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Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 23:23
von mahlekolben
Huh - sehr sportlich!
Das Nachlaufen ist... ist...
Na, OK. Wenn Du so nähst, wie der hier fährt, kommst Du auch ohne Bremse aus:
https://www.youtube.com/watch?v=PrqYohBV58o
Gruß an The Stig!
(Der lümmelt da auch irgendwo rum...)
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 21:37
von Benedikt
Um das Thema anzuschließen: ich habe die Riemenscheibe ein Stück rausgezogen. Jetzt greift die Stellschraube gerade noch so auf die Motorwelle. Das ist sicher so nicht gedacht, aber es funktioniert und der Riemen läuft gerade.
Der neue Anlasser funktioniert wunderbar, sowohl im dosierten Nähen als auch in der Endgeschwindigkeit. Habe zwar ein bisschen lau gearbeitet und die zwei Adern nicht verlötet sondern nur geklemmt (da waren so zwei abgeflachte Stifte dabei zum Aufstecken auf zwei Zungen am Anlasser selbst, mit einem großen Flügelpaar für um die Isolierung der Ader und einem kleinen Flügelpaar für um den abisolierten Teil - das habe ich alles nur mit einer Zange geklemmt). Das hole ich vielleicht beizeiten nach inklusive Schrumpfschlauch statt den mitgelieferten Geweberöhrchen.
Hier das Video:
https://www.dailymotion.com/video/x72ddv1
Ich bitte die Atemgeräusche zu entschuldigen. Das Handymikro betont leider außerdem sehr das Laufgeräusch des Riemens und das Klacken vom Anlasser. In der Realität ist eigentlich alles sehr leise und am deutlichsten hört man das Näschen vom CB-Greifer.
Fazit: Pfaff 30 einsatzbereit und mit vernünftigem Anlasser geht ein Chinamotor voll in Ordnung. Nur 180 W müssen es nicht sein. Ich habe nochmal recherchiert, es gibt wohl 4 Größen: 100, 120, 180 und 250 Watt. Wusste ich nur zum Kaufzeitpunkt nicht.
Vielen Dank an alle für die Tipps und Unterstützung bei dem 'Projektchen' (zu reparieren gab es ja nicht wirklich was, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden

)
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 13:52
von Berit
Benedikt hat geschrieben:
Dann bin ich wie folgt verfahren:
1. Tisch mit Möbelpflege und Möbelpolitur bearbeitet.
2. Petroleumkur für die Maschine, anschließend ölen.
3. Petroleumbad für Spulereinheit (Gummi vorher abgezogen) und einige Kleinteile.
4. Reinigung Tretantrieb mit Petroleum oder die blanken Teile mit WD40 Universalreiniger.
5. Behandlung der Maschine außen mit Autopolitur.
6. Behandlung der verchromten/vernickelten(?) Teile mit Metallpolitur.
Hallo Benedikt,
deine Maschine ist einfach unglaublich schön!
Mir ist auch eine Pfaff 30 ins Haus geflogen, aber ein Petroleumbad wird bei der leider nicht ausreichen, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen
Pfaff 30.jpg
Es würde mich mal interessieren, was dem armen Ding wiederfahren ist, um den Lack so dermaßen zu ruinieren. Technisch scheint sie aber ganz ok zu sein. Jedenfalls hat sie schon eine ordentliche Naht hingelegt. Mein Plan ist es, die Maschine so weit zu demontieren, dass ich sie neu lackieren kann. Ich habe im Unterforum "Bedienungsanleitungen" gelesen, dass einige Mitglieder eine Anleitung für die Pfaff 30 haben. Falls jemand die in digitaler Form hätte, würde ich mich super freuen, wenn ich eine erhalten könnte. Oder vielleicht habt ihr einen Tipp, wo ich die sonst finden kann?
Vielen Dank und Grüße
Berit
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 15:34
von det
Hallo,
Berit hat geschrieben:Es würde mich mal interessieren, was dem armen Ding wiederfahren ist, um den Lack so dermaßen zu ruinieren. Technisch scheint sie aber ganz ok zu sein.
ich tippe mal auf Seriennummer im Bereich 3.800.000 bis 4.600.000 bei der 30, in der Nachkriegszeit gab es häufig Probleme mit der Lackierung.
Gruß
Detlef
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 16:27
von Berit
det hat geschrieben:Hallo,
Berit hat geschrieben:Es würde mich mal interessieren, was dem armen Ding wiederfahren ist, um den Lack so dermaßen zu ruinieren. Technisch scheint sie aber ganz ok zu sein.
ich tippe mal auf Seriennummer im Bereich 3.800.000 bis 4.600.000 bei der 30, in der Nachkriegszeit gab es häufig Probleme mit der Lackierung.
Gruß
Detlef
Hallo Detlef,
da liegst du genau richtig! Sie hat die Seriennummer 3965063 - Baujahr 1949.
Den Lack kann man stellenweise mit dem Fingernagel entfernen. Nur am Handrad ist der Lack gut und auch am Spuler. Dafür benötigt der ein neues Gummi. Ist ziemlich rissig. Einen Riemen hat sie auch nicht, aber das ist wohl kein großes Problem.
Viele Grüße
Berit
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 16:50
von dieter kohl
dieses "Lackbild" ist typisch für die Zeit nach Kriegsende bis zur Währungsreform
da waren einfach in der französischen Zone keine besseren lacke aufzutreiben
das betraf auch die ZZ-Maschine 130
Pfaff hatte damals solche Maschinen zurückgerufen und im Werk in Kaiserslautern kostenlos neu lackiert
diese Option gibt es natürlich wegen Ablauf der Garantiezeit nicht mehr
wenn solche Maschinen heute noch auftauchen, haben die Besitzer diese Option verschlafen
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 17:02
von uu4y
ehe ich die Maschine neu lackieren würde -und dann das Pfafflogo und alles andere weg wäre,
würde ich die Maschine mit Klarlack überlackieren

