Moin,
auch wenn das Thema schon 1,5 Jahre alt ist: Vielleicht hat jemand außer mir das gleiche Problem und findet diesen Thread (und eine mögliche Lösung

).
Ich hatte bei meiner neuen (alten) 138-6 exakt das gleiche Problem:
- Entweder wilde Schlaufen auf der Unterseite oder
- Absurde Fadenspannungseinstellung, bei der die Grenze zwischen Schlaufenbildung und Fadenriss nicht mehr kontrollierbar war
Nach 8h Fehlersuche (kompletter Sonntagnachmittag) mit
- Kontrolle Fadenspalt
- Kontrolle Greifer inkl. Zerlegung
- Kontrolle Schlingenhub
- Kontrolle Nadelstange
- Kontrolle Spulenkapsel
- Tausch von x Nadeln
- x-faches Einstellen der Ober- und Unterfadenspannungen
war ich kurz vor der Aufgabe. Keine Besserung. Dieser Thread half leider auch nicht.
Und da ich nicht aus Frust neue Maschinen kaufe

, habe ich mich hingesetzt und mir nochmals ganz langsam die gesamte Nähsequenz angesehen.
Bei Austritt der Nadel hing diese kurz und kam dann ruckartig nach. Also:
- Greifer etc. war ok. Nicht nochmal kontrolliert.
- Nochmal Abstand Nadel/Füßchen/Stichloch mit Fühlerlehre und Augenmaß(tm) kontrolliert. Alles ok.
- Stichloch wg. marginaler Kratzer auspoliert. Da konnte jetzt auch kein Faden mehr hängen bleiben.
Zusammengebaut und: Läuft immer noch nicht. Nochmal Ablauf in Zeitlupe angesehen.
Und jetzt fällt mir auf, dass der Transport bereits bei eingetauchter Nadel ordentlich schiebt und die Nadel nach hinten biegt. Dadurch bleibt der Faden hängen. Kenne ich irgendwie anders (allerdings hat meine andere Pfaff 545 Dreifachtransport und ist deswegen als Referenz denkbar ungeeignet).
Bingo:
Das Timing des Transports war vollkommen daneben!
Ich habe dann nach Anleitung eines YouTube Videos ("Timing Feed Dogs on Pfaff 138") meinen Transport richtig eingestellt. Und seitdem schnurrt sie wie... eine Nähmaschine!
Der Transport lag fast 30 Grad daneben. Interessanterweise hat mein Handrad eine Kerbe, bei der auf 12 Uhr Handradstellung genau die im Video genannten 4mm Nadelhub erreicht werden. Und der Exzenter für den Untertransport hat ebenfalls ein Loch, was bei richtiger Einstellung mit der Kerbe im Handrad fluchtet. Ist das Zufall oder weise Konstruktion aus K'lautern? Das Verdrehen des Exzenters war ohne Hitze und nur mit Zange nicht möglich, ich habe das dann etwas brutal mit sanften Schlägen mit dem Splinttreiber gelöst. Gibt es dafür normalerweise ein Spezialwerkzeug?
Fazit: Wenn der Transport nicht stimmt, kann man alle anderen Einstellungen vergessen. Fadenspannung, Nadeln, Faden, etc. sind schwarze Magie, haben rein zufällige Auswirkungen und erschweren nur die Fehlersuche. Und den verdrehten Transport hat keiner hier auf dem Schirm gehabt, weil wahrscheinlich eher selten.
Vielleicht hilft das ja jemand.
Viele Grüße,
Lars