Weihnachtsgeschenk 421G - Vorstellung und Fragen
Verfasst: Montag 26. Dezember 2022, 23:22
Hallo,
obwohl ich mir längst nicht mehr jede Maschine an Land ziehe, interessieren mich doch die "Wirtschaftswunder-Automatikmaschinen" etwas mehr. Nach umfangreicher Erprobung der Veritas Automatik - naja... und der Altenburg bzw. Köhler Automatik - ja, besser, hat es mich interessiert, was die westlichen Mitbewerber so zusammen geschraubt haben. Bei Ebay Dezember war dann auf die 421G hingewiesen und ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein Weihnachtsgeschenk...
Mein großes Kind hat sie mir abgeholt, weil er nahe dran lebt und unter den Baum gestellt.
So sieht sie aus: Wie schon geschrieben habe ich sie nicht selber abgeholt, Preis war mit 50€ überschaubar wenn auch nicht grad geschenkt. Der Verkäufer meinte, dass ihm die Maschine zu kompliziert ist - ich habe aber da nicht reingedeutet, dass er damit die Instandsetzung meinen könnte...Inzwischen näht sie wieder. Am 24. hab ich sie erst mal unterm Baum stehen lassen und mich am Anblick gefreut...
Was kam nun mit der Wundertüte?
Lt. Verkäufer würde sie nähen....
Als erstes auffälliges: die Stichplatte und der Schieber dazu hingen irgendwie schlapprig am Freiarm. Mir kam die Frage, ob die Maschine in dieser Konstellation überhaupt das Stichloch treffen kann...Dementsprechend groß - weil sehr oft neu geglättet - ist das Stichloch auch. Der obere Pfeil zeigt auf die Befestigung der Stichplatte. Das sind nicht etwa Schrauben sondern ziemlich dünne Bolzen mit einem kleinen linsenförmigen Kopf der mit einer ganz geringen Federwirkung die Platte hält. Die vier Teile der Köpfe waren einfach zusammen gebogen und darauf hielt nichts mehr. Beim Richten der winzigen Teile, ist bei einem leider 1/4 abgebrochen.
Die Platte ist jetzt erst mal wieder "fest" - von "Stabil" ist diese Befestigung aber weit weg.
Der Schieberhängt an einer Feder - wie bei vielen anderen Modellen - die sich durch rumwürgen in ihrer Lage verändert hatte. Die Feder lies sich neu einrichten und die Platte ist wieder in ihrer Lage. Auch hier ist meine Vorstellung von "Stabil" anders. Nächstes Problem war die untere Lagerung der Nadelstange. Für alle die es nicht kennen: das Lager ist in seiner Lage starr - die Stange muss aber darin bei der ZZ-Bewegung kippen könne weil diese wie beim X oben und unten in Gegenrichtung ausschwenkt - Singer eben. Diese Lagerung hatte nun ein deutliches Spiel in alle Richtungen...An dieser Stelle hatte Singer vorgedacht: von unten gibt es eine Hülse, an der man das Spiel - nach Lösen der zuerknuffelten Schraube - einstellen kann.
Somit ist das Wesentliche erst mal wieder einigermaßen im Lot. Hätte ich die Maschine selber geholt - ich denk ich hätte sie stehen lassen.
Die Automatik der Maschine ist auch eine besondere die sich mir noch nicht völlig erschließt: zwei Abgreifer greifen an unterschiedlichen Stellen auf den gleichen Schablonenblock und möglicherweise auch auf die gleich Scheibe zu...wie sehr jeder Abgreifer seinen Ausschlag auf die Nadel weitergibt, kann man mit dem "roten Hebel" beeinflussen...Beim Probieren hab ich schon viele unterschiedliche Einstellungen gefunden, bei denen sich nix am Stichbild ändert...vielleicht bin ich auch noch nicht ganz dahinter gestiegen
Zu guter Letzt meine Fragen :
1. Hat jemand eine bessere Lösung für die Befestigung der Stichplatte? (Bolzen als Ersatz oder einen Umbau auf Gewinde durchgeführt...?) 2. Auf dem Bild ist unten auch noch ein Pfeil. Der zeigt auf die Stelle, an der das Spulengehäuse gehalten wird von einem Bügel/Feder. Welches Maß würdet ihr da einstellen?
3. Hat jemand Dokumente zur Maschine BA - hab ich eine dürftige - oder gar Ersatzteilliste?
4. Gibt es noch eine Stichplatte?
Grüße aus Sachsen, Jürgen
obwohl ich mir längst nicht mehr jede Maschine an Land ziehe, interessieren mich doch die "Wirtschaftswunder-Automatikmaschinen" etwas mehr. Nach umfangreicher Erprobung der Veritas Automatik - naja... und der Altenburg bzw. Köhler Automatik - ja, besser, hat es mich interessiert, was die westlichen Mitbewerber so zusammen geschraubt haben. Bei Ebay Dezember war dann auf die 421G hingewiesen und ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein Weihnachtsgeschenk...
Mein großes Kind hat sie mir abgeholt, weil er nahe dran lebt und unter den Baum gestellt.
So sieht sie aus: Wie schon geschrieben habe ich sie nicht selber abgeholt, Preis war mit 50€ überschaubar wenn auch nicht grad geschenkt. Der Verkäufer meinte, dass ihm die Maschine zu kompliziert ist - ich habe aber da nicht reingedeutet, dass er damit die Instandsetzung meinen könnte...Inzwischen näht sie wieder. Am 24. hab ich sie erst mal unterm Baum stehen lassen und mich am Anblick gefreut...
Was kam nun mit der Wundertüte?
Lt. Verkäufer würde sie nähen....
Als erstes auffälliges: die Stichplatte und der Schieber dazu hingen irgendwie schlapprig am Freiarm. Mir kam die Frage, ob die Maschine in dieser Konstellation überhaupt das Stichloch treffen kann...Dementsprechend groß - weil sehr oft neu geglättet - ist das Stichloch auch. Der obere Pfeil zeigt auf die Befestigung der Stichplatte. Das sind nicht etwa Schrauben sondern ziemlich dünne Bolzen mit einem kleinen linsenförmigen Kopf der mit einer ganz geringen Federwirkung die Platte hält. Die vier Teile der Köpfe waren einfach zusammen gebogen und darauf hielt nichts mehr. Beim Richten der winzigen Teile, ist bei einem leider 1/4 abgebrochen.



