdem das kritischte Detail der fehlende Gelenkbolzen für mich dastellt, untersuchte ich doch mal ob nicht eine meiner diversen Schräublein so passt. Nun habe ich zwar das Gewinde immer noch nicht korrekt identifiziert, da dies von innen nach außen geschnitten ist,
aber für die dann doch schnell entschlossene Korrekturarbeit hatte es auch dort abhilfe, indem ich noch M3 Gewindestifte aus Nylon herumliegen habe.
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Ihr ahnt es - natürlich funktionierte der Pfusch, sodass wie erwartet der Bowden Zug jetzt auch meinen Taster wieder betätigt - man hört es lautstark aus der Motorgegend ertönen bei der hochstellung des Lüfterhebels

nun ist dies aber eigentlich gar nichts besonderes gewesen,
was mir die Maschine wohl auch heimtükisch mit noch etwas Geduld aufzeigen wollte:
Der Anlasser wurde von mir betätigt und für mehr als nur ein paar Minuten wurde erstmal weiter gestaunt:
Es bewegt sich - rythmisch und von selbst. Die Eleganz erinnert mich fast an eine Dampfmaschine welche mit entspannten 40 RPM vor sich her "tümmelt".
Voller erstaunen wurde aber auch weiter geprüft, ob das vermeintliche Schmuckstück denn nun im Leerlauf tatsächlich alles richtig ausführt: Bestätigt fühlte ich mich dann noch in einem anderen Punkt, nämlich dass die Maschine zu wenig wiegt bzw. eine Verankerung bedarf. Die entstehenden Vibrationen bei unwucht-artigem Betrieb, also einer Umdrehungsgeschwindigkeit welche nicht schnell genug, aber auch nicht langsam genug ist zum flüssigem Lauf, halte ich im Vergleich zur allgemeinen Welt von Maschinen für doch prägnant. Das wird abgestellt werden: Versuches halber wird erstmal ein gusseisener Unterbau mit Fußpedal darunter montiert werden, insofern dieser angeschafft ist.
Zurück zum Leerlauf: Nachdem ich dann auch meine anfängliche Frage beantworten konnte, ob die Konstruktion es erlaubt während der Rotation alle Hebel kreuz oder quer zu bedienen - oder wohlmöglich sogar in Kombination sogar kreuz und quer gleichzeitig:
Tatsächlich

Untertransport auskuppeln, Nadelstellung links - mittig und rechtsseitig und somit auch der Wechsel vom Geradestich zum ZZ, ja sogar der Rückwärtsgang für den Transport. All das wurde selbstverständlich mit Bedacht erfunden, und ich befürchtete schon gegenteiliges ... :lol27
Nachdem mir all dies zusagte montierte ich dann wieder die Abdeckung vom Arm und versank schon darin, das Material zum Nähversuch in meinem Kopf zu präperieren, um eben diesen gleich zu beginnen.
Doch, die Qualitätsprüfung schreite ein letztes mal nach Beachtung: Nachdem alles montiert wurde, musste ja final geprüft werden, ob die Nadel auch frei läuft!
Tja, und ehe man es sich versieht, sind weitere 2 Stunden Zeit verflogen: Dabei wurden diverse Schraubköpfe mehrfach angezogen und wieder gelöst und so einiges an learning erfolgte by doing.
Auch ein erneutes Reinigen von gesonderten Stellen, mit meinem favorisierten Lösungsmittel in dieser Angelegenheit, war noch mals nötig. Dazu kurz als Erläuterung an Manohara eingeschoben: Kein Anliegen zur Besorgnis!
Ein Lösungsmittel soll funktionell ja gewünschte Stoffmittel ohne chemische Reaktion lösen und im eingesetzten Mileu sonst keine weiteren Stoffe tangieren! Daher sehe ich keine Bedenken, weshalb umwelttechnisch besser verträgliches Isopropanol nicht vor raffiniertem Petroleum zum Einsatz kommen dürfte!
Die fettlösende Eigenschaft ist definitiv fabelhaft gegeben - weshalb ich dies nur weiter empfehlen kann.
Damit man an kritischen Stellen nicht in Panik verfällt, wie bspw. an Dichtungen aus NBR, und sich dort der Alkohol wieder schnell verflüchtigt, hilft einem unerwartet etwas heiße Luft:
Wahlweise empfehle ich Energiesparend eine Bundestagdebatte im Phönix hinzuzuschalten - Alternativ den klassichen Haartrockner aus dem Badezimmer.
