Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo :-)

Nein, ich sammel keine Nähmaschinen! Nur "rein zufällig" ist gestern noch eine mechanische Pfaff 130 von 1940 hier eingezogen Sie scheint in gutem Zustand zu sein, sieht so aus, als müsse sie nur saubergemacht und geölt werden. der Tisch ist leider noch im Auto, da muss noch jemand kommen und mir beim Hochtragen helfen, das schaffe ich allein beim besten Willen nicht

Jemand sagte mir, die 130 wäre im Grunde die "Damen-Variante" der 138 und käme vielleicht mit dicken Lagen Jeans besser zurecht als die 260. (Die Betonung liegt auf "vielleicht"!) Wie auch immer, auf jeden Fall hätte ich gerne einen Motor.

Jetzt Frage Nr. 1: kann ich die 130 auf den Tisch der 260, (die hat ja einen Industrie(?)-Motor) setzen, wenn die Abmessungen passen und sie von dem Motor antreiben lassen? Oder ist der zu stark für die Maschine?

Frage Nr. 2: Hat die 130 den gleichen Greifer wie die 260 oder ist das eine frühe Version eines DUG? Weil ich hörte, die Spulen wären nicht identisch.

Und Nr. 3: Man kann sie ja oben nicht aufmachen. Kommt man da iwie anders dran zum saubermachen oder nur von vorn?

Ich hoffe, es sind dieses Mal einfache Fragen, die auch einfach zu beantworten sind

Liebe Grüße

Donna Nikita hat geschrieben:Hallo :-)

Nein, ich sammel keine Nähmaschinen! Nur "rein zufällig" ist gestern noch eine mechanische Pfaff 130 von 1940 hier eingezogen Sie scheint in gutem Zustand zu sein, sieht so aus, als müsse sie nur saubergemacht und geölt werden. der Tisch ist leider noch im Auto, da muss noch jemand kommen und mir beim Hochtragen helfen, das schaffe ich allein beim besten Willen nicht

1. Jemand sagte mir, die 130 wäre im Grunde die "Damen-Variante" der 138 und käme vielleicht mit dicken Lagen Jeans besser zurecht als die 260. (Die Betonung liegt auf "vielleicht"!) Wie auch immer, auf jeden Fall hätte ich gerne einen Motor.

2. Jetzt Frage Nr. 1: kann ich die 130 auf den Tisch der 260, (die hat ja einen Industrie(?)-Motor) setzen, wenn die Abmessungen passen und sie von dem Motor antreiben lassen? Oder ist der zu stark für die Maschine?

3. Frage Nr. 2: Hat die 130 den gleichen Greifer wie die 260 oder ist das eine frühe Version eines DUG? Weil ich hörte, die Spulen wären nicht identisch.

4. Und Nr. 3: Man kann sie ja oben nicht aufmachen. Kommt man da iwie anders dran zum saubermachen oder nur von vorn?

Ich hoffe, es sind dieses Mal einfache Fragen, die auch einfach zu beantworten sind

Liebe Grüße

ich liebe die 130
auf der Maschine meiner Mutter durfte ich schon beizeiten nähen und sticken …

zu 1.) es ist eher umgekehrt : die 138 ist die Herrenschneider Version der 130 …

zu 2.) 130, 230, 260 sind jeweils die Weiterentwicklungen
die 130 müßte also auch auf den tisch einer 260 passen
alle diese Maschinen können bedenkenlos bis 2500 Stiche/min "gefahren werden"
wobei ich Anlassermotoren empfehle. bitte keine Kupplungsmotoren verwenden
als alternative gehen natürlich auch die modernen Servomotoren

zu 3.) wie bereits zu2.) gesagt : der Doppelumlaufgreifer der 130 von 1922 wurde stets weiterentwickelt
die Greifer aus der aktuellen "Select"-Serie passen immer noch in die alten 130
auch die spulen passen

ich bitte um Mitteilung oder Verlinkung, wo die Kompatibilität verneint wird

zu 4.) die 130 hat auf der Rückseite einen Deckel, der nach oben geschwenkt werden kann (siehe Bild)
die Maschine wird VON ALLEN SEITEN mit Pressluft ausgeblasen (mit 8 bar an der Tankstelle, keine lauen Lüftchen aus der dose)
vergiss nicht, die stichplatte abzuschrauben, weil sich zwischen den Transporteur-zahnreihen staub und öl gerne verfilzen

Super! Vielen Dank, Dieter!!!

dieter kohl hat geschrieben:


zu 1.) es ist eher umgekehrt : die 138 ist die Herrenschneider Version der 130 …

Hihi, ja, das ist es ja, was ich sagen wollte... die 130 ist die Damen-Variante der 138! Sorum oder sorum, ist ja egal, es sagt beides das Gleiche

dieter kohl hat geschrieben: zu 2.) 130, 230, 260 sind jeweils die Weiterentwicklungen
die 130 müßte also auch auf den tisch einer 260 passen
alle diese Maschinen können bedenkenlos bis 2500 Stiche/min "gefahren werden"
wobei ich Anlassermotoren empfehle. bitte keine Kupplungsmotoren verwenden
als alternative gehen natürlich auch die modernen Servomotoren

Ähm... der Tisch mit Motor ist ja schon da, keine Ahnung, was das für eine Motorvariante ist... ich hatte ihn hier mal gepostet. Woher weiss ich denn, was für ein Motor das ist, also ob Anlasser-, Kupplungs- oder Servomotor? Er funktioniert gut, das inzoge Problem ist manchmal, er kann nur schnell, langsam will er nicht. Ganz oder garnicht, na ja, also man kann schon ein bisschen jonglieren, aber wirklich langsam geht nicht.

