Wenn ich das so lese, finde ich mich auch wieder.
Angefangen hat es bei den Nähmaschinen. Dann kam eine Ledernähmaschine/Schusternähmaschine (29K71) dazu. Schließlich will man ja auch dickeres Leder und dergleichen nähen. Es hat nicht lange gedauert, erweckte ich ein Interesse an Schuhen. Folglich kamen auch kleine Reparaturen an Schuhen im engsten Bekanntenkreis.
Dann machte ich das Selbe wie mein Themenersteller. Eine Menge Videos von der händischen und fast-händischen Schuhherstellung bei uns und in fernen Ländern - schließlich gibt es ja auf Youtube genug. Mich interessierte auch die Schuhherstellung der Orthopädieschuhmacher mit den neuesten Technologieen.
Aber so richtig traute ich mich nicht drüber, da viele "Zutaten" notwendig sind. Eine Nähmaschine ist leider viel zu wenig. Alleine schon die verschiedenen Leder (Schaft, Brandsohle, Innenfutter, Zwischensohle, usw.) besorgen, ist eine kleine Herausforderung.
Also entschloss ich mich, entgegen des Themenerstellers, einen Schuhmacherkurs zu besuchen. Wenn noch jemand Lust hat:
https://gea-waldviertler.at/akademie/se ... -machen-9/
Das war im Nachhinein gscheiter so und ich habe es nicht bereut. Das hätte ins Auge gehen können, wenn ich ohne Unterstützung eines Meisters losgelegt hätte, weil viele handwerkliche Kniffe im Deteil mir unbekannt gewesen sind. Auf den Videos schaut das so einfach aus - ist es aber nicht, wenn man dann selbst Hand anlegt. Wir haben bei jeden kleinsten Detailschritt zuerst eine Unterweisung bekommen und dann das ausgeführt. Zum Teile haben wir auch an anderen Materialien zuerst geübt.
Herausgekommen sind die Schuhe, wie auf dem Bild aus Rindsleder, die Zwischensohle aus Spaltleder und mit echter Lammfellfütterung. Die Brandsohle ist aus dünnen Leder/Filz oben und unten und einer Zwischenschicht (Fußbett) aus Kork.
Lediglich oben am Schaft war vorgenäht, weil sonst hätten wir auch noch eine Einschulung auf entsprechenden Nähmaschinen (Säulennähmaschinen) mit Sicherheitsbelehrung benötigt. Ausserdem wollten sie es uns ersparen, auf Nähmaschinen zu nähen, auf denen man noch nie gearbeitet hat. Ich möchte nicht wissen, wie die Schaftnähte ausgeschaut hätten, wenn ich da selbst mit einer modernen unbekannten Maschine genäht hätte.
Hier das Ergebnis:
Grüße Anton
Ps: Hut ab von unseren Sattler (Themenersteller), der hat es ohne weitere Unterstützung durchgezogen. Die handwerklichen Kniffe kommen ja erst bei der Erstanfertigung ans Tageslicht. Ist so ähnlich, wenn man mit einer alten Nähmaschine ein Kleidungsstück aus dehnbaren Jersy Stoff das erste mal näht und vom nähen noch keine Ahnung hat. Das werden sicher verrunzelte oder überdehnte Nähte.