5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

Alte und selten gewordene Maschinen, oft als Dekoobjekte zu finden.
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Klaus aus A
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5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

#1 Beitrag von Klaus aus A »

Hallo Langschiffler

In meiner ältesten Lanschiffmaschine war dieses sehr einfache Schiffchen.
Weiß zufällig jemand warum es mehrere Bohrungen gibt und wie der Faden richtig eingefädelt werden soll?
Einfach durch eines der Löcher ziehen bringt zu wenig Unterfadenspannung.

Die Spule, die sich darin fand ist meiner Meinung nach ein Eigenbau. Nicht vom mir aber sicher nicht industriell sonst wäre das linke Indexloch nicht zu nahe am rand gewesen und wäre nicht halb offen. Außerdem stimmt außer der Gesamtlänge kein Maß. Es geht aber trotzdem gut.

Grüße
Klaus
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Pfaff 260, 130-6, 30, 31, 11, K, A(B), ADLER 67-73, Dürkopp 207-5, Singer 15-1 (IF), 15-30, 15-D88, 18-2, 66, 206, Mundlos 77, Phönix "F", Anker MMZ

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Kauz
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Re: 5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

#2 Beitrag von Kauz »

Steht im "Nähmaschinenfachmann", ist die älteste Form der Unterfadenspannung, durch je mehr Löcher der Faden durchgefädelt wird, desto straffer die Fadenspannung.

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Lanora
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Re: 5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

#3 Beitrag von Lanora »

Vielleicht hilft das hier ?


http://www.naehmaschine-antik.de/technik-ls.html
a.) Schiffchen mit Einfädelung (Lochschiffchen)
Beim Einsetzen der gefüllten Spule in das Schiffchen richte man dessen Spitze gegen sich und bringe das eine Ende der Spule derart in das vorerwähnte Zentrum, das der Faden von unten nach oben und in der Richtung nach links abläuft; dann drücke man das andere Ende langsam in die am Schiffchenhinterteil angebrachte Vertiefung, bis die Spule mit einem leichten Klange einspringt. Hierauf leite man den Faden durch den unteren Schlitz zur Linken, von innen nach außen, dann wieder nach innen durch den oberen, ferner durch das gegenüberliegende hinterste Loch nach außen, abermals nach innen durch das vorderste, welches der Schiffchenspitze am nächsten liegt, und endlich durch den unterhalb der Löcher sitzenden Schlitz unter der Feder hindurch, nach außen.
Diese Weise einzufädeln verleiht dem Faden die gewöhnliche Spannung, welche aber nach Belieben dadurch vermehrt werden kann, daß man ihn durch mehrere Löcher fädelt, ohne jedoch die oben erwähnte Vorschrift bezüglich des hintersten und vordersten Löchelchens außeracht zu lassen.
LG Bianca

W6 N656D,W6 N707D,Kayser J,Pfaff 337-115,Elna supermatic,Elna Air Electronic SU Carina,Essex M1,Pfaff 30, Pfaff 145

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adler104
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Re: 5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

#4 Beitrag von adler104 »

Jup, je mehr Löcher durch gefädelt werden je mehr Unterfadenspannung.
Mit'm Öl nich sparsam sein!

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Klaus aus A
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Re: 5 Bohrungen seitlich am Schiffchen. Welche Funktion?

#5 Beitrag von Klaus aus A »

Danke ihr Beiden,

habe ich gleich ausprobiert und funktioniert perfekt.

Die alte Technik ist simpel robust. Obwohl bisher falsch eingefädelt hatte sie schon perfekte Nähte gezogen. Nur mit dünnen Stoffen und dünnem Garn war keine Balance herzustellen.

Den "Nähmaschinenfachmann" hatte ich schon als PDF. Den hätte ich ja gerne als Buch. Aber wenn er zu finden ist kostet er ein vermögen.

Danke. Heute wieder was gelernt!

Grüße
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