Herkunft Veritas-Altertümchen

Alte und selten gewordene Maschinen, oft als Dekoobjekte zu finden.
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Alex..
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Herkunft Veritas-Altertümchen

#1 Beitrag von Alex.. »

Sag doch mal bitte eieneR, ist diese "Veritas" https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 6-242-4002 noch von Clemens Müller (Dresden)", oder "schon" "unter" VEB, oder sogar in Wittenberge gebaut?
Masch.: Angela 40, Elna Lotus SP, Pfaff tipmatic 6122, creative 7550, Veritas 8014/4139, Famula 4891, 4892, Husqvarna Designer Jade 35, Singer 81A1, Victoria Artisan 400, Babylock BL4-838DF, Singer 14U454B, Pfaff coverlock 4852,

Hosenkürzer
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#2 Beitrag von Hosenkürzer »

Die stammt mit Sicherheit schon aus DDR - Zeiten, also aus Wittenberge.

Genauerers weiß der Veritasklub...

lG Helmut

duesenberg
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#3 Beitrag von duesenberg »

Diese Maschinen tauchen öfter auf. Allerdings ist fast immer die Firmenbezeichnung "Naumann".
Die wurden in Dresden bei ehemals "Seidel & Naumann", nach dem Krieg "VEB Schreib- und Nähmaschinenwerk Dresden" hergestellt. Wann Naumann in Textima umgetauft wurde, konnte ich nicht herausfinden. Ab schätzungsweise Ende der 50 Jahre gab es Maschinen dieser Firma nicht mehr.

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dieter kohl
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#4 Beitrag von dieter kohl »

duesenberg hat geschrieben:Diese Maschinen tauchen öfter auf. Allerdings ist fast immer die Firmenbezeichnung "Naumann".
Die wurden in Dresden bei ehemals "Seidel & Naumann", nach dem Krieg "VEB Schreib- und Nähmaschinenwerk Dresden" hergestellt. Wann Naumann in Textima umgetauft wurde, konnte ich nicht herausfinden. Ab schätzungsweise Ende der 50 Jahre gab es Maschinen dieser Firma nicht mehr.
serv

dafür wird der Name wieder für billig-Importe verwendet
gruß dieter
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Katis
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#5 Beitrag von Katis »

dieter kohl hat geschrieben:
duesenberg hat geschrieben:Diese Maschinen tauchen öfter auf. Allerdings ist fast immer die Firmenbezeichnung "Naumann".
Die wurden in Dresden bei ehemals "Seidel & Naumann", nach dem Krieg "VEB Schreib- und Nähmaschinenwerk Dresden" hergestellt. Wann Naumann in Textima umgetauft wurde, konnte ich nicht herausfinden. Ab schätzungsweise Ende der 50 Jahre gab es Maschinen dieser Firma nicht mehr.
serv

dafür wird der Name wieder für billig-Importe verwendet
Doch, das sind aber Exporte der 'Textima/ 'Veritas' Nähmaschinen aus der DDR ins 'kapitalistische' westliche Ausland unter den aus noch vor dem WK II altbekannten Markennamen 'Naumann' und 'Victoria', v.a. im Zeitraum der 60er, 70er Jahre, evtl. auch noch später (zeitlich genau kann ich das auch nicht weiter eingrenzen, auch nicht, wann diese alten Markennamen wieder reaktiviert wurden), u.a. für Versandhäuser. Diese Maschinen waren baugleich mit 'Veritas'- Maschinen der Baureihen z.B. der Typen 8014-29 bis 8014-40.

Kann man gut an der charakteristischen Form der Stichplatte bzw. Schiebeplatte erkennen...

Gruß
Karin
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Maschinen: Adler: 5-27 , 37-7 / Anker: 2 x RZ / Bernina: 125, 1020, 950 / Gritzner: GU Zaubermatic, GUL / Pfaff: 15, 30, 38, 130, 230, 338, 260, 362, 138, 122, 142, 483 / Phoenix: 3 – 78, Universa 249 / Singer: 29 K 27 und andere in Bearbeitung...

