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Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 19:05
von lillllly
Rolf_McGyver hat geschrieben:zum Bild des Anlassers:
die Blechhülle am Anschussstecker musst Du noch blank bekommen (besonders innen!), der weiße Belag muss weg. An der Innenseite kontaktiert der Schutzkontakt des Anschlusskabels. Dieser Kontakt muss ordentlich sein.
Grüße
Rolf
Wird gemacht! Danke für den Hinweis.
Verrätst du mir noch, womit ich das am besten hinbekomme und woher dieser weiße Belag überhaupt kommt?
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 20:08
von Rolf_McGyver
das Metallteil ist wahrscheinlich vernickelt, der Anlasser stand wohl lange in feuchter Umgebung.
Versuche es mal mit feiner Stahlwolle für das Grobe, die Feinarbeit mit Chrompolitur oder Edelstahlmilch. Eventuell kannst Du den Stecker zerlegen, dann hast Du es einfacher. Den Kontaktstiften schadet es dann auch nicht, wenn sie blank werden.
Wenn der Kondensator keine Probleme macht (Motor läuft oder brummt ohne Pedaldruck) würde ich ihn nicht vorsorglich austauschen. Sind an dem Kondensator (Epoxid) kleine Risse zu erkennen?
Der Widerstand (1,8M Ableitwiderstand) ist nach der Sicherheitsnorm für 0.05µF zwar nicht erforderlich, wenn es der originale Kondensator ist, war er jedoch vom Hersteller vorgesehen. Ein Ersatzteil sollte dem Original entsprechen.
Dies ist kein Widerspruch in meinen Aussagen, einmal ist es eine Reparatur (mit Ersatzteil gleicher Eigenschaften) das andere mal eine Umrüstung (Aufbau nach aktueller Norm). Nach der Norm ist der Widerstand nicht unzulässig, kann also auch eingebaut sein.
Grüße
Rolf
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 21:20
von lillllly
Rolf_McGyver hat geschrieben:das Metallteil ist wahrscheinlich vernickelt, der Anlasser stand wohl lange in feuchter Umgebung.
Versuche es mal mit feiner Stahlwolle für das Grobe, die Feinarbeit mit Chrompolitur oder Edelstahlmilch. Eventuell kannst Du den Stecker zerlegen, dann hast Du es einfacher. Den Kontaktstiften schadet es dann auch nicht, wenn sie blank werden.
Wenn der Kondensator keine Probleme macht (Motor läuft oder brummt ohne Pedaldruck) würde ich ihn nicht vorsorglich austauschen. Sind an dem Kondensator (Epoxid) kleine Risse zu erkennen?
Der Widerstand (1,8M Ableitwiderstand) ist nach der Sicherheitsnorm für 0.05µF zwar nicht erforderlich, wenn es der originale Kondensator ist, war er jedoch vom Hersteller vorgesehen. Ein Ersatzteil sollte dem Original entsprechen.
Dies ist kein Widerspruch in meinen Aussagen, einmal ist es eine Reparatur (mit Ersatzteil gleicher Eigenschaften) das andere mal eine Umrüstung (Aufbau nach aktueller Norm). Nach der Norm ist der Widerstand nicht unzulässig, kann also auch eingebaut sein.
Grüße
Rolf
Dann also doch den Widerstand besorgen. Gut, dass der Conrad nicht weit ist...
Stecker ist zerlegt und mal einigermaßen gereinigt. Chrompolitur muss ich morgen besorgen. Reicht das so schon als Grobreinigung?
Im Anlasser selbst sind auch noch Stellen, die so angelaufen sind. Auch Saubermachen?
Der Anlasser kennt halt nur ‚Aus‘, dann passiert Ewigkeiten gar nichts trotz drücken und dann rast er auf ‚Vollgas‘ los. Also irgendwas stimmt definitiv nicht. Kohleplättchen hat der Anlasser ja offenbar keine, nur der Kondensator sieht von außen auch noch gut aus. Keine Risse oder ähnliches...
