Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo zusammen
Nach meinem Vorstellungspost hier nun meine Baustelle Nr. 1 oder doch Totalschaden?

Ich habe aus einem Abrisshaus eine Gritzner GU gerettet, leider erst entdeckt nachdem sie bereits sehr unsanft raus befördert worden war

Es fehlen der Anlasser und die Stichplatte (bzw. der Teil davor in dem die Nadel eingraviert ist), die obere Abdeckung, das Handrad ist angebrochen ebenso wie der kleine Standtisch in den sie eingelassen ist
Unsicher bin ich über den Drehregler zum Nähfußdruck, der anders aussieht als das, was ich gefunden habe (nur eine Drehschraube ohne den "Außenring") und ob an der Walze der Stichwahl oben einzelne Häkchen abgebrochen sind (nicht die, die über die Walze laufen sondern die da drauf liegen)... So weit das, was ich mir meinem bisher rudimentäre Wissen feststellen konnte...

Dafür kann ich positiv bemerken: die Nadelposition kann eingestellt werden, der Transporteur kann versenkt und wieder raus geholt werden, der Nähfuß kann abgesenkt werden und ich kann Stiche auswählen (ich sehe bei der Stichwahl, dass sich oben an dem Kamm eine Art Scheibe auf einer Welle bewegt)... Und damit endet es.

Ich kann die Nadel nicht bewegen und damit auch nicht sehen ob die Stichwahl noch funktioniert. Insgesamt ist die Maschine zwar dreckig, einige Stellen erscheinen aber ölig glänzend und nicht (sehr) verharzt.

Meine vorrangigen Fragen wären:
1. wie kann ich die Maschine in Bewegung versetzen? Ich vermute es hat mit dem Handrad und der Unterspulen-Aufwicklung zu tun, bekomme es aber nicht hin
Und 2.: lohnt es sich in diesem Zustand Energie in die Maschine zu stecken oder soll ich sie als Ersatzteil-Lieferant betrachten? Ich finde den Zustand eigentlich nicht soooo schlecht

Ich danke euch und freue mich sehr auf den Austausch hier!

Viele Grüße,
Frauke

Die Bilder fehlten noch, ich musste sie erst komprimieren.

Hallo Wintersonne,
es gab hier im Forum ein paar Menschen mit defekten GU Schlachtmaschinen.
Da könnte man eine ganze Gritzner GU Zauberautomatic mit Radioskala in grün draraus machen.

Aber, es ist definitiv keine leichte Aufgabe und ich persönlich traue nicht jedem zu, eine solche Aufgabe erfolgreich zu stemmen.

Vielleicht wohnst Du in der Nähe von einem Nähmaschinenschrauber und bekommst Hilfe -
hm Heilbronn - der nächste, dem ich's zutrauen würde wäre GameDoc bei Maintal oder Lutz vom NVZ bei Darmstadt

Hallo,
Deckel und Abdeckplatte vor der Stichplatte habe ich hier. Eventuell auch das Auslöserad neben dem Handrad.
Schraube nicht zu viel auseinander, die GU ist ziemlich komplex aufgebaut und eine Schraube zu viel gelöst kann viel Zusatzaufwand beim Zusammenbau bedeuten.

Die Nähfußdruckverstellung sieht normal aus.

Gruß
Detlef

Ja, ich bin zurückhaltend aktuell Rätsel ich wirklich warum ich von Hand nichts bewegen kann obwohl es nicht sehr verharzt aussieht.
Der Tip aus Facebook war unten bei der Umlenkung zur Greifer Spule zu schauen ob da was gebrochen ist. Auch dort aber: schön weiches Fett, aber erkennbar ist irgendwie nichts.

Wo darf ich denn mit WD40 oder Kettenreiniger vom Fahrrad ran? Motor ausbauen vorher? Oder erstmal nur an den Punkten ölen und schauen ob das reicht?

Entschuldigt, ich versuche mich gerade schlau zu lesen, hab aber gerade mehr Fragen als Antworten

Wintersonne hat geschrieben: ↑Samstag 1. April 2023, 18:24 Ja, ich bin zurückhaltend aktuell Rätsel ich wirklich warum ich von Hand nichts bewegen kann obwohl es nicht sehr verharzt aussieht.

Schon mal nach "Fadenschlag" gesucht?
Garn was sich an Stellen aufwickelt wo es nicht hingehört (hinter dem Greifer, Fadenheber...). Das kann durchaus zur Blockade führen.

Gruß, Achim

js_hsm hat geschrieben: ↑Samstag 1. April 2023, 18:32 Schon mal nach "Fadenschlag" gesucht?
Garn was sich an Stellen aufwickelt wo es nicht hingehört (hinter dem Greifer, Fadenheber...). Das kann durchaus zur Blockade führen.

Unwahrscheinlich bei einem CB-Greifer. Aber Greifer ausbauen ist eine gute Idee, sofern nicht schon geschehen.

Da das Auslöserad rechtsaußen gebrochen ist, könnte es sein, dass die Armwelle einen Schlag bekommen hat, der die Blockade auslöst.

Du kannst mal am linken Ende der Armwelle einen beherzten, aber nicht brutalen Schlag mit dem Hammer geben, dabei genau die Armwelle treffen und nicht die Fadenhebelkurbel - und ein Hartholzstück oder Kupfer o.ä. zwischenlegen.
Ungefähr im roten Bereich - aber nicht auf das gelbe Teil schlagen, sondern auf das dahinter liegende Armwellenende:
Gruß
Detlef

Greifer ist ausgebaut, Fäden konnte ich nirgends erkennen.

Könnte es sein, dass das Auslöserad irgendwie auf "Umspulen" eingerastet ist und damit die Verbindung zur Welle unterbrochen ist? Oder funktioniert das bei den alten Maschinen anders?

Der Schlag sollte also auf die markierten Bereiche erfolgen?

auch ich hatte diese Woche eine -hört hört- ELNA Excellence 680 mit einer Vollblockade der unteren Welle;
diese Elna besitzt allerdings keine Sinterlager, sondern nur normale Lagerbuchsen;
direkt daneben befindet sich -auf der Innenseite- ein Filzring;
offenbar wurde diese Elna richtig viel genutzt und wurde ausserdem noch nie gewartet bzw. dieser Filzring mit Öl getränkt;
nachdem ich mit recht hoher Heissluft-Temperatur diese Lagerbuchse erhitzt und gleichzeitig immer wieder Ballistol hinzugegeben hatte,
konnte ich die Welle -anfangs sehr schwergehend und nur mittels Gripzange- immer leichtgängiger machen;
dabei kam richtig viel schwarzbraune Suppe aus der Lagerbuchse raus;
danach liess ich die Maschine bei mitllerer Drehzahl ca, 10 min. rennen und gab dabei imer wieder so lange Ballistol dazu, bis nur noch helles Ballistol austrat...

det hat geschrieben: ↑Samstag 1. April 2023, 19:32

js_hsm hat geschrieben: ↑Samstag 1. April 2023, 18:32 Schon mal nach "Fadenschlag" gesucht?
Garn was sich an Stellen aufwickelt wo es nicht hingehört (hinter dem Greifer, Fadenheber...). Das kann durchaus zur Blockade führen.

Unwahrscheinlich bei einem CB-Greifer. Aber Greifer ausbauen ist eine gute Idee, sofern nicht schon geschehen.

Hatten wir doch letztens hier im Forum

Evtl. auch mal das Handrad komplett demontieren und dann die Ganbarkeit prüfen.

Gruß, Achim