Nähmaschinentechnik-Forum

Puh - das ist heftig!

Also: Heftig, um "mal eben" drüberzuschauen, ob das so passig ist.

Ich hoffe ja insgeheim, dass mir da jemand zuvor kommt, schaue aber gerne heute Abend mal intensiver drauf und verfolge dann Strippe für Strippe.

Der Stromlaufplan stammt aber nicht von mir - Dank gebührt Manfred (unisystem), der mir damit unwahrscheinlich geholfen hat.

Stimmt, ich war deshalb auch schon
Das Problem war, dass zwei von drei Adern vom Schalter der Kondensatordose und die von den Lötzungen vom Kondensator ab waren. Und der Blick auf den geschlossenen Motor war Nirwana ... .

Danke für Eure Mühe!

Viele Grüße
Christiane

OK. Ich hab' mir den ganzen Krams angeschaut. Hin und wieder nicht ganz einfach.

Aber: Die Leitungen zur Stopmatik passen, die Leitungen am Kondensator passen, sogar den Hinweis, für die Stopmatic zwei Adern an dem anderen Pol anzulöten, hast Du beachtet.

Soweit alles supi, Du kannst die Leitungen vorn am Kondensator also anlöten.

Was mir nicht so gefällt:

- gelb/grüne Leitung verwendet... gelb/grün (früher rot) ist immer Schutzleiter, nichts anderes
- Lüsterklemmen (hast Du wenigstens Aderendhülsen gequetscht?) - hier aufpassen
- Farbwechsel (naja, manchmal geht das halt nicht anders, und ich hab' ja auch... hast schon Recht...)
- Leitungen außerhalb der zweiten Isolierung (dem Schlauch) - das ist ein wichtiger Punkt!

Solange das alles provisorisch ist... Warum nicht?

Mach' mal fertig so und dann lass' brummen!

(Dann später aber auch ehrlich wieder ran gehen, und alles wirklich hübsch machen, OK?)

Danke!! Auch für Deine Hinweise! Ich schaue, dass ich vernünftige Kabel bekomme. Klar ist das nur ein Provisorium, ich habe genommen was hier so herum lag, besser olle Lüsterklemmen und Nähklammern zum Zeigen als nix zeigen, und dann ein Grillfest veranstalten. Nix gegen Grillfeste, aber

Die Verbindungen zu den Motorspulen stimmen? Da war ich mir nämlich ganz unsicher, insbesondere die Kabel "Schalter Kondensatordose-Motor".

Oh, das wird super, die alte Dame wird wieder tun

Kann ein bißchen dauern, aber ich melde mich wieder!

Viele Grüße
Christiane

Von den Anschlüssen am Motor habe ich keine Ahnung, weil ich da auch nichts habe, wo ich mal nachgucken könnte.

Aber atme mal kurz durch und schau' Dir das Geheimnis der Stopmatic an - zunächst ohne Strom. Und denke dabei mal an Loriots Oppa Heidenstedt:

Was passiert?

Du betätigst den Hebel für die Nadelstange über einen Widerstand hinaus bis oben zum Ende. Vom Widerstand zum Ende des Hebels wird ein Anschlag in Richtung des großen Rades oben geführt.

Dann drehst Du das Handrad zu Dir. Ich nehme mal an, dass Du da sowieso am offenen Herzen operierst...

Schaust Du Dir vorn das große Rad oben an, siehst Du, dass da ein Blechstreifen eingebaut worden ist, der, damit Du ihn siehst, im besten Falle nun ein mal an Dir vorbei wandert. Und wie Du nun weiter am Handrad drehst, schlägt eben dieser Blechstreifen hinten am Anschlag an. Lässt Du hinten den Hebel los, kannst Du weiter drehen.

Das ist also eine mechanische Bremse, mehr nicht.

Probier's aus. Gemerkt? OK. Dann geht's wieder zur Platine.

Was ich nicht wusste, weil es nicht sonderlich gut beschrieben ist, ist, dass die drei Stellungen des Schalters (zu dem auch die drei Kabel gehören) definieren, wie schnell und mit welchem Bumms der Motor gedreht wird (und mit welcher Wucht nun das Rad gegen den Anschlag ballert). Es gibt drei Stellungen: "hmmmm-naja", "hossa" und "rumms-waswardasdenn?"

Wenn Du nun die Kabel an der Platine vertauscht haben solltest... was könnte passieren?

Im schlimmsten Fall hast Du aus "hossa" halt "rumms-waswardasdenn?" gemacht und aus "rumms-waswardasdenn?" etwas wie "hmmmm-naja".

Ich steh' bei meinen Maschinen auf die Stellung "hossa". Das passt ganz gut.

"hmmmm-naja" war mir zu lahmarschig, "rumms-waswardasdenn?" ist mir hingegen viel zu hektisch.

Ich mag ja Leute, die sich anstrengen und Gas geben - Streber und Schlönzer waren mir aber schon immer zuwider... die Gaußsche Verteilung trifft mich auch hier...



OK, dann geht's zur Stochastik:

Welche Möglichkeiten hast Du, diese Pinne falsch anzuschließen?

Pin a) "hmmmm-naja"
Pin b) "hossa"
Pin c) "rumms-waswardasdenn?"

