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Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 11:44
von Frogsewer
Aufgrund des Themas: Wie arbeitet ihr.. Hier der Weg zu einem Frackhemd anno Dazumal.

Ich bin durch einen Glücklichen Zufall an ein Original in super hochwertiger Verarbeitung gekommen, welches als Vorlage dienen soll.
Leider viel zu klein.

Zunächst wurde es seziert und die Arbeitsschritte und Verarbeitung erforscht (was erschwert wurde, da es nur eine Leihgabe ist und ich es nicht zerlegen möchte). Mit dem Brusteinsatz kann man jemanden erschlagen, so hart ist er, was zu dem Verdacht führte, dass noch eine Einlage verarbeitet wurde. Es ist nicht so.
Alle sichtbaren Stoffe, welche unter dem Frack herausschauen, sind aus sehr hochwertigem, schönem Damast.
Bündchen und Brust sind mit einem schwerem Leinen hinterlegt. Wobei Brust und Manschette sehr sauber und präzise gearbeitet sind.
Das eigentliche Hemd ist aus einfachem Hemdstoff, in ordentlicher Handwerksqualität gearbeitet.
Alle Nähte sind als Kappnähte ausgeführt.
Die Ärmel werden eingesetzt, bevor die Seiten und Ärmelnaht geschlossen wird.

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 11:45
von Frogsewer
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Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 12:43
von Klaus aus A
Frogsewer hat geschrieben:Aufgrund des Themas: Wie arbeitet ihr.. Hier der Weg zu einem Frackhemd anno Dazumal.

Die Ärmel werden eingesetzt, bevor die Seiten und Ärmelnaht geschlossen wird.

Das wollte ich schon immer mal wissen wie das geht. Bei dir hört sich das so einfach an!
Wird das immer so gemacht, oder können die Profis das einfach so genau auf einen Millimeter?

Danke
Klaus

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 13:07
von Frogsewer
Ich habe mich auch über die Technik gewundert.

Profi ist üüüüben, und bestimmte Techniken.
Mir fehlt noch ein Superknappkantfuß, den muss ich mir aber noch bauen, da ist dann der Abstand einfacher zu halten, wenn unter dem Fuß gleich der Abstandshalter ist.

Umbügeln über die Schablone ist die einzige Möglichkeit die beiden Teile auf den mm deckungsgleich zu bekommen.

Ich mache jetzt auch erst einmal Probe und Testteile.

Der erste Versuch ist schon einmal zufriedenstellend, zeigt aber auch noch Probleme auf... der Sattoff schiebt zum Schluss stark unter dem Füßchen.

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 13:21
von Lanora
Als super knappen Schmalkantfuß kannst du mal den Blindstichfuß ausprobieren. Der hat mittig ja schon eine Anlegekante....... Aber da gibt es von den alten Füßchen keine...weil die Maschinen damals diesen Stich ja noch nicht hatten......aber auch die moderneren passen ........gut....vielleicht nicht unbedingt an die Pfaff 138 ...aber sonst.....mit einem Adapter passen auch die Snapon Füße an eine Pfaff 31 .....

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 13:24
von Frogsewer
Lanora...
Ich meinte es noch extremer... ein am Fuß integrierter Anschlag auf 1mm neben der Nadel.
Dafür sind wir doch Metaller biggrin

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 15:08
von Klaus aus A
Noch zwei Fragen, Frosewer,

Welche Maschine nimmst Du für die gezeigten Teile? Nicht, daß ich glaube, daß das eine große Rolle spielt.
Ein guter Näher macht das vermutlich mit jeder Maschine und ein schlechter bekommt es auch mit einer guten nicht zustande.

Die innen liegenden Nähte werden in der Regel mit Overlockmaschinen genäht. Kann man aus deiner Sicht darauf verzichten? Du hast welche. Setzt Du sie ein? wenn ja - welche.


Profi ist meiner Meinung nach doch etwas mehr als üben.
Z.B.: sieht ein Profi sofort was Schuß und Kette ist oder würde nie versehentlich Stoffe in Kleidungsstücken in verkehrter Laufrichtung zusammennähen. usw.
Außerdem hat er die Fachnomenklatur drauf. Das ist sowieso für Anfänger das größte Hindernis.

Danke fürs zeigen!

Grüße
Klaus

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 15:23
von Frogsewer
Normalerweise nähe ich auf meiner 138 mit großem Motor, die ist mir aber für die feine Näherei etwas zu schnell.
Daher nehme ich jetzt die Phönix 29, die lässt sich mit dem kleinen alten irgendetwas Motor schön dosieren und macht auch ganz kurz noch sehr feine saubere Stiche.

Ovis sind neumodischer Kram.... habe jedoch BabyLock, Toyota, Bernina und Juki, zusätzlich noch eine Adler 81 Industrie

Auch heute wird in der Herrenschneiderei noch immer die Kappnacht zur Versäuberung verwendet.

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 19:55
von Frogsewer
Feierabend für Heute..

Re: Ein Hemd entsteht

Verfasst: Mittwoch 3. August 2016, 23:30
von Klaus aus A
Frogsewer hat geschrieben: Daher nehme ich jetzt die Phönix 29, die lässt sich mit dem kleinen alten irgendetwas Motor schön dosieren und macht auch ganz kurz noch sehr feine saubere Stiche.

Was meinst Du mit sehr feinen Stichen? Kurze Stiche?
Ich war bisher der Meinung daß die 138 z.B. bei dichten Zickzackraupen kaum zu schlagen ist.

Vielleicht muß ich doch mal eine Phoenix 29 oder 229 auf die Einkaufsliste Schreiben.
Das ist für meine Begriffe auch noch eine schöne Maschine. Du bist nicht der einzige der sie lobt.

Grüße
Klaus