Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo,
bei den ersten Nähversuchen mit meiner "neuen" Adler 30-1 sind mir eine ganze Reihe von Problemen im Zusammenhang mit der Fadenspannung aufgefallen:

- die Maschine verfügt nur über den Fadenspanner oben, der seitliche Fadenspanner fehlt. Lässt sich so trotzdem dickes Garn verarbeiten?
- die Fadenspannung ist viel zu hoch und lässt sich nicht reduzieren (Mutter oberhalb der Feder fehlt auf dem Bild unten, ist aber vorhanden). Auf Bildern eines anderen Beitrags habe ich gesehen, dass sich die Feder des Fadenspanners normalerweise in einer Metallhülse befindet, die vom Verbindungsstück 030 00 028 0 zyklisch angehoben wird und somit nach meinem Verständnis die Fadenspannung aufhebt. Diese Hülse fehlt bei meiner Maschine. Könnte mir bitte jemand die Abmessungen der Hülse zukommen lassen (Länge)?
- das Verbindungsstück ist bei meiner Maschine leicht abgewinkelt. Ist dies so normal oder ist es verbogen?
- Sowohl die obere Wanne als auch der Dorn neben dem Fadenspanner oben weisen Kerben auf, die durch den vorbeilaufenden Faden verursacht wurden und vermutlich nicht zu einem guten Fadenlauf beitragen. Ich denke aus der Wanne kann man die Kerben heraus schleifen. Der Stift lässt sich nicht so ohne weiteres ersetzen da er eingepresst ist. Hier könnt man eine Messinghülse darüber schieben. Gibt es bessere Lösungen?
- An anderer Stelle habe ich gelesen, dass sich unter den Tellern des Fadenspanners eine Lederscheibe befindet. Bei mir ist dort eine Metallscheibe. Sollte man diese austauschen?

Vielen Dank!

Servus,
die Wanne brauchst du für Polyester-Garn nicht. Das Garn muss also nicht durch das Loch geführt.
Die Hülse hat unten einen Rand für die Feder. Ich hätte hier eine liegen. Schreib mir mal eine PN, wenn du du sie möchtest.

Gruß


Edit meint, dass der Faden normalerweise durch eins der Löcher in der Wanne geführt wird.

Ja, offensichtlich hat einer der Vorbesitzer den Faden auch nur über den Rand laufen lassen. Das hat jedoch zu deutlichen Kerben geführt, die den Fadenlauf nicht gerade begünstigen. Aber natürlich kein größeres Problem. Lässt sich ja recht einfach etwas abschleifen oder vielleicht mit etwas Lack versiegeln. Alternativ könnte man auch ein dünnes Blech um den Rand legen. Hier gibt's ja verschiedenste Möglichkeiten.

Kann mir ein Besitzer einer Adler 30-1vielleicht noch Rückmeldung geben, ob das Auge des Verbindungsstücks so wie bei meiner Maschine immer leicht abgewinkelt ist oder ob es bei mir verbogen ist? Vielen Dank.

Na klar
So sieht es bei meiner aus.

Vielen Dank für's nachschauen :-)

Zumindest auf dem ersten Bild meine ich doch erkennen zu können, dass bei Dir das Verbindungsstück gerade ist. Denke ich werde mal versuchen, meines vorsichtig etwas zu richten.

Hi,
anbei eine Skizze der Hülse.
Ist zwar von einer 30-3 aber ich glaube nicht das die sich da unterscheiden.

Gruß Martin

Hallo Hansmartin

Ich habe bei meiner 30/10 auch den Eindruck gehabt, dass dieser Bügel verbogen ist. Im ersten Moment wollte ich ihn auch richten.
Damals hatte ich aber noch einige Probleme, deshalb dachte ich dass dies das Problem lösen könnte.

Heute habe ich alle Probleme gelöst, obschon ich den Bügel damals nicht gerichtet hatte. Ich glaube, er ist ab Werk auch nicht ganz gerade... denke das muss so sein.

Grüsse
Markus

Da wo der Faden über die Kannte vom Wachsbehälter läuft, war ursprünglich ein Stück Abstreiffilz für überschüssiges Wachs aber auch Pech,Tragant o.ä. vorgesehen und der wurde durch die beiden Löcher mit einem Stück Faden oder dünnem Draht befestigt. Das ist aber, wie schon erwähnt wurde, bei den heutigen Polyesterfaden nicht nötig, es sei denn, dein Projekt ist so speziell und du verwendest z.B. ungewachstes Leinengarn o.ä.. Ich nutze die Löcher nur als Fadenführung bei meiner Singer 29K71.

Der Ring um den Becher kann gerade sein, muss aber nicht (werksseitig ist der Ring jedoch gerade), das kommst scheinbar oft vor (warum auch immer). Der Ring ist nur für die Auslösung der Fadenspannung wenn Nähfuß angehoben wird. Wird die Fadenspannung bei Nähen gelöst, dann ist das falsch und der Ring muss so angepasst werden, dass er beim normalen Nähen den kl. Becher nicht anhebt / die Fadenspannung nicht löst.

Der Stift kann ausgetrieben werden, falls noch ein Rest drin steckt. Den Stift kann man z.B. mit einen Stück eines Bohrer ersetzten, evtl Bohrer mit etwas Übermaß nehmen und an Ende schleicht konisch schleifen und einschlagen, sonst halt einfach einkleben mit Epoxydkleber oder Sekundenkleber.

Ich habe auch mal nachgesehen, nachgemessen und Bilder gemacht.

Die Maße der Hülse bei meiner 30-1 in mm:
Höhe außen: 15,0
Höhe Kragen: 2
Höhe innen: 14,0
Innenbohrung: 10,0
Loch unten: 6,5
Außendurchmesser Hülse: 11,3
Außendurchmesser Kragen oben: 15,0
Oben in der Hülse ist eine 45° Fase. Ob die notwendig ist, kann ich nicht sagen, aber mit der Fase kann man die Mutter noch ein Stück weiter runterdrehen.

Grüße aus Franken,
Volker