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Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2022, 07:54
von Der Pit
Moin zusammen,

mal ne Interessante Frage. Also für mich, evtl. nicht für Euch:

Ich als technisch nicht sonderlich bewandter Oldtimer weiß um die heutige Möglichkeit des 3D-Drucks.
Wie "stabil" sind denn die Erzeugnisse?
Garnspulenrolle wurde schon gemacht, habe ich gesehen.
Wie ist das denn mit Nähfüßen für beispielsweise eine Adler Kl. 5 ?

Weiß nix über die aufkommenden Kräfte-Verhältnisse.

Hat da jemand Vermutungen, gar Erfahrungen?

Greetinx

Der Pit

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2022, 08:48
von Eicher
Moin Pit,
Du kannst davon ausgehen, dass bisher mit Kunstoffen Gebautes, in Kunstoffen auch gedruckt werden kann.
Faden Spulen, Verkleidungsteile, auch Riemenscheiben ....u.s.w.
Wenn es jedoch um so Teile wie Nähfüße geht, wird es kompliziert, die Festigkeiten und Eigenschafften
von Metallen zu erreichen..... Wie TOYOTA mal warb, "Nichts ist unmöglich!" sind die Gedanken frei shy
Jedoch öffnet man eine Kunstoffverkleidete Nähmaschiene, wird sehr schnell deutlich, was ich damit sagen
will. Der Rahmen der Maschiene ist aus Metall. Die exakte Nadelposition und deren Weg, verlangt entsprechende
Steifigkeit. Da wird es unbezahlbar, das mit gedruckten Kunstoffen zu erreichen.
LG

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2022, 09:20
von claude
Ich halte das prinzipiell für möglich, wenn man es richtig macht:

Stabiles Filament, z. B. Nylon, aus der Trockenbox gedruckt, hinreichend hohe Drucktemperatur für gute Haftung zwischen den Schichten und richtige Ausrichtung beim Druck, so daß die Hauptbelastung quer zu den Schichten liegt.

Klickfüßchen für Haushalts-Maschinen habe ich auch schon als STLs gesehen, ob auch ein komplettes Kunststoff-Füßchen an so dicken Brocken wie einer Adler 5 stabil genug sein kann, müsste man wohl einfach mal probieren. Könnte knapp werden, da kommt ja deutlich mehr Kraft an, als bei HH-Maschinen.

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2022, 09:57
von Eicher
so daß die Hauptbelastung quer zu den Schichten liegt.
Versuch macht kluch..... shy

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2022, 12:14
von js_hsm
Die Konstruktion muss an die Kräfte angepasst werden. Man löse sich z.B. von der Vorstellung das ein Fuß wie ein "gebogenes Blech" aussieht, er kann ja auch 5mm dick sein und eine abgerundete/schräge Anlauffläche haben, dann ist er stabil genug.
Ein weiteres und nicht zu unterschätzendes Problem ist die Fußaufnahme, also die Verbindung vom Fuß zur Fußstange.
Man vergleiche mal die alten Füße der Pfaff 30..362 mit denen der Pfaff 141.
Bei der 141 gibt es einen hefigen Versatz in Y bei vergleichsweise großer Z Höhe. Das will auch stabil genug sein für die Fußkraft.
Das ist schwieriger zu lösen als der Fuß selber.
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Auf Druck sind fast alle 3D Druckmaterialien gut belastbar, die Biegefestigkeit liegt natürlich deutlich unter der von Stahl.
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Ein weiteres und nicht zu unterschätzendes Problem ist die schlechte mechanische Berarbeitbarkeit z.B. von PLA oder PETG
Schleifen etc. schlecht, "Schneiden" geht besser aber ganz langsam.
Da Überhänge auf den am verbreitetsten 3D Druckern nur mit "Supports" (unterstützendem, gedruckten Gitter,Linien etc.) gedruckt werden und die müssen, besonders im Bereich der Sohle, auch 100% spurlos entfernt werden und das ist schwierig (s.o.)
:
Soweit meine Antwort auf Pits Frage

Gruß, Achim

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2022, 14:42
von Der Pit
Tschä, liebe Freunde,
das war ja dann ganz gut und erschöpfend erklärt. Ich danke Euch allen recht herzhaft.
Dann wäre wohl vernünftiger der Gang zum Schlosser (nicht Canossa!), Fräser, Sondermaschinenbauer oder wer Stahl kann.

Vielen Dank Euch allen
Greetinx
Der Pit

Re: Nähfüße aus 3D-Drucker für fette Klöpse ?

Verfasst: Freitag 23. Dezember 2022, 04:14
von Der Pit
Wäre Gang _______angesagt sollte das heißen. Sorry, waren die Finger wieder schneller. Die meisten Handwerker in der Region sind übrigens Tischler/ Zimmrer und Schloßer/ Schmied. Selten Klempner/ Ekeltriker hier in der Region.
Greetinx
Der Pit biggrin