Das ist ja voll spannend! Vor ca. 8 Wochen hab' ich das erste mal eine NäMa angesehen - also
richtig angesehen! Hab' mir vorher nie Gedanken über die Einzelteile und deren Zusammenspiel gemacht. Oder mal eine NäMa-Nadel aus der Nähe angesehen
Hey Regina, Deine gehandicapte Niekamp hilft mir echt, die Mechanik meiner beiden "kleinen Hoheiten" besser zu verstehen
Ich denke mal laut (bitte nicht auslachen - ist meine Art des "Austüftelns/Verstehens" - und des Erkenntnisse konservierens). Und bitte korrigiert mich unbedingt, wenn ich mir da irgend etwas falsch zusammengereimt habe:
- 1) Unten befindet sich die "Hauptwelle", auf der das Handrad (samt Antriebsriemenrille und Exzenter) sitzt.
- 2) Die Kugel sitzt oben am Ende des Nadelhebels, der
- A) vorne ganz nach unten schwingt = tiefste Nadelposition (dann ist er samt Kugel hinten in der höchsten Position)
- B) vorne ganz nach oben schwingt = höchste Nadelposition (dann ist er samt Kugel hinten in der tiefsten Position)
D.h. der Abstand zwischen Hauptwelle und Kugel varriiert um den Nadel-/Kugelhub. Der Hub zwischen Position A und B wird durch den Exzenter ausgeführt (==> dessen Größe/Verschiebung zur Hauptwelle bzw. seiner Position auf dem Handrad).
- 3) Zwischen Hauptwelle und Kugel wird ein Verbinder benötigt, der auf Exzenter und Kugel aufliegt. Dieser Verbinder hat eine feste Größe/ist ein starres Element.
- 4) Die Kugel führt keine geradlinige Auf-/Abbewegung aus, sondern beschreibt eine leichte Kurve (da sie am Ende eines Hebels sitzt). Daraus resultiert eine leichte "Kippbewegung" des Verbinders auf der Kugel (überträgt sich auf die Welle).
Die Kippbewegung erfolgt im Millimeter-Bereich und ist von der Größe/Krümmung der Kurve abhängig, die die Kugel am Ende des Hebels beschreibt. Oben ist genug Platz; die Kippbewegung kann über die Kugel ausgeführt werden. Unten erfolgt die Kippbewegung auf der Welle, speziell auf dem Exzenter, d.h. dieser ist etwas breiter als der "Ring" des Verbinders, um den Platz für die Bewegung zu schaffen.
Auf den beiden Bildern kann man vielleicht die "Kippbewegung" auf der Kugel erkennen (Die Kugel ist hinten per kleiner Gewindestange in den Nadelhebel geschraubt und ist von vorne abgeflacht und geschlitzt -> sehr spezielle "Schraube").
Kippbewegung = Abstand rote Pfeilspitze zum vorderen Rand
max.JPG
min.JPG
FAZIT: Der einfachste Verbinder bestünde aus zwei Ringen mit einer Stange dazwischen. Nachteil: Die Maße müssen genau stimmen, damit die komplette Nähbewegung von der höchsten zur niedrigsten Nadelposition ausgeführt wird und die Ringe müssten sehr passgenau sein.
Etwas freier wäre man, wenn die Ringe durch eine herausschraubbare Stange verbindet (per Gewinde in die Ringe einzuschrauben; evtl. eine Mutter dazwischen, um selbstständiges Verdrehen zu vermeiden).
Meine Einfaden-Kettenstich-NäMa hat so einen ähnlichen einfachen Verbinder, allerdings mit einer Öffnung zur Weitenregulierung per Schraube (und Ölloch, aber das ist wohl am leichtesten umzusetzen) -> ich pack mal ein Bild vom oberen Teil hier rein - unten sieht es praktisch genauso aus, ist nur etwas größer.
Verbinder auf Kugel.JPG
Die in den Bildern weiter oben gezeigten Verbinder sind komplexer aufgebaut, d.h. die Ringe bestehen aus zwei zusammen geschraubten Halbringen. Und hier fehlen mir leider Kenntnisse in Mechanik: Könnte ein Verbinder in seiner einfachsten Form auf einer Industrie-NäMa vernünftig arbeiten oder braucht es hier den komplexeren Aufbau?
==> Wir können gerne erst einmal Maße vergleichen (von meiner Union Spezial - kommt von der Größe eher hin): Abstand zwischen Mittelpunkt der Welle und Mittelpunkt der Kugel in unterer Position = 10,8cm und in oberer Position = 12,1cm (Grobmaße).
==> Für einen Prototyp könnte man ja vielleicht was mit 'nem 3D-Drucker machen? Wenn die Maschine wirklich gut leichtgängig ist, sollte der Kunststoff die Bewegung einige Runden aushalten. Vom Handrad bräuchte man erst mal nur die Exzenterscheibe, die Welle dahinter kann man ja per Hand drehen. Den Exzenter müsste man vorsichtig mit einer kleinen Madenschraube an der Welle fixieren.
Dafür muss der Rest der Mechanik aber wirklich sehr gut laufen (leicht drehbare Hauptwelle und leicht kippbarer Nadelhebel; leicht laufender Transporteur).
==> Oder einen Prototyp aus Holz schnitzen, falls Du für diesen Werkstoff affin bist - Singer hat das an einem seiner NäMa-Tische ja auch gemacht: Pleuel-Stange aus Holz. Ich hätt's nicht geglaubt, wenn ich's nicht gesehen hätte
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