Zurück zum vorherigen Part, diesen dank Mona aber nun etwas abgekürzt: Meine Nadel hat in mehren Achsen keine ausreichende Bewegungsfreiheit, was als Ursache leider nicht durch die platzierte Montage der unteren Abdeckungen hervorgerufen wird:
ZZ auf 4mm (Maximum), Nadelstellung mittig: Wir tauchen im linken ZZ Stich ein = Referenz
Nun die Krux:
Nadelstellung links, wir tauchen etwas rechts vom linken ZZ Stich ein,
Nadelstellung rechts, wir tauchen etwas weiter links vom linken ZZ Stich ein = maximale Ausschwenkung nach links.
ZZ auf 4mm (Maximum), Nadelstellung mittig: Wir tauchen im rechten ZZ Stich ein = Referenz.
Nadelstellung rechts, wir tauchen etwas links vom rechten ZZ Stich ein,
Nadelstellung links, wir tauchen etwas weiter rechts vom rechten ZZ Stich ein = maximale Ausschwenkung nach rechts.
Nach der sensibilisierung dessen bemerkte ich dann auch: Der Geradestich hat nicht die selben Distanzen zu den maximalen Ausschwenkungen, mein ZZ Stich nach links geht "weit hinaus", mein ZZ Stich nach rechts geht nur ca 2.5mm von der Nadelmitte hinweg.
So bemerkte ich also, dass meine ZZ Einstellung, und ggf. darüber hinaus dann ggf. sogar noch meine Nadelmitte nicht korrekt eingestellt sind.
Das ist aktuell noch mindestens an der Maschine zu richten...
Wieder ein Stück weit mehr sensibilisiert zog sich der Blick dann auf weitere, involvierte Teile:
Wie dem Untertranspor! Dieser sieht zum Glück für mich als Laie, auch ohne das Nachmessen der Pfaff Angaben, korrekt eingestellt aus: Wenn ich diesen Auskuppel, kann ich ihn duch die Abdeckplatte hindurch mit dem Finger führen, ohne dabei einen merklichen Widerstand zu erfühlen. Im Anschluss fällt er auch wieder durch die Gravitation gezogen von alleine hinunter. Als zusätzliche Prüfung kam etwas Licht in´s Spiel, welche mir als indiz aufzeigte um alle 3 "Transporteur-Reihen" einen minimalen Lichtspalt zu haben.
Von daher konnte ich zumindest diesen Part der justierung erst einmal bei Seite stellen.
So steh ich nun hier, und bin immer noch nicht darüber aufgeschlossen, was ich euch nun eigentlich berichten wollte:
Will ich sie überhaupt noch behalten?
Ihr denkt vielleicht: Das gröbste ist doch schon vollbracht! Der Gelenkbolzen ersetzt, nun nur noch etwas die Nadel mit Hilfe von Dieter und der anders erwähnten Papierlochungen justieren, dann hab ich es? Vielleicht? Oder auch nicht?
Ich hage im Zwispalt: Soll ich mir als Quereinsteiger eine "ewige Bastelstubbe" einrichten und somit vll. frustriert für eine lange Zeit umherwandern ? Ganz davon ab, befürchte ich schon, dass ich später folgende Nähergebnisse von mir nicht richtig interpretiert werden können. Wie soll ich, ohne Ahnung und ohne ordentliche Technik, wissen ob ich an der Maschine oder an mir justieren muss?
Mathematisch muss ich rational aggieren: Zu viele unbekannte Parameter.
Will ich überhaupt diesen Kosten/Aufwandsfaktor - oder bevorzuge ich, was erst einmal "Out-of-the-Box" arbeitet?
Die anfängliche Intuition für mich, mir (irgend)
eine Nähmaschine zu kaufen, basierte nicht auf der Entscheidung mir namentlich personifiziert, diesejenige besorgen zu wollen - sondern darauf, was ich fantasierte als Resultat herstellen zu können...
Etwas Abstand und eine Nacht schlafen bringen mir hoffentlich neuen Elan...
Ps.:
Erwähnte ich schon, dass der Händler, noch gestern eine zivile Anzeige mit Strafantrag als Dank für seine Motivation, zu betrügen, und wenn der Schwindel auffliegt, diesen nicht bereinigen zu wollen?