Nähmaschinentechnik-Forum

Dann könnte es ein "Händler Modell" sein,
also so etwa wie der deutsche Hersteller (Kochs) Adler für Louis Littauer gemacht hat.
Also quasi "OEM Modelle"

Der Vorteil für den Händler - es war ein Modell, dass der Kunde (in der Großstadt Wien gab es bestimmt mehrere Händler die Rast & Gasser vertrieben haben) - der Kunde konnte also nicht von einem Händler zum anderen Händler laufen und den Preis drücken.

Außerdem ist davon auszugehen, dass diese Ausführung die "Nobelschröder Variante" war => Extra teuer und extra besonders für gaaaaanz exklusive Herrschaften. Sie wollen etwas besonderes? sie bekommen etwas besonderes wenn sie besonders viel bezahlen.

Darum muss die Maschine auch funkeln wie ein Diamant

siehe hier:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 5-240-6021

und

https://www.hobbyschneiderin24.net/foru ... brik-wien/

Zitat aus den Beiträgen:

"Jacobi scheint ein größerer Nähmaschinenhändler um die vorvorige Jahrhundertwende in Wien gewesen zu sein. Heute befindet sich an der Adresse Porzellangasse 38 im 9. Bezirk ein Miele-Fachhändler. Google Maps
Fabrikniederlage würde man heute wohl mit Factory Outlet Center übersetzen.
Die markennamenlose Maschine mit der generischen Bezeichnung Central Bobbin dürfte die Hausmarke Jacobis gewesen sein. "Bobbin" und "Central Bobbin" Maschinen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von allen möglichen großen und vor allem kleineren Nähmaschinenherstellern in der Österreichischen Nähmaschinen und Fahrradzeitung angeboten: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=onf
1881 hat Minerva in Wien die Nähmaschinenfabrikation aufgenommen: Minerva Boskovice Nach Boskovice zogen sie erst Jahrzehnte später."

Minerva hatte ebenfalls eine CB-Nähmashine gleicher Bauart im Programm:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -240-19044

Anhand der Tischausführung in Holz-/Gußeisen mit brauner Lackierung wird das Baujahr in den 1950er Jahren liegen. In diese Zeit passt dann auch die Verchromung.


I

Schöne Recherche, Paul.
Vermutest Du, daß Tisch & Maschine zusammengehören, obwohl ersterer recht rustikal nachgearbeitet wurde, damit die Maschine passt?

Der Tisch wird aus den 50ern sein, die Maschine halte ich für deutlich älter; im zweiten von Dir verlinkten Beitrag wird die Maschine auf um 1910 eingeschätzt.
Da erfolgreiche Modelle damals jahrelang unverändert gebaut wurden, ist eine genau Baujahr-Einordnung natürlich schwierig, aber ich denke schon, daß es sich ganz deutlich um ein Baujahr vor dem 2. Weltkrieg handelt.

Oder habe ich andere Anhaltspunkte übersehen?

Dieses Maschinen-Baumuster war ja recht weit verbreitet, von daher wird man dieses Exemplar wahrscheinlich nur über Details an der Unterseite, insbesondere Gussinschriften, dem einen oder anderen Hersteller verlässlich zuschreiben können.

Felix, es wäre interessant, wenn Du vergleichende Fotos von den Unterseiten der R&G aus Deiner Sammlung und denen des verchromten Exemplars machen und hochladen könntest, sowohl in der Totale, Details von eventuellen Unterschieden und auch die Seriennummern.

Auch vergleichende Frontplatten- und Spulerdetails könnten aufschlussreich sein.

So. Ich habe einige Fotos gemacht. Die Fotos von diesem Beitrag sind ausschließlich von meiner Rast und Gasser.

Und hier sind ausschließlich Fotos von der anderen Nähmaschine. Ich habe übrigens herausgefunden, dass die Telefonnummer des Händlers nur wischen 1928 und 1958 existiert haben kann. Sie hat ein führendes A und solche Nummer gab es nur in dieser Zeit.

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/T ... nkollegium.

Die Grundplatte von unten sieht leicht unterschiedlich aus - selbst wenn man die leicht geänderte Perspektive der beiden Aufnahmen abzieht...

Die Mittelstege fehlen





Ich mach das mal auf ein Bild



und mache die Unterschiede kenntlich

download/file.php?id=61351&mode=view

Nicht nur das, auch die Lagerung der Greiferwelle und der kurzen Welle, die die Transporterwelle bewegt, sind unterschiedlich.

Andererseits liegen auch über 55.000 Maschinen zwischen diesen beiden Exemplaren, von daher sehe ich noch keine hinreichend großen Unterschiede, um R&G als Hersteller auszuschließen.

claude hat geschrieben: ↑Montag 23. Januar 2023, 22:40 Nicht nur das, auch die Lagerung der Greiferwelle und der kurzen Welle, die die Transporterwelle bewegt, sind unterschiedlich.

Andererseits liegen auch über 55.000 Maschinen zwischen diesen beiden Exemplaren, von daher sehe ich noch keine hinreichend großen Unterschiede, um R&G als Hersteller auszuschließen.

sehe ich genau so.
Änderungen in er Serienproduktion gab es wohl und R&G waren nicht klein - wenn die Vorteile sahen, dann haben die an XXXX neue Grundplatten gegossen und montiert.