Auf dem alten Dürkopp-Adler Blog habe ich, so meine ich, mal gelesen, dass die ET Versorgung nur bei Modellen gesichert ist, die jünger als 25 Jahre sind.Dürkopp-Adler fertigt aber AFAIK auch auf Nachfrage Teile für ältere Maschinen nach. Was das kosten soll mag ich mir nicht vorstellen und ob das noch dem aktuellen Stand entspricht weiß ich nicht. Das ist IMO auch eher was für Maschinen in der industriellen Nutzung, für den gemeinen Hobbynäher und Nähma Bastler mit meist schmalem Geldbeutel ist das wohl eher nichts. Ich glaube auch nicht, dass es da eine gesicherte Expertise gibt, die für alt und Uhraltmodelle die ET Kompatibilität dokumentiert hat. Das ist wie bei VW und Opel - beim gemeinen VAG Händler braucht man nicht mehr Kübel Teilen fragen und bei Opel nicht mehr nach Kapitän Teilen.

Was ja aus wirtschaftlicher Sicht auch Sinn macht.
Alte Dürkopp (nicht D-A) Industriemaschinen basieren zumindest bei einigen Modellen auf Singer (z.B. 239, 245, 227 udgl - halt die, die von Gehäuse sehr nach Singer 111 aussehen).
Es gibt möglicherweise Teile, die unter den deutschen Herstellern kompatibel sind aber da gibts AFAIK keinerlei gesicherte Information. Ich habe das mal versucht ein wenig herauszufinden bei einigen Geradstich Modellen:
https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... hp?t=10010
habe das aber nicht wirklich weiter verfolgt.
Was mir mal aufgefallen ist ist, dass oft die Nadelplattenschrauben untereinander kompatibel sind aber das ist nichts generelles und was da wo passt ist eher Trial and Error.
Die generelle ET Lage hat mich ja als ehemaligen Adler-Jünger (daher der Name Adler104) schon vor Jahren in die "Fänge" von Singer getrieben

, nachdem ich ernüchternde Angebote für meine damalige Adler 104 bekommen hatte. Seither bin mit meiner Singer-Religion mehr als zufrieden (sieh meine Signatur). Vorm BREXIT war es einfacher (College Sewing, Trojan Sewing usw.) aber Singer ET sind ja auch vom China-Mann zu bekommen und im schlechtesten Fall sogar in Australiern (z.B. MARFAR) und nennenswerte Probleme hatte ich bisher nicht.
EDIT:
Nachtrag:
Bzgl Uralt-Maschinen - bei meiner Singer 51w (W&W basiert - 1.Modell 51w) konnte ich z.B. einen Dürkopp Greifer verbauen und ich habe mir von einer alten HH Nähma Teile der Fadenspannung abbauen können (weiß leider weder Hersteller noch Modell aber scheinbar W&W basiert), wie Fadenanzugfeder, Mutter und Spannungsscheiben und die passen 1:1. Könnte also sein, dass wenn andere Hersteller, W&W Maschinen "kopiert" haben, auch deren Teile untereinander kompatibel sind aber das ist Theorie oder evtl. habe ich einfach nur Glück gehabt.
Bzgl Nadel ist das ja relativ - man kann ja oftmals längere / kürzere Nadeln mit gleichem Schaftdurchmesser verwenden, indem man die Nadelstangen in der Höhe verstellt. Das geht sicher nicht immer, gerade bei Uralt-Modellen oder wenn der Nähfußhub gegen kürzere Nadeln spricht usw usw.
Das Thema insgesamt ist aufgrund etlicher Hersteller und tausender verschiedener Modelle zu komplex, als dass man da allgemeingültige Aussagen treffen könnte. Letztendlich ist es Trial and Error (bei Nadeln und Teilen). Und aufgrund der vielen Modelle kann man sich nur versuchen zu nähern indem man Teile / Nadeln vergleicht oder versucht Teile von Modell X vom Hersteller A an Modell Y vom Hersteller B zu bauen. Aber wie oft kommt es vor, dass Leute das wirklich mal machen, allein schon mangels vorhandener Maschinen, die evtl vergleichbar wären.