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Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Montag 25. November 2019, 14:29
von Nähmanfred
Ha!

Ich habe gerade mal mit dem Nähmaschinenzentrum Braunschweig telefoniert. Dort bietet man an, eine Fadenanzugsfeder neu zu wickeln nach Einschicken und Vorlage des Originals. Für unter 10 Euro!

Wenn ich mir eine Gitarrensaite für 4 Euro kaufe und die ganze Arbeit (und Risiko des Misslingens), dann klingt das doch ganz gut! Oder?

Daraufhin habe ich mich an das Richten der Feder gemacht. Und siehe da, kein Bruch oder so. Alles schön wie bei den Ersatzteilen gerichtet. Nun geht es sehr gut. Nochmal die Ruhelage justiert und das war's. Dabei wurde auch der Übertragungsstift (hat die Form eines U) noch etwas gerichtet, weil er etwas klemmte. Aus- und Einbau der Spannungsplatte und Anzugsfeder geht auch schon ziemlich fix.

Die gerichtete Feder (so gut ich es eben konnte):
Einstellungen Fadenanzugsfeder gerichtet sm.JPG
Ich denke, jetzt ist alles soweit im Lot, dass ich richtige Projekte angehen kann. Mal sehen.

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 17:07
von Nähmanfred
Ich denke, es ist Zeit zu rekapitulieren, was so alles gemacht werden musste:
  1. Zahnriemengetriebe ersetzen (alles neu + Spannrolle)
  2. Neuer Lichtschalter und Teilverkabelung
  3. Motor-Treibriemen neu
  4. Fehlenden Anlasser besorgen und Stecker anpassen
  5. Einstellungen wieder herstellen
  6. Fadenstange war wesentlich zu niedrig, Nadel streifte an Kapsel
  7. Fadenanzugsfeder richten und Spannung justieren
  8. Fadenspannungsregler neu ausrichten (Markierung nach oben)
  9. Spannungsentlastungsstift richten
  10. Und die Zickzackstellerbremse neu justieren
  11. Zu guter Letzt: den Maschinenschrank farblich aufbereiten

Ich wundere mich, wie meine Mutter damit nähen konnte. Es waren so viele Einstellungen falsch, die nichts mit dem Umbau auf den neuen Zahnriemen zu tun haben.

An der Wiederherstellung habe ich jetzt so etwa 9 Monate gesessen. Wenn ich mir vorstelle, was eine Werkstatt dafür nehmen müsste. Auch wenn dort das Fachwissen und Werkzeug zu schnellerem Arbeiten führen würde. Wie beim Auto: Man gibt es zur Routine-Inspektion und darf dann über 1000 Euro löhnen.

Dafür kann ich jetzt jede 10 Euro Hose kürzen! beerchug

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 20:18
von GerdK
Hallo Manfred,
das war ein großes Ding, diese Reparatur einer eigentlich "toten" Maschine. Auch für uns gespannt Lauschenden. smile
Und ich glaube aus eigener Erfahrung zu wissen, dass das Erfolgserlebnis für alle Mühen entschädigt.
Der Mensch ist schon ein merkwürdiges Geschöpf... biggrin

Viele Grüße, Gerd

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2019, 22:24
von Nähmanfred
GerdK hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2019, 20:18 Hallo Manfred,
das war ein großes Ding, diese Reparatur einer eigentlich "toten" Maschine. Auch für uns gespannt Lauschenden. smile
Und ich glaube aus eigener Erfahrung zu wissen, dass das Erfolgserlebnis für alle Mühen entschädigt.
Der Mensch ist schon ein merkwürdiges Geschöpf... biggrin

Viele Grüße, Gerd
Danke Gerd. Das kann ich nur bestätigen. Der Spaß an einer gut funktionierenden Maschine ist der beste Lohn für all' die Mühen. Man wächst mit den Aufgaben. Und eben das schöne an so einer Mechanik ist, dass man das alles noch einfach nachvollziehen und reparieren kann. An einem heutigen Schaltkreis kann man nur in den Schaltplan gucken und das Teil ggfs. wegschmeißen. Auch mein Radio hat zum Glück auch noch viele diskrete Bauelemente. Da konnte ich die Spannungsversorgung (hauptsächlich die berühmten Kondensatoren) wieder instandsetzen.