Nur wo soll ich sonst auf Fehlersuche gehen?
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 23:13
von Rolf_McGyver
die Steckerhülse sieht schon mal viel besser aus, auch wenn sie nicht glänzt. Dann ist sie wohl verzinkt und nicht vernickelt.
Der Rest im Anlasser sieht nicht übermäßig verschmutzt aus, das kannst Du mal so lassen.
Das von Dir beschriebene Fehlerbild sieht nicht nach defektem Kondensator aus. Ich befürchte, dass der Leistungswiderstand nicht mehr o.k. ist. (R.I.P.)
Zur Fehlersuche ist ein Multimeter (Widerstandsmessgerät) notwendig.
Um den Widerstand zu prüfen, musst Du zwischen den einzelnen Blechlagen des Schalters im unbetätigten Zustand einen Widerstand messen können (außer bei den obersten beiden Blechen). Ist da einer unterbrochen, wird beim Drücken des Anlassers zuerst der Motor stehen bleiben und erst wenn einige Kontakte durchgedrückt sind, loslaufen. So wie Du es beschreibst, ist der unterste Widerstand unterbrochen. Dann hast Du nur Stillstand oder Vollgas.
Dass die Schaltkontakte schlecht sind, ist zwar theoretisch möglich, aber dann müsste ein Mehrfachfehler vorliegen, also mehrere Kontakte gleichzeitig defekt. Außerdem müssten die Kontakte auch verbrannt aussehen. Vielleicht machst Du mal ein Bild von den Kontakten der Schaltergruppe, falls man da überhaupt hinsieht. Die Kontakte liegen unter dem schwarzen Betätigungsteil. Die Kontakte kannst Du auch mit dem Multimeter messen. Wenn der Anlasser gedrückt ist, muss zwischen den Blechlagen jeweils eine niederohmige Verbindung zu messen sein. Dass Du aber Vollgas mit dem Pedal überhaupt erreichst, spricht gegen defekte Kontakte...
Grüße
Rolf
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 23:36
von lillllly
Rolf_McGyver hat geschrieben:die Steckerhülse sieht schon mal viel besser aus, auch wenn sie nicht glänzt. Dann ist sie wohl verzinkt und nicht vernickelt.
Der Rest im Anlasser sieht nicht übermäßig verschmutzt aus, das kannst Du mal so lassen.
Das von Dir beschriebene Fehlerbild sieht nicht nach defektem Kondensator aus. Ich befürchte, dass der Leistungswiderstand nicht mehr o.k. ist. (R.I.P.)
Zur Fehlersuche ist ein Multimeter (Widerstandsmessgerät) notwendig.
Um den Widerstand zu prüfen, musst Du zwischen den einzelnen Blechlagen des Schalters im unbetätigten Zustand einen Widerstand messen können (außer bei den obersten beiden Blechen). Ist da einer unterbrochen, wird beim Drücken des Anlassers zuerst der Motor stehen bleiben und erst wenn einige Kontakte durchgedrückt sind, loslaufen. So wie Du es beschreibst, ist der unterste Widerstand unterbrochen. Dann hast Du nur Stillstand oder Vollgas.
Dass die Schaltkontakte schlecht sind, ist zwar theoretisch möglich, aber dann müsste ein Mehrfachfehler vorliegen, also mehrere Kontakte gleichzeitig defekt. Außerdem müssten die Kontakte auch verbrannt aussehen. Vielleicht machst Du mal ein Bild von den Kontakten der Schaltergruppe, falls man da überhaupt hinsieht. Die Kontakte liegen unter dem schwarzen Betätigungsteil. Die Kontakte kannst Du auch mit dem Multimeter messen. Wenn der Anlasser gedrückt ist, muss zwischen den Blechlagen jeweils eine niederohmige Verbindung zu messen sein. Dass Du aber Vollgas mit dem Pedal überhaupt erreichst, spricht gegen defekte Kontakte...
Grüße
Rolf
Eieiei, das klingt kompliziert.
