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Re: Verharztes Fett
Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 19:22
von Flickflak
Vielleicht bin ich ein bisschen altmodisch, aber ich benutze Backpulver in Wasser. Ich habe gerade alle glänzenden Teile für einen Pfaff 30 gereinigt, bei dem alles sehr gelb von Nikotin und altem Öl war. Und es klebte fest und Alkohol oder Kerosin halfen nicht viel. Aber Backpulver ist gut und ohne Gesundheitsgefahren. Einige nutzen es auch, um den Ofen zu reinigen.
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 22:22
von Knopp
Das Weißöl B. verwende ich seit Jahren zum Ölen von insbes. Gartenscheren und entsprechenden Veredelungsmessern etc. nach dem Reinigen und Schleifen. Verhindert recht gut Rostansatz, ist nix Pennetrantes.
Edit:
Früher nahm ich die Sprühdose, aus dem techn. Bereich (Bau- Gartenmarkt, vom Waffen- und Messerladen). Beim Einsprühen verteilt man immer mehr als gewollt auch als Aerosol - das muss m. E. bei Ölen gar nicht erst sein.
Zum Anlösen von verharztem Fett/Öl ist man vermutlich über die Sprühdose glücklich.
Die Sprühdosen hab ich weitestgehend in meinem Haushalt abgeschafft, und das B. in eine Spritze aufgezogen (nicht dafür vorgesehen) wie das Nähmaschinenöl halt auch... Aus einem Glasfläschchen aus der Apotheke. Das lässt sich leider gut umwerfen - das finde ich gar nicht umwerfend. Jaja... ich sollte die mitgelieferte Pappschachtel an den Perforationen öffnen und das Fläschen lt. Hinweis des Herstellers einstellen...
Edit: Bitte techn. Mittel nicht für med. Belange verwenden.
Vermutlich wird B. in unterschiedlichen Qualitäten für unterschiedliche Zwecke vertrieben. Das muss mir als Anwender klar sein.
Da muss ich mal recherchieren... ggf. auch eigenes Handeln kritisch hinterfragen.
Nähmaschine mit einem der B. ölen? - vermutlich eher nicht! vorerst bleib ich für Nähmaschinen beim Nähmaschinenöl.
Gruß Knopp
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 22:35
von Knopp
Flickflak hat geschrieben: ↑Samstag 27. Februar 2021, 19:22
Vielleicht bin ich ein bisschen altmodisch, aber ich benutze Backpulver in Wasser. Ich habe gerade alle glänzenden Teile für einen Pfaff 30 gereinigt, bei dem alles sehr gelb von Nikotin und altem Öl war. Und es klebte fest und Alkohol oder Kerosin halfen nicht viel. Aber Backpulver ist gut und ohne Gesundheitsgefahren. Einige nutzen es auch, um den Ofen zu reinigen.
Nur nicht in die Augen bekommen - sonst klasse Mittel für ganz Viel.
War lange mein sorbitfreier Zahnpastaersatz
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Samstag 27. Februar 2021, 23:37
von Flickflak
Knopp hat geschrieben: ↑Samstag 27. Februar 2021, 22:35
Nur nicht in die Augen bekommen - sonst klasse Mittel für ganz Viel.
Ich stimme vollkommen zu und besonders wenn Sie eine Bürste verwenden, die Tropfen wegschicken kann, sollten Sie eine Brille tragen.
Backpulver wird auch Soda genannt.
Ich lese gerade in Der Nähmaschinen Fachmann, Band II und hier ein Zitat von Seite 68:
"Die demontierten Teile werden sorgfältig auf ihre Beschaffenheit geprüft. Verharzte Teile müssen in P 3 oder in einer ähnlichen Lauge oder auch in einer kräftigen Sodalösung ausgekocht werden. Anschließend sind die Teile gut zu spülen, zu trocknen und leicht einzuölen, um einer Rostbildung vorzubeugen."
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 09:09
von Alfred
wenn mit dem Soda das Waschsoda gemeint ist dann ist es kein Backpulver

Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 09:39
von det
Laut
dieser informativen Seite kann man aber aus
baking soda (Backpulver, Ntron)
Waschsoda machen, wenn man es 30 min bei 200° im Backofen erhitzt.
Das ist bei den Preisen für Waschsoda natürlich total unwirtschaftlich, es sei denn, man hat Backpulver im Überfluss und kostenlosen Solarstrom oder so.
Gruß
Detlef
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 09:40
von adler104
Ich habe auch schon komplette Maschinen in 60° warmer Sodalösung ausgewaschen (im 90 Liter Mörtelkübel) danach trocken blasen mit Druckluft, funktioniert ganz gut. Aber Vorsicht, die Decals könnten leiden. Aber wenn man aber eh lackieren will macht das nichts.
Ich habe noch irgendwo Bilder von meiner ehem. Singer 16, da habe ich die Teile auch in Waschsoda Lösung gereinigt... ich such mal...
Heiße Sodalösung:
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Nach ein paar Minuten:
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Etwas mit Pinsel und Bürste nachgeholfen
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Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 09:41
von adler104
Vorher - Nachher
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Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 11:37
von Knopp
Lauge ist Fettlöser
Back-Soda und
Wasch-Soda
bitte nicht verwechseln.
Re: Verharztes Fett
Verfasst: Sonntag 28. Februar 2021, 14:23
von mahlekolben
60°C ist gut, 20° kälter wäre besser.
Nur ein kleiner Schwank zwischendurch:
Mir geht es dabei um die gehärteten Stahlteile in der Maschine: Sprecht mal mit einem Messermacher (die sind da recht speziell...): Die reden von Gefügeänderungen bereits ab 50°C.
Natürlich spielt auch Zeit eine Rolle. Nicht umsonst gibt es die verrückten und ohne riesigen technischen Aufwand umsetzbaren Temperaturrampen in der Wärmebehandlung der Stähle (Messermacher...) - und so glaube ich nicht, dass sich an den Nähmaschinenteilen schon großartig was geändert hat.
Ich halte es gerne so, dass mir der Stahl zu heiß wird, wenn die Wärme beginnt an der Hand zu reizen. Das ist je nach Umgebungstemperatur, Gewohnheit und Material sicherlich unterschiedlich, der Körper sendet aber schon ab 40...42°C erste Warnsignale aus. Das muss er auch, da ab 42° bestimmte Eiweiße zerstört werden. Das weiß unser Körper auch und hat so das Fieber als erstes Hausmittel gegen Erreger entwickelt. Tolle Technik!
Bewusst gestartete Wärmebehandlungen müssen durch Abschrecken passend gestoppt werden, sonst wirken sie weiter.
Für mich ist eine unangenehm werdende Temperatur ein gutes Zeichen, um z.B. den Meißel vom Bandschleifer wegzunehmen und abzukühlen, bevor mir die Schneide weich(er) wird.
Und wer sich jetzt noch wundert, warum sich das Buttermesser aus der Spülmaschine immer mehr durchbiegt und warum die Gabeln mit der Zeit immer krummer werden...