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dieter kohl
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#6 Beitrag von dieter kohl »

serv

ich wollte damit sagen, daß neuerdings neue Maschinen mit diesen alten namen auftauchen, die mit den ursprünglichen Konstruktionen überhaupt nix zu tun haben

damit soll den Verbrauchern "alte Qualität" vorgegaukelt werden
gruß dieter
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MiW

Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#7 Beitrag von MiW »

Das ist eine Veritas Modell 8010 aus den 50er Jahren (steht ja auch in der Anzeige), produziert in Wittenberge, eine einfache Geradestichnähmaschine.
Baugleicher Nachfolger war die Veritas 8014/1.

Das man Maschinen unter dem Namen Naumann exportierte, lag einfach daran, dass man davon ausging, der Traditionsname war im Westen bekannter. Die Namenrechte hatte man. ("Für den Erwerb des Warenzeichens 'Naumann' bezahlte der VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge unter anderem rund 70.000 DM an den VEB Schreib- und Nähmaschinenwerke Dresden.")

Zum VEB Kombinat (=Zusammenschluss produzierender Betriebe) Textima gehörten nicht nur die Nähmaschinenfabriken in Wittenberge oder Altenburg sondern die verschiedensten Spezialtextilmaschinenbetriebe.

Clemens Müller gab es seit dem Krieg nicht mehr, was nicht zerstört war, wurde demontiert, die Firma verstattlicht und zusammen mit Naumann & Seidel 1951 zum VEB Mechanik Schreibmaschinenwerke Dresden (1954 - 1960 VEB Schreib- und Nähmaschinenwerke Dresden) vereinigt.

"Echte" Naumanns wurden nach dem Krieg also nur von ca. 1954 - 60 produziert. Aus diesen Jahren stammen die legendäre Klasse 65 oder 70 oder Industrienähmaschinen wie die Klasse 170.
Zuletzt geändert von MiW am Dienstag 16. Mai 2017, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Alex..
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#8 Beitrag von Alex.. »

MiW hat geschrieben:... steht ja auch in der Anzeige ...
Da kann viel (oder weniger) stehen! Texte in solchen Anzeigen sind "geduldig" zu ertragen!?

Wenn es denn eine gesicherte Info wäre, würden er/sie es ja beweisen!
Masch.: Angela 40, Elna Lotus SP, Pfaff tipmatic 6122, creative 7550, Veritas 8014/4139, Famula 4891, 4892, Husqvarna Designer Jade 35, Singer 81A1, Victoria Artisan 400, Babylock BL4-838DF, Singer 14U454B, Pfaff coverlock 4852,

Katis
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Re: Herkunft Veritas-Altertümchen

#9 Beitrag von Katis »

MiW hat geschrieben:Das ist eine Veritas Modell 8010 aus den 50er Jahren (steht ja auch in der Anzeige), produziert in Wittenberge, eine einfache Geradestichnähmaschine.
Baugleicher Nachfolger war die Veritas 8014/1.

Das man Maschinen unter dem Namen Naumann exportierte, lag einfach daran, dass man davon ausging, der Traditionsname war im Westen bekannter. Die Namenrechte hatte man. ("Für den Erwerb des Warenzeichens 'Naumann' bezahlte der VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge unter anderem rund 70.000 DM an den VEB Schreib- und Nähmaschinenwerke Dresden.")

Zum VEB Kombinat (=Zusammenschluss produzierender Betriebe) Textima gehörten nicht nur die Nähmaschinenfabriken in Wittenberge oder Altenburg sondern die verschiedensten Spezialtextilmaschinenbetriebe.

Clemens Müller gab es seit dem Krieg nicht mehr, was nicht zerstört war, wurde demontiert, die Firma verstattlicht und zusammen mit Naumann & Seidel 1951 zum VEB Mechanik Schreibmaschinenwerke Dresden (1954 - 1960 VEB Schreib- und Nähmaschinenwerke Dresden) vereinigt.

"Echte" Naumanns wurden nach dem Krieg also nur von 1954 - 60 produziert. Aus diesen Jahren stammen die legendäre Klasse 65 oder 70 oder Industrienähmaschinen wie die Klasse 170.
Danke, MiW, für die Präzisierung!
dieter kohl hat geschrieben:serv

ich wollte damit sagen, daß neuerdings neue Maschinen mit diesen alten namen auftauchen, die mit den ursprünglichen Konstruktionen überhaupt nix zu tun haben

damit soll den Verbrauchern "alte Qualität" vorgegaukelt werden
Ach so, Du sprichst von heute - da kenne ich mich nicht so aus... biggrin Dann war das ein Missverständnis!

Gruß
Karin
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