Aber ich weiß, dass wir ein Multimeter haben. Wir versuchen dann morgen mal nach deinen Anweisungen zu messen. Schon mal danke jedenfalls!
Ich habe gerade noch versucht die Kontakte zu fotografieren. Der unterste und der zweite von oben haben diese weißliche Stelle in der Mitte. Die übrigen sind alle einheitlich dunkelgrau/schwarz.
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Dienstag 12. Februar 2019, 23:53
von det
Hallo,
ich hatte mal bei zwei dieser Anlasser die Widerstandswerte gemessen.
Gepostet hatte ich sie
hier im blauen Forum.
Der User Technikus kam auf 590 - 490 - 420 - 330 - 235 - 135 - 0 Ohm, während ich gemittelt auf 605 - 500 - 430 - 345 - 245 - 145 - 5 Ohm gekommen bin, damit hast du schon mal ganz gute Anhaltswerte.
Gruß
Detlef
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 09:34
von lillllly
det hat geschrieben:Hallo,
ich hatte mal bei zwei dieser Anlasser die Widerstandswerte gemessen.
Gepostet hatte ich sie
hier im blauen Forum.
Der User Technikus kam auf 590 - 490 - 420 - 330 - 235 - 135 - 0 Ohm, während ich gemittelt auf 605 - 500 - 430 - 345 - 245 - 145 - 5 Ohm gekommen bin, damit hast du schon mal ganz gute Anhaltswerte.
Gruß
Detlef
Hallo Detlef,
Danke für die Werte zur Orientierung. Ich habe mal in dem von dir verlinkten Thread gestöbert und bin auf den Tipp gestoßen die Lötstellen ganz oben und ganz unten am Widerstand zu messen. Ungedrückt wäre es Overload, gedrückt fällt der Wert auf Null. Das spricht doch eigentlich dafür, dass der Widerstand funktioniert, oder?
Wie ich zwischen den Platten messen soll, ist mir leider noch nicht ganz klar. Einen Stift auf Platte 3 und einen auf Platte 4 oder beide Stifte vom Multimeter auf Platte 3?
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 11:23
von GerdK
lillllly hat geschrieben:..Wie ich zwischen den Platten messen soll, ist mir leider noch nicht ganz klar. Einen Stift auf Platte 3 und einen auf Platte 4 oder beide Stifte vom Multimeter auf Platte 3?
Hallo Lilly,
so sieht die Verschaltung als Schaltplan aus:
Anlasser-Widerstände-2.JPG
Das heisst, Du müßtest zwischen den Blechstreifen (bei nichtgedrücktem Pedal) jeweils einen bestimmten Widerstand messen. Nach den Zahlen von Detlefs Messungen sollten es jeweils ca. 100 Ohm sein, außer zwischen dem 1. und 2. Blech, da misst Du wahrscheinlich nur die 1,8 MOhm des Parallelwiderstandes des Entstörkondensators.
Viele Grüße, Gerd
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 11:59
von lillllly
Ahhh, schön langsam fange ich an zu verstehen.
Wenn nichts gedrückt ist, ist der Widerstand maximal -> Motor steht still.
Und dann schalte ich quasi durch Drücken einen Widerstand nach dem anderen aus bis am Ende keiner mehr übrig ist und ich Vollgas habe. Richtig?
Zwischen Streifen 1 und 2 liegt der Kondensator an, entsprechend purzeln da die 1,8 MOhm raus, wenn ich einen Stift des Multimeters an den 1. Streifen und den anderen an den 2. Streifen halte.
Zwischen Streifen 2 und 3 liegt der erste Widerstand. Berühren sich jetzt Streifen 1, 2 und 3, schalte ich so den ersten Widerstand aus. Der Strom fließt nicht mehr durch den Widerstand, sondern entlang der zusammengedrückten Streifen.
Wenn das jetzt richtig zusammengefasst ist, habe ich’s verstanden.
Re: Gritzner, die Zweite - GU-L
Verfasst: Mittwoch 13. Februar 2019, 12:25
von dieter kohl