Die Platte ist jetzt erst mal wieder "fest" - von "Stabil" ist diese Befestigung aber weit weg.
Der Schieberhängt an einer Feder - wie bei vielen anderen Modellen - die sich durch rumwürgen in ihrer Lage verändert hatte. Die Feder lies sich neu einrichten und die Platte ist wieder in ihrer Lage. Auch hier ist meine Vorstellung von "Stabil" anders. Nächstes Problem war die untere Lagerung der Nadelstange. Für alle die es nicht kennen: das Lager ist in seiner Lage starr - die Stange muss aber darin bei der ZZ-Bewegung kippen könne weil diese wie beim X oben und unten in Gegenrichtung ausschwenkt - Singer eben. Diese Lagerung hatte nun ein deutliches Spiel in alle Richtungen...An dieser Stelle hatte Singer vorgedacht: von unten gibt es eine Hülse, an der man das Spiel - nach Lösen der zuerknuffelten Schraube - einstellen kann.
Somit ist das Wesentliche erst mal wieder einigermaßen im Lot. Hätte ich die Maschine selber geholt - ich denk ich hätte sie stehen lassen.


Die Automatik der Maschine ist auch eine besondere die sich mir noch nicht völlig erschließt: zwei Abgreifer greifen an unterschiedlichen Stellen auf den gleichen Schablonenblock und möglicherweise auch auf die gleich Scheibe zu...wie sehr jeder Abgreifer seinen Ausschlag auf die Nadel weitergibt, kann man mit dem "roten Hebel" beeinflussen...Beim Probieren hab ich schon viele unterschiedliche Einstellungen gefunden, bei denen sich nix am Stichbild ändert...vielleicht bin ich auch noch nicht ganz dahinter gestiegen



Zu guter Letzt meine Fragen :
1. Hat jemand eine bessere Lösung für die Befestigung der Stichplatte? (Bolzen als Ersatz oder einen Umbau auf Gewinde durchgeführt...?) 2. Auf dem Bild ist unten auch noch ein Pfeil. Der zeigt auf die Stelle, an der das Spulengehäuse gehalten wird von einem Bügel/Feder. Welches Maß würdet ihr da einstellen?
3. Hat jemand Dokumente zur Maschine BA - hab ich eine dürftige - oder gar Ersatzteilliste?
4. Gibt es noch eine Stichplatte?
Grüße aus Sachsen, Jürgen