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Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Freitag 3. Mai 2024, 20:53
von saumseliger
Hallo Leute,

ich bin gerade dabei, eine Adler 52 zu zerlegen.
Jetzt ist das so, dass sowohl der Greifermitnehmer auf der Welle, als auch die Welle mit ihrem Antrieb verstiftet sind.

Also müsste ich eine der Verstiftungen entfernen, ich tendiere zu der antriebsseitigen.

Nur: wie kriege ich das hin?

Erste Frage: Diese "Stifte", aus welchem Material sind die, ist das eher weich?
Und wo bekommt man die her, um hinterher alles wieder zu befestigen, bzw. wie nennt man die ("Rohlinge"), ist das Standard-Material, was jeder bessere Werkzeughandel hat, wenn man das richtige Wort sagt?

Zweite Frage: Austreiben dürfte schwierig sein, weil alles sehr "mobil" ist. Ich meine, irgendwo etwas von Ausbohren gelesen zu haben, finde es aber nicht mehr.

Dritte Frage: Zweiseitig verstiftet bedeutet, dass man nichts justieren kann. Liege ich da richtig, und was macht man im Zweifelsfall stattdessen?

Ich bin gespannt auf Tipps

tschö

der gert

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Freitag 3. Mai 2024, 21:00
von js_hsm
saumseliger hat geschrieben: Freitag 3. Mai 2024, 20:53
Zweiseitig verstiftet bedeutet, dass man nichts justieren kann. Liege ich da richtig, und was macht man im Zweifelsfall stattdessen?
Ja...

Warum willst/musst Du die Verstiftungen lösen ?

Gruß, Achim

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Freitag 3. Mai 2024, 21:45
von TröpfchenÖl
Hallo Gert,
es gibt verschiedene Stifte als Normteil, zB. DIN 1, der Kegelstift. Andere Stifte wären Zylinder- Kerb- oder Spannstift. Oft kann man durch Betrachten und Vergleich der beiden Enden die Auswahl eingrenzen.

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 00:57
von saumseliger
ah, vielen dank schon mal!

@ achim:
die adler ist total ver"bappt", ich würde sie gerne von grund auf reinigen und versuchen, sie als übungsobjekt wieder aufzubauen.
notfalls auch für ersatzteile. sie ist die schlechteste von dreien und so nicht zu gebrauchen.
daher auch im kopf schon die frage, ob es bei einer wieder-montage mit der justierung spannend werden kann.
oder ob das alles durch die verstiftung quasi einfach nur richtig wieder zusammengeht ...

@ TröpfchenÖl:
auf die idee, im normteile-katalog nachzuschauen, hätte ich auch selbst kommen können, danke für den tipp.

ich schätze, ich werde mal mit dem bohrer dran gehen.

gute nacht, schönen gruß und schon mal vielen dank

der gert

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 01:42
von js_hsm
Die Stifte die ich bisher an Maschine dieser Art vorgefunden habe waren leicht konisch.
Von der sichtbaren (=erreichbaren) Seite eingetrieben.
D.h. ausschlagen nicht möglich. Ausbohren ist schwierig und wahrscheinlich verläuft die Bohrung.

Ich habe es aus der Not heraus (die Verstiftung war ausgeschlagen und hatte viel Spiel) bei einer Adler 5 gemacht aber es war schwierig.

Ich würde die verstifteten Teile nicht anrühren und drumherum arbeiten.

Gruß, Achim

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 09:28
von adler104
Der Stift ist also nicht durchgehend? Ich kenne Versiftungen so, dass es eine kleine und größere Bohrung gibt und die leicht konischen Passtsifte (natürlich) von der Seite mit der größeren Bohrung her eingetrieben wurden und somit von der anderen Seite ausgetrieben wurden. Allerdings kann man den Unterschied nicht immer sofort erkennen. Gerade wenn evtl. schon mal dran gewerkelt wurde. Und diese Stifte können oft extrem fest sein, so dass Austreiben nicht immer möglich ist. Bei der Restauration meiner 29K71 (Teufel - das Jährt sich jetzt im Mai zum 10. Mal biggrin ) hatte ich den Stift zunächst sogar weiter eingetrieben (aus Unwissenheit). Wenn dein Stift also nicht durchgehend ist (Bilder?), wirst Du ihn wohl ausbohren müssen oder dir anderweitig helfen und Teile ggf montiert lassen.

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 10:40
von js_hsm
adler104 hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 09:28 Der Stift ist also nicht durchgehend?
Wie kommst Du darauf ?
Hab ich das so missverständlich formuliert?..sorry.

Die konischen Bohrungen sind durchgehend und die Stifte werden natürlich vom größeren Ende der Bohrung eingeschlagen.
Zum Austreiben muss man logischerweise von der kleineren Seite arbeiten und da kommt man dann meistens nicht mehr dran.

Gruß, Achim

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 10:58
von adler104
Achim, das war ein allgemeiner Bezug, nicht speziell auf deinen Post. Ich bin nicht so der HH Maschinen Typ, kann ja sein, dass da was seine "Einwegverstiftung" hat. Gesehen habe ich das bisher noch nicht aber oder sagen wir so, ich haben bisher nur konische Stifte entfernt aber - you never know.

Re: Verstiftung lösen, aber wie?

Verfasst: Samstag 4. Mai 2024, 13:25
von saumseliger
Hallo zusammen,

also: der Stift ist konisch (3,3mm auf 3mm), er geht durch.
Und als ich (mir fehlen die richtigen Begriffe) den Teil abmontiert hatte, der von obenher die Bewegung auf die Greiferwelle überträgt, konnte ich die Welle drehen, die dünnere Seite begucken und messen. Dabei stellte sich heraus, dass der Stift quasi von Hand rauszudrücken war.
Ich hatte vorher Bedenken auf so einer Welle rumzukloppen, daher hatte ich ja übers Bohren nachgedacht, aber das ging sehr einfach.

Normalerweise würde ich auch nichts ausbauen, was nicht sein muss, aber hier geht's um den Versuch, die Sache einmal von Grund auf zu machen.
Habe die entsprechenden Seiten vom Renters auch direkt dabeiliegen.
Und dadurch, dass ich Anschauungsmaterial für die Wieder-Montage habe, hoffe ich, dass das auch klappt.

Ganz nebenher: Beim letzten Internet-Anbieter-Wechsel habe ich das Fernsehen abbestellt, ich gucke jetzt mehr Nähmaschinen, Mischpulte und ähnliches am Abend.

Und off-topic @ Achim: Eben war der Postbote da, hat den ACT-Motor und den Controller und das Netzteil für die Adler 67 gebracht.
Ich werde mich demnächst weiter in Deine Posts über die Motoren vertiefen und sicher noch die ein oder andere Frage generieren.
Eigentlich bin ich ja ein Tret-Mensch, aber Deine Vorführung war doch sehr beeindruckend und das ist doch anscheinend ganz was anderes als der Anlassermotor an der 67, der schwierig zu kontrollieren ist.
Und so habe ich mich doch entschlossen, was mit Motor zu machen ...

Schönes Wochenende Euch und Danke für's Mitdenken

der gert