@Karin
weiter vorne habe ich das mal beschrieben.
Klaus aus A hat geschrieben:
... die beiden Wellen müssen starr miteinander gekoppelt sein...
Die original Schnurketten sind aus einem einzigen Stück Kordel gefertigt.
...ich würde es mit einer Polyester (oder was immer das ist) Kordel versuchen. Ich habe so was an einem Raffrollo und hat geschätzt 1mm. Die Kordel ist extrem reißfest, billig und leicht beschaffbar und dehnt sich wenig.
Die Kordel hat den Vorteil, daß Du so lange Windung neben Windung legen kannst bis die Originalbreite erreicht ist. Ziel muß es sein, nichts oder so wenig wie möglich an der Maschine zerlegen zu müssen.
Ich würde mir eine Provisorische aber rigide Vorrichtung zimmern, die die beiden Räder darstellt. ....die Länge ist wohl sehr genau einzustellen.
...das mit den Splinten gefällt mir, da die von Hause aus aus einem zähen Material sind und weder zu schwach sind noch zum Brechen neigen. ...
Grüße
Klaus
Ohne es jemals gemacht zu haben würde ich nach aktuellem Stand zusammengefasst so vorgehen:
1. Dicke der Original- Schnurkette messen. Oder von einer vergleichbaren Maschine. Z.B. Pfaff130
2. Breite der Schnurkette und max. Breite der Klammern messen. An Kette oder Maschine.
3. geeignete Kordel beschaffen. Z.B. 1 -1,5mm, 10 lang. Liegt wahrscheinlich rum.
4.Querschnitt der Klammern Messen und entsprechende Splinte beschaffen
5. Länge der Schnurkette genau ausmessen. Ähnlich dickes Gurtband provisorisch an der Maschine stramm auflegen und mit Filzstift markieren. +/- 0,3 mm
6. Wahrscheinlich würde ich einmal nach Fischkopps Vorschlag einen Dummy zusammennähen und testen ob das Band die richtige Länge hat.
7. Bau einer einfachen aber verwindungssteifen Vorrichtung mit zwei Rädern, deren Abstand man genau einstellen kann. Eines der Räder ist das kleinere Rad von der Maschine, das ich zu diesem Zweck ausbauen würde. Die Räder sollen sich drehen lassen. Damit ich die Kette später durchdrehen kann, die Klammern an die richtige Stelle setzen und den einwandfreien Lauf checken und die Splint-Klammern eventuell feinjustieren kann. Am Ende muß das Teil einwandfrei durchlaufen.
8. Mit der Kordel straff Windung neben Windung legen bis die Breite erreicht ist. Z.B. 8 Windungen bei 1.5mm oder 12 bei 1mm falls die Kette 12 mm breit ist.
9. eine der vorbereiteten und vorgebogenen Klammern setzen und fest crimpen (pressen)
Die Schnur wird durch nichts außer den Klammern zusammengehalten!
10. die restlichen klammern nach und nach provisorisch aber noch verschiebbar an die Schnurkette anbringen. Solange korrigieren bis die kette einwandfrei läuft. Das eine ausgebaute Rad dient als Lehre. Wenn die Kette durch dieses Rad einwandfrei läuft, läuft es auch durch das obere einwandfrei.
11. die Schnurkette von der Vorrichtung entfernen und die Klammern unter der Hebelpresse entgültig stramm aufpressen. wahrscheinlich muß dafür ein einfacher Stempel angefertigt werden.
12. Die Schnurkette muß jetzt so stabil sein, daß Du ein Auto damit abschleppen kannst.
Die Schnurkette ist jetzt ein äußerst flexibles Gebilde, da die Windungen nur von den Klammern zusammengehalten werden.
Anfang und Ende der Schnur kann man noch mit dem Lötkolben veschmelzen, damit sie nicht Fusseln und durch die erste Klammer rutschen können.
Jetzt ist die Kette fertig und passt ohne daß sie schlackert.
Einen Umbau der Maschine mit einer zusäzlichen Spannrolle lehne ich ab, auch wenn es für eine Neukonstruktion eine perfekte Idee wäre. Aber das übersteigt wohl unsere Möglichkeiten.
Wie gesagt, Ziel muß es sein, daß die Kette einwandfrei läuft, keine Geräusche macht und so stabil ist, daß sie jede erdenkliche Situation, auch Störung am Transport übersteht, sonst bleibt die Maschine wertlos. Das ist ja eine schwere Haushaltsmaschine für leichten Gewerbeeinsatz.
Das ganze geht nicht in einer Samstagnachmittags- Aaktion auf dem Küchentisch.
Eine sehr gut ausgestattete Werkstatt und geschätzte 20h Zeit sind nötig.
Das ist ja ein Projekt für Fortgeschrittene, wenn nicht höher. Außer dem Schuhmacher, von dem Ralf gesprochen hat, habe ich noch von keinem gehört, der das mal versucht hat. Wir wären die Ersten!
Wahrscheinlich treten noch weitere kleine Probleme auf. Deshalb halte ich ein Versuchsmodell für unerlässlich. Aber nach Bayern fahre ich dafür nicht. 50 Euro wäre es mir aber wert. Wenn keiner eine Maschine hat, würde ich gerne das Angebot von Detlef aufgreifen.
Die Erfolgschance schätze ich auf 50%, sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen.
Beim Einbau der Kette und den dann folgenden Einstellarbeiten ist dann einer der Spezialisten gefragt. Ich stehe nur für den Hobby- Mechaniker mit Drehbank, Fräße und Presse.
Grüße
Klaus