dieter kohl hat geschrieben: zu 3.) wie bereits zu2.) gesagt : der Doppelumlaufgreifer der 130 von 1922 wurde stets weiterentwickelt
die Greifer aus der aktuellen "Select"-Serie passen immer noch in die alten 130
auch die spulen passen

ich bitte um Mitteilung oder Verlinkung, wo die Kompatibilität verneint wird

Das wäre ja umso besser! Es ist ungemein praktisch, wenn man in allen Maschinen die gleichen Spulen verwenden kann. Ich werde es dann einfach ausprobieren.

dieter kohl hat geschrieben:zu 4.) die 130 hat auf der Rückseite einen Deckel, der nach oben geschwenkt werden kann (siehe Bild)
die Maschine wird VON ALLEN SEITEN mit Pressluft ausgeblasen (mit 8 bar an der Tankstelle, keine lauen Lüftchen aus der dose)
vergiss nicht, die stichplatte abzuschrauben, weil sich zwischen den Transporteur-zahnreihen staub und öl gerne verfilzen

Ja, das habe ich schon gesehen, unter der Stichplatte ist sehr viel Schmutz. Ich muss die Maschine schon noch richtog saubermachen. Es ist zwar wohl viel mit ihr gearbeitet worden, aber ich glaube, in den letzten Jahren stand sie nur noch als Deko und Erinnerungsstück.
Aber was heisst denn das: "die Maschine wird VON ALLEN SEITEN mit Pressluft ausgeblasen (mit 8 bar an der Tankstelle, keine lauen Lüftchen aus der dose)"???? Soll ich mit der Maschine zur Tankstelle marschieren und dann? Nehme ich das Teil für den Reifendruck, nehme ich an, aber dann mache ich genau was? Und worauf muss ich da achten, um nichts kapputt zu machen? (Da hab ich grad iwie Respekt vor... wieder etwas ganz Neues für mich )

Nochmal Dankeschön

Und schon kommt das erste Problem... wie kriege ich denn den Deckel zur Seite geschoben? Sieht so aus, als wäre das Teil noch nie auf gewesen, das sitzt bombenfest. Da kann ich ja nun auch nicht einfach WD40 draufsprühen. Das ist sicher total verklebt, wie löst man das an so einer Stelle? Geht Petroleum? Ballistol?

PS: Grad nochmal nachgeguckt, die Schraube, die da ist, hat wirklich keinen Schlitz. Es sieht aus, als wäre sie von der anderen Seite festgeschraubt

Den Deckel mit einem Fön erwärmen,dann sollte es gehen - und das schmale Ende des Deckels nach oben drehen.
Bei meiner 130er sind Schrauben verbaut,du hast an deiner Maschine Steckstifte.
An der 38er sind diese Steckstifte auch verbaut,die aber nochmal durch Madenschrauben gesichert sind.
Also eigentlich solltest du noch eine kleine Madenschraube sehen,durch Lösen derselben kannst du das Spiel einstellen.

inch hat geschrieben:Den Deckel mit einem Fön erwärmen,dann sollte es gehen - und das schmale Ende des Deckels nach oben drehen.
Bei meiner 130er sind Schrauben verbaut,du hast an deiner Maschine Steckstifte.
An der 38er sind diese Steckstifte auch verbaut,die aber nochmal durch Madenschrauben gesichert sind.
Also eigentlich solltest du noch eine kleine Madenschraube sehen,durch Lösen derselben kannst du das Spiel einstellen.

Was ist eine Madenschraube und wo sollte sie zu finden sein? In der Schraube, bzw. dem Steckstift ist nichts! Aber iwie muss das Ding doch befestigt worden sein!

Hallo,
nimm ein Stück Weichholz (alte Dachlatte oder so) als Unterlage und klopfe einmal mit einen Hammer von unten auf den Deckel damit er sich löst, der ist bestimmt nur festgebacken.

Ich habe mal in Dieters Bild einen roten Pfeil mit der Stossrichtung eingezeichnet. Mit dem Fön erwärmen ist natürlich eleganter

Gruß
Detlef

ich komme erst jetzt wieder dazu, war auf kundentour

als ich das Foto dieser 130 gesehen habe, kam es mir vor, als sei die mal lackiert worden
dann wäre es möglich, daß die madenschraube zu dem deckelbolzen zugedeckt wurde
auch ist dann damit zu rechnen, daß die farbe den deckel angepappt hat
mit Skalpell vorsichtig den deckel "umfahren"
wenn du gleich schlägst, könnte der lack splittern

Ich habe gedacht, das wäre völlig unkompliziert jetzt. Was die Maschinen für Überraschungen bereithalten. Hab mir das jetzt bei der Pfaff 30 angeguckt, da hab ich diesen "Deckel" auch noch nie geöffnet. Da ist es auch nur so ein Steckstift ohne Schlitz. Aber mit ein bisschen Wackeln ist dieser Deckel nach oben gerutscht. Bei der 130 tut sich rein garnichts. Auch nicht nach Pulen mit dem Skalpell. Das Teil sitzt da wie festgeschweisst. Aber es sieht nicht zugekleistert aus, man sieht den Spalt sehr wohl. Ich weiss aber auch nicht so recht, wo ich da jetzt gegenschlagen sollte. Das ganze Ding ist wie festgeklebt oder wie gesagt, geschweisst.
Muss ich da denn unbedingt ran???? Oder kann ich es einfach zulassen? (Wobei mich das jetzt total nervt, so eine "non touchable"-Zone )

Schau dir nochmal den Bereich oberhalb des Deckelbolzens (Steckstift) an. Genau dort sollte sich eine kleine Vertiefung finden,in der die Madenschraube sitzt.
Also,wenn du von oben auf die Maschine schaust.