Als Phoenix 120-1 getarnte Adler 20-1
Verfasst: Samstag 3. Dezember 2022, 21:55
Moin,
diese Menge Gusseisen gab es günstig als Dachbodenfund in der Nähe. Die Maschine war total vergammelt und saß fest, aber es war etwas auf den Bildern zu erkennen, was wie ein Vorgelege aussah. Das wollte ich haben, die Maschine war eher Beifang. Der Verkäufer sagte was von 30 Jahren Speicher. Heruntergeholt haben sie die Maschine mit einem Radlader. Der Transport der Maschine war dann schon anspruchsvoll, der abgenommene Kopf lässt sich zu zweit gerade so tragen. Der Tisch war Würmerfraß und ist schon im Ofen, ließ aber die Verwendung für große Planen erkennen mit den vorn und hinten angebrachten Holzwalzen. Ein schöner schwerer Gusstisch wär mir lieber gewesen, aber dann hätte die Maschine vermutlich auch mehr gekostet.
Zu Hause war dann die Enttäuschung erstmal da, weil das Vorgelege eher eine Kupplung ist und nur geringe Über/Untersetzungen erlaubt.
Eine Bremse ist auch dran. Ab irgendwie musste man ja den Dauerläufermotor bedienen können. Die Maschine wurde in Petroleum gebadet (nicht so ganz wörtlich. So eine große Wanne habe ich nicht, und die Menge Petroleum wär mir auch zu teuer.) und geschrubbt. Sie ließ sich dann auch wieder drehen. Sorge hatte mir der ebenfalls völlig verrostete Greifermechanismus gemacht, da sind auch eher normale Materialstärken verwendet worden, von denen man den Rost nicht einfach abschleifen könnte und immer noch üppig Stahl übrig hätte (mit Schleifpapier war ich dann nur an den Stichplatten und dem Fußheberhebel, ohne ging es da nicht). Nachdem der Rost mit Stahlwolle entfernt war, konnte ich erste Nahtversuche machen. Sie näht wieder!
Und bei den eher noch recht nachlässigen Putzaktionen (man kann so einer alten Dame ja nicht die ganze Lebensgeschichte wegschrubben, oder?) kam tatsächlich unter dem Typenschild ein wenig Farbe hervor, die sehr verdächtig nach altem Adler-logo aussieht. Hinten behauptet sie aber, eine Phoenix zu sein. Die Phoenixwerke haben also nicht nur Fremdfabrikate eingekauft und unter eigenem Markennamen verkauft, was ja wohl überall gängige Praxis war und ist, sondern in diesem Fall eine komplett von Adler fertiggestellte einfach übergemalt und ihr Logo draufgepappt. So groß werden die Verkaufszahlen auch nicht gewesen sein, dass sich hier der Einkauf größerer Mengen Rohlinge gelohnt hätte.
Nun steht sie da und wartet drauf, grobe Sachen nähen zu dürfen. Die Liebste bastelt ab und zu ganz gern an Pferdesätteln, wobei die bereitstehende Pfaff 145 schon an ihre Grenzen kam und einiges auch nicht mehr unter den Fuß paßte. Ist mir auch schon passiert. Trotzdem war ich überrascht, als dem Eisentrumm Bleiberecht in der Wohnung eingeräumt wurde. OT: ' Die darf bleiben.' Die Motorisierung fiel allerdings weg, soviel Platz haben wir denn doch nicht, dass wir sie mitsamt adäquatem Tisch unterbringen könnten.
diese Menge Gusseisen gab es günstig als Dachbodenfund in der Nähe. Die Maschine war total vergammelt und saß fest, aber es war etwas auf den Bildern zu erkennen, was wie ein Vorgelege aussah. Das wollte ich haben, die Maschine war eher Beifang. Der Verkäufer sagte was von 30 Jahren Speicher. Heruntergeholt haben sie die Maschine mit einem Radlader. Der Transport der Maschine war dann schon anspruchsvoll, der abgenommene Kopf lässt sich zu zweit gerade so tragen. Der Tisch war Würmerfraß und ist schon im Ofen, ließ aber die Verwendung für große Planen erkennen mit den vorn und hinten angebrachten Holzwalzen. Ein schöner schwerer Gusstisch wär mir lieber gewesen, aber dann hätte die Maschine vermutlich auch mehr gekostet.
Zu Hause war dann die Enttäuschung erstmal da, weil das Vorgelege eher eine Kupplung ist und nur geringe Über/Untersetzungen erlaubt.
Eine Bremse ist auch dran. Ab irgendwie musste man ja den Dauerläufermotor bedienen können. Die Maschine wurde in Petroleum gebadet (nicht so ganz wörtlich. So eine große Wanne habe ich nicht, und die Menge Petroleum wär mir auch zu teuer.) und geschrubbt. Sie ließ sich dann auch wieder drehen. Sorge hatte mir der ebenfalls völlig verrostete Greifermechanismus gemacht, da sind auch eher normale Materialstärken verwendet worden, von denen man den Rost nicht einfach abschleifen könnte und immer noch üppig Stahl übrig hätte (mit Schleifpapier war ich dann nur an den Stichplatten und dem Fußheberhebel, ohne ging es da nicht). Nachdem der Rost mit Stahlwolle entfernt war, konnte ich erste Nahtversuche machen. Sie näht wieder!
Und bei den eher noch recht nachlässigen Putzaktionen (man kann so einer alten Dame ja nicht die ganze Lebensgeschichte wegschrubben, oder?) kam tatsächlich unter dem Typenschild ein wenig Farbe hervor, die sehr verdächtig nach altem Adler-logo aussieht. Hinten behauptet sie aber, eine Phoenix zu sein. Die Phoenixwerke haben also nicht nur Fremdfabrikate eingekauft und unter eigenem Markennamen verkauft, was ja wohl überall gängige Praxis war und ist, sondern in diesem Fall eine komplett von Adler fertiggestellte einfach übergemalt und ihr Logo draufgepappt. So groß werden die Verkaufszahlen auch nicht gewesen sein, dass sich hier der Einkauf größerer Mengen Rohlinge gelohnt hätte.
Nun steht sie da und wartet drauf, grobe Sachen nähen zu dürfen. Die Liebste bastelt ab und zu ganz gern an Pferdesätteln, wobei die bereitstehende Pfaff 145 schon an ihre Grenzen kam und einiges auch nicht mehr unter den Fuß paßte. Ist mir auch schon passiert. Trotzdem war ich überrascht, als dem Eisentrumm Bleiberecht in der Wohnung eingeräumt wurde. OT: ' Die darf bleiben.' Die Motorisierung fiel allerdings weg, soviel Platz haben wir denn doch nicht, dass wir sie mitsamt adäquatem Tisch unterbringen könnten.