;
ob nun in Hochglänzend, Seidenmatt oder Matt, ich würde sie Seidenmatt überlackieren

;
wenns mit der Spritzpistole ginge, würde m. E. eine 2:1 Mischung aus Hochglänzend und Seidenmatt eine leicht glänzende, jedoch nicht hochglänzende
Oberfläche erzeugen, wie sie auch dem Alter entsprechend realistisch wäre...
vor allem liessen sich davor mit Schwarz die diversen Macken usw. ausbessern...

Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 17:06
von dieter kohl
das haben schon einige "Restaurateure" versucht
einer wollte da mit Auto Politur drangehen
ist immer knapp daneben gegangen
Sand- oder Glasperlen-strahlen, und den Lack völlig neu aufbauen
diese Decals kann man/frau im Internet bekommen
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 18:11
von Benedikt
Hallo Berit, schön dass der Thread nochmal auflebt :) Bei deiner gibt es wohl wirklich mehr zu tun...
Ich habe beschlossen wieder auf Fußantrieb zurückzurüsten und das richtig zu lernen. Der Motor geht an eine Adler 153, wo das einfach besser passt.
Zum Thema Bedienungsanleitung schau mal hier:
http://www.pfaff.com/Support-and-Updates/Support
Manchmal liegt es direkt vor einem (man muss nur weit scrollen, bis man zum Eintrag "Pfaff 30" kommt), ich habe meine auch da her.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben! Und uns natürlich Fotos vom Ergebnis.

Meine sah zwar ranzig aus und war günstig, bedurfte am Ende aber nur einer erweiterten Pflege. Einzig das originale Ölkännchen und der querstehende Garnrollenhalter fehlten, Halterung dafür war noch dabei. Sonst komplett.
Hätte bei Bj. ca. 38 eigentlich auch schon Probleme mit dem Lack erwartet, ist aber bis auf zwei kleine Lackschäden top. Nur die Verzierungen (nicht mal der rundum laufende Goldstrich) hat man eingespart oder war außer Mode zu der Zeit. Gefällt mir aber.
Re: Pfaff 30 - Wiederinbetriebnahme
Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2019, 20:06
von Berit
Benedikt hat geschrieben:Hallo Berit, schön dass der Thread nochmal auflebt :) Bei deiner gibt es wohl wirklich mehr zu tun...
Ja, das ist wohl wahr. Das hätte mit Klarlack auch keinen Sinn. Der alte Lack ist bröckelig und lässt sich zum Teil einfach abstreifen. Ich bin schon dabei alles zu demontieren. Im Moment hänge ich an der Nadelstange. Die ist total fest.
Ich habe beschlossen wieder auf Fußantrieb zurückzurüsten und das richtig zu lernen. Der Motor geht an eine Adler 153, wo das einfach besser passt.
Ich betreibe meine Pfaff 260 im Moment auch per Fußantrieb. Da kommt man schnell rein und es macht auch Spaß. Ich habe trotzdem einen originalen Pfaff Motor gekauft, aber noch nicht eingebaut. Später möchte ich bei der 260 beide Möglichkeiten haben.
Super! Ich habe es gefunden - Vielen Dank!
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben! Und uns natürlich Fotos vom Ergebnis.

Meine sah zwar ranzig aus und war günstig, bedurfte am Ende aber nur einer erweiterten Pflege. Einzig das originale Ölkännchen und der querstehende Garnrollenhalter fehlten, Halterung dafür war noch dabei. Sonst komplett.
Ich werde meine Arbeit an der Maschine dokumentieren. Die Arbeit macht mir Spaß und ich hoffe, dass die Maschine am Ende auch so schön glänzen wird, wie deine. Bei meiner ist auch allerhand dabei gewesen. Z.B. die schöne Blechdose und der Schlüssel für die Schubladen, der querstehende Garnrollenhalter und das Ölkännchen aber auch nicht.
Viele Grüße
Berit