Re: Pfaff 130
Verfasst: Sonntag 5. Januar 2025, 02:06
Wenn Du gerne schraubst, ist es eine gute Maßnahme die Maschine zu zerlegen, reinigen und wieder sauber zusammenzusetzen. Die Maschinen sind es Wert nach der Zeit eine Generalüberholung zu erhalten.
Wie schon erwähnt sind gute und passende Schraubendreher wichtig, für die Schrauben gibt es keinen Ersatz mehr. Normalerweise entgrate ich vor dem Zusammenbau noch die Schraubenschlitze, damit sie nicht beim Einbauen noch ausbrechen.
Zum reinigen ist Ballistol Harzlöser das Mittel der Wahl, allerdings ist bei vernickelten Teilen, Schäden im Lack oder generell schlecht hergestellten Oberflächen Vorsicht geboten, das Zeug macht da keine Kompromisse. Nach dem reinigen direkt mit passendem Öl passivieren und schützen. Ich selbst reinige die Teile nach dem Harzlöser noch mit Reinigungsbenzin um den letzten Schmodder noch abzuspülen und öle sie dann direkt ein.
Beim Zerlegen auf jeden Fall die Positionen und die Lage der Teile dokumentieren, ganz speziell die des Schiebe- und Hebeexzenters auf der Armwelle: wenn der beim Einbau seitlich verschoben ist entsteht schnell ein eieriger Schwergang, der später beim nähen nur für einen unrunden Lauf und Frust sorgt.
Meine Erfahrungen zur Schnurkette: wenn "normal" verschmutzt nur mit sauberem Lappen abreiben, bis die fertig eingebaut und eingestellt ist hat die genug Öl abbekommen das sie wieder geschmeidig läuft; wenn stärker verschmutzt mit Staub und sonstigem löslichem Schnutz, dann kurz ins Bad mit Glasreiniger und mit weichem Pinsel abbürsten, mit sauberem Lappen trocknen und einbauen; wenn stark verschmutzt mit Fett, eingetrocknetem Irgendwas oder sonstigen Krankheitserregern, dann ins Bad mit Reinigungsbenzin und ebenfalls mit Pinsel abbürsten, trocken und einbauen.(
!!! Wichtig !!! Da die Schnurkette offensichtlich aus einer organischen Faser gefertigt wurde schrumpft sie bei Flüssigkeitsaufnahme deutlich !!! Deshalb nach der Nassreinigung direkt abtrocknen und sofort einbauen (auf Armwelle und Greiferantriebswelle), sonst ist es fraglich ob Du sie nach dem vollständigen Trocken jemals wieder zerstörungsfrei auf Originalmaß dehnen kannst (ausgeleierte Ketten kann man aber so schön auf Paßform bringen
).
Ansonsten ist beim Zerlegen nur etwas Aufmerksamkeit und Gefühl gefragt, denn die damalige Technik ist teilweise selbsterklärend und komplett logisch aufgebaut. Die Konstrukteure damals waren schon clever und auch praxisorientiert
.
Noch meine bescheidene Meinung zum Nachlauf am Handrad: die 130 ist eine Zickzackmaschine. Da wird eine ganze Menge Mechanik, Zahnräder und Masse bewegt.
Wenn da die Maschine nur 1 statt 1,5 oder gar 2 Umdrehungen nach dem Anstoßen nachdreht ist mir persönlich das völlig egal. Sie muß sauber, gleichmäßg und ohne Schwergang drehen und nähen. Wenn die Maschine zu lange nachläuft, ist wahrscheinlich irgendwas eingelaufen oder abgearbeitet. Bei einer reinen Geradstichmaschine sieht das anders aus, da ist nicht viel was bremst. (Wenn Unbedarfte hier das erste Mal mit der Pfaff 11 oder 30/31 nähen [dürfen], sind sie doch etwas überrascht wie die laufen und schauen ihre Supercomputer klammheimlich kritisch an)
Wie schon erwähnt sind gute und passende Schraubendreher wichtig, für die Schrauben gibt es keinen Ersatz mehr. Normalerweise entgrate ich vor dem Zusammenbau noch die Schraubenschlitze, damit sie nicht beim Einbauen noch ausbrechen.
Zum reinigen ist Ballistol Harzlöser das Mittel der Wahl, allerdings ist bei vernickelten Teilen, Schäden im Lack oder generell schlecht hergestellten Oberflächen Vorsicht geboten, das Zeug macht da keine Kompromisse. Nach dem reinigen direkt mit passendem Öl passivieren und schützen. Ich selbst reinige die Teile nach dem Harzlöser noch mit Reinigungsbenzin um den letzten Schmodder noch abzuspülen und öle sie dann direkt ein.
Beim Zerlegen auf jeden Fall die Positionen und die Lage der Teile dokumentieren, ganz speziell die des Schiebe- und Hebeexzenters auf der Armwelle: wenn der beim Einbau seitlich verschoben ist entsteht schnell ein eieriger Schwergang, der später beim nähen nur für einen unrunden Lauf und Frust sorgt.
Meine Erfahrungen zur Schnurkette: wenn "normal" verschmutzt nur mit sauberem Lappen abreiben, bis die fertig eingebaut und eingestellt ist hat die genug Öl abbekommen das sie wieder geschmeidig läuft; wenn stärker verschmutzt mit Staub und sonstigem löslichem Schnutz, dann kurz ins Bad mit Glasreiniger und mit weichem Pinsel abbürsten, mit sauberem Lappen trocknen und einbauen; wenn stark verschmutzt mit Fett, eingetrocknetem Irgendwas oder sonstigen Krankheitserregern, dann ins Bad mit Reinigungsbenzin und ebenfalls mit Pinsel abbürsten, trocken und einbauen.(
!!! Wichtig !!! Da die Schnurkette offensichtlich aus einer organischen Faser gefertigt wurde schrumpft sie bei Flüssigkeitsaufnahme deutlich !!! Deshalb nach der Nassreinigung direkt abtrocknen und sofort einbauen (auf Armwelle und Greiferantriebswelle), sonst ist es fraglich ob Du sie nach dem vollständigen Trocken jemals wieder zerstörungsfrei auf Originalmaß dehnen kannst (ausgeleierte Ketten kann man aber so schön auf Paßform bringen

Ansonsten ist beim Zerlegen nur etwas Aufmerksamkeit und Gefühl gefragt, denn die damalige Technik ist teilweise selbsterklärend und komplett logisch aufgebaut. Die Konstrukteure damals waren schon clever und auch praxisorientiert

Noch meine bescheidene Meinung zum Nachlauf am Handrad: die 130 ist eine Zickzackmaschine. Da wird eine ganze Menge Mechanik, Zahnräder und Masse bewegt.
Wenn da die Maschine nur 1 statt 1,5 oder gar 2 Umdrehungen nach dem Anstoßen nachdreht ist mir persönlich das völlig egal. Sie muß sauber, gleichmäßg und ohne Schwergang drehen und nähen. Wenn die Maschine zu lange nachläuft, ist wahrscheinlich irgendwas eingelaufen oder abgearbeitet. Bei einer reinen Geradstichmaschine sieht das anders aus, da ist nicht viel was bremst. (Wenn Unbedarfte hier das erste Mal mit der Pfaff 11 oder 30/31 nähen [dürfen], sind sie doch etwas überrascht wie die laufen und schauen ihre Supercomputer klammheimlich kritisch an)