Da alle Fälle ausbleiben, in denen ein, mehrere oder halt alle Pinne nicht angeschlossen sind, bleiben übrig:

1.) a, b, c
2.) a, c, b
3.) b, a, c
4.) b, c, a
5.) c, a, b
6.) c, b, a

1x richtig gegen 5x falsch - Deine Chancen stehen gut!

Und? Läuft der Motor schon?

kleine Orientierungshilfe zur Stopmatic :

Das Bild mit dem offenen Herz ist hier sehr angebracht. Die Drähte oder deren Isolation sind an der Gehäusedurchführung gebrochen, vermutlich war mal jemand zu ungeduldig beim Aus- und Einbau.
Jedenfalls kannst Du den Motor nicht mehr verwenden, ohne die Brüche zu reparieren. Die Drahtstummel dürften aber dafür noch ausreichen.
Was du dafür brauchst ist Lötpaste, Lötzinn, Lötkolben 30 - 40 Watt, ein Cuttermesser und Schrumpfschlauch in einer Größe, die sich gerade noch über die alte Isolation schieben lässt.
Die Litzen aus Deinem Drucker eignen sich gut zum Verlängern der Drähte.

Zuerst sind jeweils 2 - 3 mm Isolation zu entfernen. Bei den Drahtstummeln ist dabei Vorsicht geboten, dass diese nicht mehr gebogen werden, und dass das Kupfer nicht angeschnitten oder gar aus der Spule gezogen wird. Mit der Cutterklinge ist gffs noch Isolationslack abzuschaben, so dass rundum blankes Kupfer leuchtet. Dann wird etwas Lötpaste aufgebracht.

Als nächstes wird der Lötkolben vorbereitet: Die heiße Spitze kurz in die Paste dippen dann waagerecht halten und auf einer flachen Stelle der Spitze etwas Lötzinn schmelzen lassen. Das Zinn muss die Stelle schön benetzen und darf nicht wie eine Kugel runterrollen. Falls das passiert, kratzt man vorsichtig mit einer Feile den Zunder weg, dann kann das Zinn an der Spitze haften.
Die Zinnpfütze balanciert man nun zur blanken Drahtspitze und taucht diese für 1 - 2 Sekunden ein. Falls der Draht das Zinn nicht sofort annimmt, versuchst Du es nach einer kurzen Pause mit frischem Zinn erneut. Wenn man den Lötkolben zu lange an den Draht hält, kann es passieren, dass die Lackisolation in der Spule schmilzt.
Mit den Litzen verfährt man genauso. Auch dabei sollte man zügig vorgehen, weil bei längerer Hitzeeinwirkung die Isolierung zurückschmilzt und/oder die Litze wie ein Docht zuviel Zinn aufsaugt und steif wird. In diesem Fall Litze kürzen.
Abschließend hält man die so verzinnten Spitzen aneinander und führt von unten eine frische Zinnpfütze an den Stoß bis alles flüssig glänzt. Dann den Kolben sofort entfernen und die Lötstelle in starrer Haltung ein paar Sekunden auskühlen lassen. Nach Prüfen der Festigkeit Schrumpfschlauch überziehen und vorsichtig mit der heißen Lötkolbenspitze erwärmen aber nicht verkohlen.
Bevor Du die OP am offen Herzen vornimmst, empfehle ich ein paar Trockenübungen.
Viel Glück dabei und Grüße
Manfred

Schrumpfschlauch erwärme ich immer mit einem Fön

dieter kohl hat geschrieben:

Schrumpfschlauch erwärme ich immer mit einem Fön

Jo, meistens funktioniert das. Wenn es nicht geht (und keine "Heatgun" (Heißluftfön)) verfügbar ist, kann man den Schrumpfschlauch auch großzügig mit Alufolie umwickeln und mit Gefühl ein Feuerzeug drunterhalten.

Viele Grüße, Gerd

Ihr seid Bombe, danke!! Vielleicht ist dieses Land, in dem kein farbiges Kabel unter 10m die Rolle zu bekommen ist, doch nicht dem Untergang geweiht .

Nachdem ich drei Läden abgeklappert hatte (300.000 Einwohnerort), habe ich als beste Option 10m schwarzes Kabel gekauft ("Da schaut außer Ihnen niemals jemand wieder rein." - "Wir verkaufen kein Material aus der Werkstatt." - "Unsere kleinste Rolle hat 100m."). Dazu Schrumpfschlauch, dünn und dick (ich habe leider keine eigene Heißluftpistole, aber einen Fön und einen kleinen Bunsenbrenner, wird schon klappen) und Kabelendhülsen ( ). Lötzinn ist da, Lötpaste kriege ich in dem Laden, bei dem es auch das kurze schwarze Kabel gab. Der wird grinsen, wenn ich schon wieder anrücke .
Danke für die ausführliche Anleitung zum richtigen Löten!! Zum Glück sieht keiner von Euch jemals, was ich bisher mit Lötzinn angestellt habe

Wenn Ihr mit der Kabelverteilung auch einverstanden seid, mache ich das dann mal.

Eine Frage für danach fällt mir gerade noch ein: am Lager, das vorne im Motor liegt, war auch eine dünne Plastikscheibe (kreisförmig, wie eine Beilagscheibe) eingebaut. Meine ist braun und wellig am Innenrand, aber nicht brüchig. Kann ich die wieder nehmen? Foto folgt, jetzt erst mal die OP.

Habt eine gute Nacht und nochmals VIELEN DANK

Christiane