Aufgrund Deiner tollen Photos kann ich nur erkennen dass es sich scheinbar um Detailaufnahmen von einer Nähmaschine handelt.
Es ist schön dass unter dem Deckel etwas zu sehen ist ... warum zeigst Du uns das nicht?
Für solche Konstruktionen gibt es mehrere Einsatzgebiete:
Bei schweren und im speziellen bei Ledernähmaschinen siind oft besondere Vorkehrungen für einen vernünfzigen Fadenanzug notwendig. Das beginnt mit längerer Gegenspitze bei Umlaufgreifern damit der Faden erst angezogen wird wenn die Nadel aus dem Stichloch heraussen ist und vielen anderen Vorkehrungen wie z.B. eine Vorspannungsauslösung die bei jedem Stich die Vorspannung kurz öffnet.
Die dritte Möglichkeit die mir einfällt ist der "Vibrator" zur Steuerung der Stoffdrückestange.
Vibrator.jpg
Wilhelm Renters schreibt dazu in der 7. Aufl. seines Buches "Der Nähmaschinen-Fachmann":
Der Vibrator
Wird für Stopfarbeiten ein Stopfdrückerfuß benutzt, ist es notwendig, den Druck des Stopfdrückerfußes im Zeitpunkt der Stoffverschiebung auszuschalten und den Fuß dabei leicht anzuheben. Die Mechanik solch einer Vibratoreinrichtung kann verschiedener Art sein; z. B. kann ein auf der Stoffdrückerstange befestigter Kloben
durch die Nadelstange oder durch einen Hubexzenter in regelmäßigen Zeitabschnitten angehoben werden. Erfolgt der Hub durch die Nadelstange, so muß die
Befestigung durch Anbohren oder durch einen Stellring besonders gesichert werden.
Durch Verstellen des Klobens läßt sich der Hub verändern.
Gebräuchlicher ist die an der Armwellenkurbel angeschraubte Exzenterscheibe, die bei jeder Umdrehung den an der Stoffdrückerstange befestigten Kloben anhebt, und
zwar unter Zwischenschaltung eines verstellbaren Bolzens mit Rolle, die auf der Exzenterscheibe aufliegt und von dieser bei jeder Umdrehung angehoben wird.
Der Antrieb einer neuen Vibratoreinrichtung besteht aus einem doppelarmigen Hebel, von dem der eine Arm unter einen federnden Keilbolzen greift, der am
Stoffdrückerkloben gelagert ist. Der andere Hebelarm mit der Rolle liegt auf derExzenterscheibe und wird von dieser bei jeder Umdrehung bewegt und hebt damit
den Kloben der Stoffdrückerstange an. Der federnde Teil wirkt ausgleichend beim Stopfen von ungleich starkem Nähgut.
Bei schweren Handwerkernähmaschinen ist in der Regel ein besonderer Hebeexzenter mit einer entsprechenden Hebelkombination vorgesehen.
- Zusatz-/Sonderaustattungen
Wie z.B. Puller (zusätzliche Transportrollen/-bänder) welche zeitglich mit dem Nähfuss angehoben werden müssen.
Es gibt z.B. auch spezielle Maschinen zum Nähen für "Fetzenscheiben". Das sind Polierscheiben (z.B. zum Greiferpolieren) die aus Fetzen (=Lumpen) zusammengenäht werden und bis zu 1 Meter Durchmesser bei bis zu 10cm Dicke haben können. Die werden dann wie bei einer manuellen Stickmaschine immer bei anghobenem Nähfuss händisch zum nächsten Einstich weiterbewegt.
Mammut (Nähmaschinenfabrik Emil Stutznäcker) baute früher (mangels besserer Möglichkeiten) ähnliche manuelle Maschinen zum Durchnähen von Matratzen und ähnlichem, welche aber seit langem von Automaten abgelöst wurden.
Wie geschrieben ist es sehr mühsam ohne vernünftige Angaben und Photos das Wissen von vor über 40 Jahren zusammenzusammeln. Ich habe nie eine Singer Nähmaschine angegriffen, kenne die Modelle nicht und kann dann immer nur raten was das sein könnte.
Vermutlich gibt es noch X andere Möglichkeiten die mir aber jetzt gerade nicht einfallen.
Grüsse vom Sputnik