Aber ohne die moderne Technik, und hier speziell das Internet, wäre man auch wieder aufgeschmissen.

Nächstes Semester ist nun die Nähtechnik dran.

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Freitag 6. Dezember 2019, 08:38
von Nähmanfred
Noch ein paar Aufräumarbeiten. Ich habe mir, für den Fall der Fälle, mein Vorgehen für die Ausrichtung und Montage der Fadenspanner aufgeschrieben. Als ich die Maschine übernommen habe, war ja bei einem Fadenspanner die Markierung unten. Am Ende habe ich die Position beider Fadenspanner getauscht, damit auch beide etwa gleich viel Spannung auf den Faden bringen. Ob das so richtig war, wird sich im Laufe der weiteren Nutzung ergeben. Mir scheint es erstmal logisch.

Hier meine Notizen:
Anleitung Fadenspanner Montage.docx
Bei Verbesserungen bitte melden.

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 04:15
von Nähmanfred
Die Maschine bereit zu neuen Einsätzen.
3.0 Ansicht Vorderseite nach Reparatur sm.JPG
3.1 Ansicht Rückseite nach Reparatur sm.JPG
Die kleinen Lackschäden überlege ich noch auszubessern. Aber ist dies nicht auch ein Teil der "Patina" und Zeugnis eines erfüllten Lebens?

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Sonntag 8. Dezember 2019, 06:18
von Benno1
meiner Meinung nach würde ich die Lackschäden lassen, solange an diesen Stellen kein Rost vorhanden ist. denn sie zeigen, daß mit der Maschine auch genäht wurde rolleyes

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 05:00
von Nähmanfred
Benno1 hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 06:18 meiner Meinung nach würde ich die Lackschäden lassen, solange an diesen Stellen kein Rost vorhanden ist. denn sie zeigen, daß mit der Maschine auch genäht wurde rolleyes
Danke, das macht mir die Entscheidung leichter! Die einzige Stelle mit Flugrost ist unter der Ansteckplatte für die Riemendurchführung, die jetzt montiert ist. Der Rost war auf der Unterseite. Komischerweise waren aber alle Teile immer im gleichen Raum. Vielleicht hat das Öl (Nebel?) verhindert, dass sich Rost bildet. Wie bei den Dampfloks. Nachdem man Rollen- statt Gleitlager verwendet hatte für die Gestänge, flog kein Öl mehr herum, um die blanken Teile zu schützen. Man musste also aktiv die Stangen schützen.

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 06:01
von Benno1
Nähmanfred hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 05:00
Benno1 hat geschrieben: Sonntag 8. Dezember 2019, 06:18 meiner Meinung nach würde ich die Lackschäden lassen, solange an diesen Stellen kein Rost vorhanden ist. denn sie zeigen, daß mit der Maschine auch genäht wurde rolleyes
Danke, das macht mir die Entscheidung leichter! Die einzige Stelle mit Flugrost ist unter der Ansteckplatte für die Riemendurchführung, die jetzt montiert ist. Der Rost war auf der Unterseite. Komischerweise waren aber alle Teile immer im gleichen Raum. Vielleicht hat das Öl (Nebel?) verhindert, dass sich Rost bildet. Wie bei den Dampfloks. Nachdem man Rollen- statt Gleitlager verwendet hatte für die Gestänge, flog kein Öl mehr herum, um die blanken Teile zu schützen. Man musste also aktiv die Stangen schützen.
Was du eventuell machen könntest, an der Unterseite (dort, wo der Flugrost ist) mit Rostumwandler bestreichen

Re: Adler 153AB, Zahnriemen

Verfasst: Montag 9. Dezember 2019, 07:16
von Nähmanfred
Benno1 hat geschrieben: Montag 9. Dezember 2019, 06:01 Was du eventuell machen könntest, an der Unterseite (dort, wo der Flugrost ist) mit Rostumwandler bestreichen
Wäre eine Idee. Dann würde alles gleich aussehen: blank oder Farbe. Irgendwo habe ich noch so ein Zeugs rumstehen.