Klasse 206 Zickzack- & Stichlagen-Steller
Verfasst: Mittwoch 8. Oktober 2025, 20:34
Hallo und guten Abend,
ich habe schon länger zwei Singer der Klasse 206 bei mir im Regal stehen. Jetzt wollte ich zum einen an der Maschine die Einstellungen üben und zum anderen hat es mich doch schon immer in den Fingern gejuckt, ob und wie der Zickzack- & Stichlagensteller Steller auszubauen ist. Bei beiden Maschinen sind diese Zickzacksteller bombenfest. Der Zickzackstich lässt sich kein bisschen einstellen. Also ein Hebel ließ sich ein bisschen bewegen. Aber definitiv nicht so wie original gedacht.
Um zu verstehen wie das ganze zu demontieren, zu justieren und auch wieder einzubauen ist, habe ich mir Band 3 von Willhelm Renters zur Hand genommen.
Die Schrauben im Maschinengehäuse, die den Zickzack-Steller auf Position halten, ließen sich sehr gut lösen. Ich habe sie vorher mit einem Eis-Rostlöser eingesprüht. Dann den passenden Schraubendreher rausgesucht und mit einem festen Druck von Oben auf die Schreibe mit Gefühl gedreht. Knack - gelöst - rausdrehen.
Dann waren alle notwendigen Schrauben draußen und auch die Schwingenexzentergabel mit dem Lagerbolzen und dem Kulissengleitstück auf der Rückseite ließen sich nach chemischer Behandlung gut ausbauen. Schweißtreibend war dann der Ausbau der des Zickzack- & Stichlagenstellers. Der saß wie reingeschweißt. Dann hatte ich ihn aber in der Hand.
Jetzt den kompletten Steller zerlegt und komplett gereinigt. Ich habe dann festgestellt, das der Exzenter zur Einstellung der Stichlage nicht sauber im Gehäuse laufen konnte. Entweder arbeitet das von Singer verwendete Material, oder bei der Herstellung wurde damals nicht soooo sehr auf die Fertigungsqualität gehachtet.
Meines Wissen hatte Husqvarna mal grüne Nähmaschinen gebaut, bei denen die Metall-Legierung über die Jahre mit der Luft reagiert hat und dann aufgeblüht ist. Nix passte mehr an diesen Maschinen.
Auf jeden fall habe ich dann alle Teile in dem Steller überprüft und wenn nötig mit verschiedenen Ölsteinen und Metallfeilen nachgearbeitet. Die Funktionsweise des Stellers kann man sehr gut im Ausgebauten Zustand überprüfen.
Nach dem alles gereinigt und wieder gängig gemacht wurde, kam dann ein weiterer, schwieriger Teil: der Einbau.
Nix ging! Das war so als ob der Steller nach dem Einbau eingeatmet hatte und die Luft nicht mehr rausgeben wollte. Also habe ich dann die Bohrung noch einmal ganz genau inspiziert und penibel gereinigt. Dann habe ich das Gehäuse (scheinbar Alu-Druck-Guss) ebenfalls mit Edelstahlwolle nachgearbeitet. Das alles so lange, bis der Steller mit genügend Öl und etwas Druck, saugend in die Bohrung des Maschinengehäuses reinging.
Danach den Steller exakt ausgerichtet, alles wieder festgeschraubt und justiert.
Fertig
Die Maschine muss ich jetzt noch in den kommenden Tagen feinjustieren. Es lässt sich nun aber schon alles wieder leichtgängig und so wie in der Anleitung beschrieben einstellen. Nadelposition und Zickzack. Eigentlich bin ich schon so weit motiviert, dass ich die 206 noch komplett zerlege. Alle Teile reinige, poliere, den Lack aufarbeite und dann erst wieder zusammenbaue und einstelle. Das wird auf jeden Fall ein sehr feines Maschinchen werden.
Hier noch ein paar Fotos dazu.
VG, TOM_MUE
ich habe schon länger zwei Singer der Klasse 206 bei mir im Regal stehen. Jetzt wollte ich zum einen an der Maschine die Einstellungen üben und zum anderen hat es mich doch schon immer in den Fingern gejuckt, ob und wie der Zickzack- & Stichlagensteller Steller auszubauen ist. Bei beiden Maschinen sind diese Zickzacksteller bombenfest. Der Zickzackstich lässt sich kein bisschen einstellen. Also ein Hebel ließ sich ein bisschen bewegen. Aber definitiv nicht so wie original gedacht.
Um zu verstehen wie das ganze zu demontieren, zu justieren und auch wieder einzubauen ist, habe ich mir Band 3 von Willhelm Renters zur Hand genommen.
Die Schrauben im Maschinengehäuse, die den Zickzack-Steller auf Position halten, ließen sich sehr gut lösen. Ich habe sie vorher mit einem Eis-Rostlöser eingesprüht. Dann den passenden Schraubendreher rausgesucht und mit einem festen Druck von Oben auf die Schreibe mit Gefühl gedreht. Knack - gelöst - rausdrehen.
Dann waren alle notwendigen Schrauben draußen und auch die Schwingenexzentergabel mit dem Lagerbolzen und dem Kulissengleitstück auf der Rückseite ließen sich nach chemischer Behandlung gut ausbauen. Schweißtreibend war dann der Ausbau der des Zickzack- & Stichlagenstellers. Der saß wie reingeschweißt. Dann hatte ich ihn aber in der Hand.
Jetzt den kompletten Steller zerlegt und komplett gereinigt. Ich habe dann festgestellt, das der Exzenter zur Einstellung der Stichlage nicht sauber im Gehäuse laufen konnte. Entweder arbeitet das von Singer verwendete Material, oder bei der Herstellung wurde damals nicht soooo sehr auf die Fertigungsqualität gehachtet.
Meines Wissen hatte Husqvarna mal grüne Nähmaschinen gebaut, bei denen die Metall-Legierung über die Jahre mit der Luft reagiert hat und dann aufgeblüht ist. Nix passte mehr an diesen Maschinen.
Auf jeden fall habe ich dann alle Teile in dem Steller überprüft und wenn nötig mit verschiedenen Ölsteinen und Metallfeilen nachgearbeitet. Die Funktionsweise des Stellers kann man sehr gut im Ausgebauten Zustand überprüfen.
Nach dem alles gereinigt und wieder gängig gemacht wurde, kam dann ein weiterer, schwieriger Teil: der Einbau.
Nix ging! Das war so als ob der Steller nach dem Einbau eingeatmet hatte und die Luft nicht mehr rausgeben wollte. Also habe ich dann die Bohrung noch einmal ganz genau inspiziert und penibel gereinigt. Dann habe ich das Gehäuse (scheinbar Alu-Druck-Guss) ebenfalls mit Edelstahlwolle nachgearbeitet. Das alles so lange, bis der Steller mit genügend Öl und etwas Druck, saugend in die Bohrung des Maschinengehäuses reinging.
Danach den Steller exakt ausgerichtet, alles wieder festgeschraubt und justiert.
Fertig

Die Maschine muss ich jetzt noch in den kommenden Tagen feinjustieren. Es lässt sich nun aber schon alles wieder leichtgängig und so wie in der Anleitung beschrieben einstellen. Nadelposition und Zickzack. Eigentlich bin ich schon so weit motiviert, dass ich die 206 noch komplett zerlege. Alle Teile reinige, poliere, den Lack aufarbeite und dann erst wieder zusammenbaue und einstelle. Das wird auf jeden Fall ein sehr feines Maschinchen werden.
Hier noch ein paar Fotos dazu.
VG, TOM_MUE