Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem eine Pfaff 1197 gebraucht übernommen. Die Maschine läuft grundsätzlich und näht auch, allerdings ist sie beim Drehen am Handrad etwas schwergängig.
Es fühlt sich nicht so an, als würde irgendwo etwas blockieren oder hängen bleiben, eher gleichmäßig zäh, weshalb ich vermute, dass sie einfach neu geschmiert werden muss.

Da ich das Modell noch nicht gut kenne, wollte ich fragen:
Welche Stellen sollte man bei der 1197 gezielt ölen bzw. fetten?
Gibt es typische Punkte, an denen sie mit den Jahren trockenläuft oder bekannte Ursachen für dieses Verhalten?

Über Hinweise oder Erfahrungen mit der 1197 würde ich mich freuen.
Vielen Dank schon mal!

Diese Maschinen haben Sinterlager die eigentlich nicht geölt werden müssen...
.... aber, es kommt vor (hatte auch grade eine 1222 auf dem Tisch) das sie, warum auch immer, trocken sind.
Ich habe alle Wellenlager mit feinem Nähmaschinenöl versorgt und die Maschine läuft wieder viel leichter.

Es kann aber auch sein das sich Fadenreste im Greifer eingenistet haben und Schwergang verursachen.

Gruß, Achim

als erstes würde ich die Mitlaufbuchse -hinten an der Greiferwelle- entharzen;
dazu
Stichplatte weg,
Bodenplatte weg,
Anhaltestück weg,
die kleine Schraube des Stifts, der die Zugfeder des Feeddog hält,
lösen und diesen so weit nach rechts schieben, bis
-nach dem Lösen seiner grossen Halteschraube-
der Greiferblock(aus Alulegierung) radial nach vorn gedreht werden kann;
erst dann gibts endlich Zugriff auf die beiden kleinen Schlitzschrauben, die den Freiarmdeckel halten,
diese nur so weit lösen, bis der Deckel weggezogen werden kann;
jetzt hinten an der Greiferwelle die Senkkopfschraube -mit Linksgewinde ! - rechtsrum lösen
und dort die -unter der Senkkopfschraube sitzende- Mitlaufbuchse entharzen und ölen...
wenns ganz gründlich werden soll =
die schwarze Abdeckkappe der Umlenkung abziehen und am Zahnrad beide (Feingewinde)-Schlitzschrauben
lösen (sitzen sehr fest ! ) und das Zahnrad abziehen; dabei auf die darunter sitzende Anlaufscheibe aus braunem Pertinax achten,
die muss unbedingt wieder dort hin;
jetzt lässt sich der gesamte Block nach links aus seinem Sitz ziehen;
dann die Greiferwelle herausziehen, von evtl. Fadeneinschlag befreien und
beide Laufbuchsen auf festen Sitz prüfen; die hintere davon ist bereits seit ca. 1969 verstiftet,
die vordere jedoch -noch- nicht...
...und wie schon oben von Achim erwähnt, den Spulenkapselhalter, der im Greifer sitzt
(und vom Anhaltestück später in Position gehalten wird),
auf Leichtgängigkeit prüfen bzw. evtl. Fadenreste entfernen und li+re 2 Tropfen Öl dran...

Hallo nexxo543,


ich habe eine 1196. Nach dessen Wartung/Inspektion hatte ich ein Video erstellt.

https://youtu.be/UalSMnCtqmI

Vielleicht hilft es dir zur Beurteilung deiner Pfaff.


Grüsse

Hallo Rubberduck,
bei deiner 1196 hat die Lagerbuchse Überstand, sie ist schon etwas nach vorn gewandert -und hat sich dabei auch minimal gedreht-
guck mal meinen Screenshot an

Danke schon mal für eure Antworten. Wo sitzen denn die Sinterlager? Hier noch mal ein paar Bilder. Der Greifer sieht auf den ersten Blick in Ordnung aus.

So, habe es geschafft. Ich musste nur eine Stelle auf der Rückseite des Greifers ölen. Dort gibt es einen kleinen Schlitz. Jetzt läuft sie wieder einwandfrei!

uu4y hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Dezember 2025, 11:13 Hallo Rubberduck,
bei deiner 1196 hat die Lagerbuchse Überstand, sie ist schon etwas nach vorn gewandert -und hat sich dabei auch minimal gedreht-
guck mal meinen Screenshot angewandert-Überstand.PNG

Hallo uu4y,

kannst du mir sagen, bei welcher Zeit des Videos du den Screenshot gemacht hast.

Grüsse.

Mach doch einfach mal zwei drei Fotos von dem Steller, dann kann man besser erkennen ob du ein Wanderlager-Problem hast/bekommst.
Grüße Heinrich

einfach von seitlich rechts gucken, um wieviel der braune Bakelitring über den Alukranz übersteht;
0,5 bis max. 1 mm wär noch ok, ist es mehr, so hat der permanente Zug des Federsterns
-durch den der Stellkranz schwergängig wird- das Innenleben bereits nach vorn gezogen;
Kontrolle = oberen Block weg(4 Schrauben, 1 kleiner Benzingring weg, Bolzen rausdrücken und eine kurze Schlitzschraube am Hebelarm, dann den wegziehen)
und gucken, ob alle Abtaster -vor allem der hinterste für die Nadelposition-
noch auf ihren Nockenbahnen laufen oder ob welche -vor allem der hinterste- bereits daneben bzw. dahinter sitzen;